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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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fast zwei Jah­re bei mir. Man­zo ist über je­den Zwei­fel er­ha­ben.«
    »Sehr gut. Dann will ich Sie in mein Le­bens­werk brin­gen. Ar­man­ds, ru­fen Sie die Bahn­sta­ti­on an. Man soll den Strom ein­schal­ten.«
    Wort­los ver­schwand sein As­sis­tent in der Dun­kel­heit, wo er an­schei­nend ein Te­le­fon­ge­spräch führ­te. Ich hör­te sei­ne mur­meln­de Stim­me.
    Un­mit­tel­bar dar­auf kehr­te er zu­rück. In dem brei­ten Gang flamm­te das Licht auf.
    »Fer­tig. Wir kön­nen ein­fah­ren.«
    Man­zo fing mei­nen Blick auf und be­gann mit der nächs­ten Sen­dung.
     
     

8.
     
    Wir sa­ßen in dem großen, of­fe­nen Korb, der ei­ni­ge be­que­me Sitz­bän­ke ent­hielt. Die Rol­len lie­fen auf schwe­ren Stahl­sei­len an kräf­ti­gen Stahl­trä­gern, die man in mü­he­vol­ler Ar­beit in das vul­ka­ni­sche Ge­stein ge­trie­ben und be­fes­tigt hat­te.
    Es war durch­aus kein ein­zel­ner Gang, den wir mit die­ser Bahn durch­quer­ten. Wir glit­ten über un­zäh­li­ge Bo­den­ris­se hin­weg, die sich im Nichts ver­lo­ren. Dann be­merk­te ich wie­der stei­le Ab­hän­ge, aus de­nen bro­deln­de Hit­ze auf­stieg. Hohl­raum reih­te sich an Hohl­raum, doch wir ka­men of­fen­sicht­lich im­mer tiefer. Mehr als ein­mal be­trug der Steig­win­kel zir­ka acht­zig Grad.
    Wir folg­ten Win­dun­gen, wenn es in ge­ra­der Rich­tung nicht mehr wei­ter­ging. Nicht über­all brann­ten die Lam­pen, die un­ver­klei­det auf­ge­hängt wa­ren. Es war un­heim­lich, durch die vul­ka­ni­sche Un­ter­welt zu glei­ten, in der man sich leicht ver­ir­ren konn­te. Wir fuh­ren an zahl­rei­chen Wan­d­öff­nun­gen vor­bei, die mit schwe­ren Stahl­be­ton-Pfrop­fen ver­schlos­sen wa­ren.
    »Da­hin­ter flie­ßen La­va­strö­me«, er­klär­te Sint­kol gleich­mü­tig. »Es war nicht ein­fach, den bes­ten Ab­stieg zu fin­den. Der un­ter­ir­di­sche Fluß liegt hier fünf­zehn­hun­dert Me­ter un­ter dem Tal­bo­den. Ihn müs­sen wir er­rei­chen, da es vom Haus aus kei­nen an­de­ren Zu­gang gibt.«
    »Zu­gang?« wie­der­hol­te ich.
    Ich war be­un­ru­higt. Die Fahrt in die Un­ter­welt woll­te mir nicht ge­fal­len. Der Ort schi­en für heim­tücki­sche Plä­ne be­son­ders ge­eig­net.
    »Ja, der Weg zu mei­ner ei­gent­li­chen Zen­tra­le. Sie liegt wei­ter öst­lich, fast un­ter dem Ge­birgs­mas­siv des Mt. Cle­ve­land. Über den na­tür­li­chen Ge­steins­bla­sen tür­men sich zwei Mei­len star­ke Fels­mau­ern.«
    »Gibt es noch einen an­de­ren Zu­gang?« woll­te Han­ni­bal wis­sen, der seit Mi­nu­ten lei­se, aber in­ten­siv vor sich hin schimpf­te.
    Da der Korb schwach er­leuch­tet war, ent­ging mir der miß­traui­sche Blick des Kern­phy­si­kers nicht.
    »Wes­halb fra­gen Sie, ich lie­be das nicht!«
    »Und ich lie­be es nicht, vor­zei­tig in die Höl­le zu kom­men«, be­schwer­te er sich. »Ich will nur wis­sen, ob man da un­ten auch her­aus­kom­men kann, wenn die Seil­bahn zu­fäl­lig mal ver­schüt­tet wird. Das könn­te doch pas­sie­ren, oder? Es braucht nur ein klei­ner Vul­kan aus­zu­bre­chen – und schon ist die Ver­bin­dung zur Ober­flä­che hin.«
    Ei­ne durch­aus lo­gi­sche Be­grün­dung sei­ner Fra­ge.
    »Nichts ist un­mög­lich. Für die­sen Fall ha­ben wir vor­ge­sorgt. Es gibt tat­säch­lich einen an­de­ren Weg, den man zu Fuß ge­hen kann. Er mün­det in ei­ne tie­fe Fels­schlucht am Fu­ße des Ber­ges. Das darf Sie aber nur dann in­ter­es­sie­ren, wenn es mir recht ist. In mei­ner Zen­tra­le ge­schieht nichts oh­ne mei­nen Wil­len.«
    Wei­ter ging es nach un­ten. Dann klang das Don­nern ei­nes Was­ser­falls auf. Das Ge­räusch wur­de im­mer lau­ter.
    Kurz dar­auf schweb­te un­ser Korb aus der dunklen Fels­s­pal­te her­aus, und wir be­fan­den uns in ei­ner hel­ler­leuch­te­ten Fels­hal­le, de­ren Wän­de sau­ber ge­glät­tet wa­ren. Ich er­kann­te zwei halb­run­de Fer­tighäu­ser und vier Män­ner, die uns ge­spannt ent­ge­gensa­hen. Ei­ner von ih­nen war ziem­lich kor­pu­lent. An Stel­le der rech­ten Au­gen­braue hat­te er ei­ne blau­ro­te Nar­be, doch ich hät­te den schwarz­haa­ri­gen Mann auch oh­ne die­ses Merk­mal er­kannt.
    Ja, es war Tony Mer­klin, der so

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