CC-5 streng geheim
normale Schiffsschraube nicht verlassen zu wollen.
Ich fragte mich, wie man das alles in die Unterwelt geschafft hatte! Es konnte nur nach und nach geschehen sein. Das Boot in seiner Gesamtgröße ließ sich unmöglich in der Seilbahn transportieren. Jedenfalls war das die unheimlichste Anlage, die ich in meinem ganzen Leben gesehen hatte. Die Nähe eines vulkanischen Gebietes war keine geringe Gefahr. Wenn hier einmal etwas passierte, gab es keine Rettung.
Ich sprang auf das Achterdeck des Kabinenbootes. Es lag breit und wuchtig auf dem Wasser und schien nur einen geringen Tiefgang zu haben. Hannibal und Manzo folgten.
Nun erlebten wir die erste Panne. Sie war an sich bedeutungslos, aber sie bewies, daß der Mutant trotz seiner wertvollen Begabung ernsthafte Schwierigkeiten heraufbeschwören konnte.
»Sie müssen die Sauerstoffmasken anlegen«, schrie Merklin. »Wir fahren etwa drei Meilen flußabwärts, und da ist eine Strecke, die von giftigen Gasen angefüllt ist. Das Zeug strömt laufend aus einem glühenden Felsriß, den wir nicht verschließen konnten, denn er steht unter Druck.«
Hannibal sah mich an. In seinen Augen spiegelten sich Gefühle, die auch mich bewegten. Die Sache wurde immer komplizierter.
Sintkol und Armands streiften die Riemen der Traggestelle über die Schultern. Darin hingen je zwei Druckflaschen mit komprimiertem Sauerstoff. Es waren moderne Geräte mit eingebauten Filteranlagen, die an Stelle der veralteten Atemsäcke getreten waren. Ich kannte das Modell, da es auch von uns benutzt wurde. Eine Füllung garantierte durch die laufende Regenerierung Atemluft für sechsunddreißig Stunden.
Zwei Leute der Wachmannschaft brachten Hannibal und mir neue Geräte mitsamt den dazugehörenden Gesichtsmasken, in die sogar gasdicht schließende Brillen eingearbeitet waren.
Ich wurde erst aufmerksam, als Merklin eine Verwünschung ausstieß. Hilflos starrte er auf Manzo. In seinen Händen hielt er ein Gerät, das wohl für einen normalen Menschen, nicht aber für einen mutierten Mutanten berechnet war. Manzos Mund allein war größer als die Maske, und die eingearbeitete Brille hätte zur Not für eines seiner großen Augen ausgereicht.
Als Merklin mich fragend ansah, begann ich zu fluchen. Manzo verzog die Lippen zu einem Grinsen.
»Ho, die Dinger sind aber klein«, dröhnte seine Stimme. Mühelos übertönte er das Donnern des nahen Wasserfalls.
»Was machen wir jetzt? Was ist das für ein Gas?«
»Überwiegend Kohlendioxyd mit giftigen Zusätzen von Schwefel und anderen Dämpfen«, schrie Armands. »Absolut tödlich.«
»Reden Sie nicht lange«, warf Sintkol beherrscht ein. Er war wieder der fähige Wissenschaftler, dessen Wahn nicht zu existieren schien.
»Manzo, kriechen Sie in die Kabine, und legen Sie sich flach hin, wenn Sie nicht stehen können. Tony, schrauben Sie die Gesichtsmaske ab. Er soll das Kombiventil der beiden Atemschläuche mit seinen Lippen fest umschließen und so atmen. Das Gerät kann er in den Armen halten. Binden Sie ihm dicht anliegende nasse Kompressen über die Augen, die er fest geschlossen halten soll. So wird es gehen.«
Manzo sah mich fragend an. Ich nickte ihm aufmunternd zu.
»Du mußt es versuchen. Öffne keinesfalls die Augen. Die Dämpfe dürften ätzend sein. Du darfst nur durch die Schläuche atmen.«
Er nickte und unterließ jede überflüssige Bemerkung. Manzo vertraute mir völlig.
Er zwängte sich in die enge Kabine und legte sich auf den Boden. Als Merklin dicke Tücher brachte, schraubte ich die Atemmaske ab. Dabei raunte ich dem Mutanten zu:
»Es besteht keine Gefahr. Halte nur das Ventil fest zwischen den Lippen. Gib eine
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