CC-5 streng geheim
die Unbekannten handeln, die ihm in ihrem eigenen Interesse in jeder Beziehung behilflich waren.
Wir verließen das Boot und traten auf die Schwimmbrücke. Manzo kroch aus seiner Kabine, behielt aber das Ventil weiterhin im Mund.
»Noch nicht ablegen«, drang es unter Sintkols Maske hervor. »Hier sind immer noch Giftspuren. Die Augen können Sie aber frei machen.«
Ich zog Manzo die Tücher herunter. Er sah sich mit dem entsetzten Staunen eines Kindes um. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf und folgte dem Wissenschaftler, der nun die Tür eines großen Aufzuges aufgleiten ließ. Er lief in den Schienen, die auch die Brücke hielten.
Niemand blieb im Boot zurück, das sicher vertäut am Steg lag.
Augenblicke später fuhren wir nach oben. Die Wasserfläche fiel unter uns zurück. Als wir mit einem sanften Ruck anhielten, blickte ich in einen hohen, breiten Gang, dessen Wände ebenfalls geglättet waren. Er verlief steil nach oben.
Wir wurden von drei Männern der Wache erwartet. Auf dem Rücken trugen sie Sauerstoffgeräte, aber die Atemmasken baumelten unbenutzt in den Halterungen. Ich sog vorsichtig die Luft ein, nachdem ich meine Maske ebenfalls abgenommen hatte.
Die Männer sprachen keinen Ton, aber ihre Blicke waren mißtrauisch. Merklin gab Befehle. Einer von ihnen verschwand daraufhin nach hinten. Ich sah, daß er ein kleines Betonhaus betrat.
Wir folgten ihm langsam. Sintkol meinte mit unüberhörbarem Stolz in der Stimme:
»Nun, Dr. Meinau, wie gefällt Ihnen mein Stützpunkt?«
»Unfaßbar! Ich bin überwältigt«, gestand ich aufrichtig. »Ich möchte nur wissen, weshalb Sie diese Riesenanlage geschaffen haben! Schon in der Höhle unter dem Tresoraufzug hätte man Sie nie gefunden. Aber das hier ist einfach großartig.«
Er sah mich seltsam an. Manzo wurde unruhig. In seinen Augen stand das Grauen. Er schien etwas Entsetzliches im Gehirn des Wissenschaftlers gelesen zu haben.
Ich warf ihm einen forschenden Blick zu, aber Manzo keuchte nur.
Wir schritten durch den Stollen, der ausreichend beleuchtet war. Dicht vor dem Betongebäude, bei dem es sich zweifellos um eine Schaltstation handelte, endeten großvolumige Rohre, aus denen ein fauchender Luftzug drang. Er wurde in den riesigen Felsdom des Sees hinausgeblasen.
»Die Entlüftungsanlage«, erklärte Dr. Armands, als er meinen fragenden Blick bemerkte. »Die verbrauchte Luft wird in die Halle geblasen, wo es natürliche Entlüftungen gibt. Die notwendige Frischluft erhalten wir von der Oberfläche.«
Welch ein gewaltiges Röhrensystem mußte hier bestehen. Es war tatsächlich der sicherste Platz, den ich jemals betreten hatte. Dagegen war sogar das Atomwerk im radioaktiv verseuchten Amazonas-Urwald eine primitive Einrichtung gewesen.
Wir durchschritten zwei mächtige Stahltore, die zweifellos eine Luft- und Wasserschleuse darstellten. Sintkol erwähnte, es wäre zwar noch nicht vorgekommen, daß der Wasserspiegel diese Höhe erreicht hätte – aber man wäre eben auf alles vorbereitet.
Hinter den Toren bemerkte ich einige Loren. Sie liefen auf kräftigen Schienen und wurden von einer elektrischen Maschine gezogen, deren Antrieb in einer starken Zahnspange lief. Es handelte sich um eine Zahnradbahn.
Wir setzten uns in die kleinen Wagen und fuhren ab. Es ging steil nach oben, um unzählige Kurven und wieder schräg nach unten. Dann hielten wir vor einer mindestens fünf Meter hohen und breiten Stahlpforte.
Rechts und links der Pforte waren bunkerähnliche Bauten in die Felswand eingelassen. Hier schienen hochwirksame Waffen installiert zu sein. Die Anlage erinnerte mich an die Abwehreinrichtungen
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