CC-5 streng geheim
Flußtunnels entwichen und ihn fast bis zur Decke anfüllten. Die Sicht wurde dunstig, aber ich konnte trotzdem die glühenden Felsen sehen. Der Teufelsschlund leuchtete in heller Weißglut. Mir drängte sich die Frage auf, wo das alles herkam.
Hier waren wir dicht an den glühenden Eingeweiden der Erde, aber das schien weder unseren Bootssteuermann noch den Professor zu berühren. Allerdings sollte die Anlage schon seit zehn Jahren bestehen. Anscheinend hatten sie sich längst an das Inferno gewöhnt.
Wir glitten langsam in die Gasschwaden hinein. Kohlendioxyd ist ein unsichtbares, geruch- und farbloses Gas. Infolgedessen mußte es beträchtliche und giftige Verunreinigungen enthalten, wenn es einen solchen Nebel bildete.
Hannibal stöhnte unter der Maske. Die Umstände schienen an seinen Nerven zu zerren. Auch ich konnte nicht behaupten, mich auch nur einigermaßen wohlzufühlen.
Die Strömung war hier überaus stark und die Sicht beeinträchtigt. Ich sah, daß Merklin einen Radar-Bildschirm eingeschaltet hatte. Sicher brachte er das Boot durch die Hölle. Der glühende Schlund verschwand hinter der nächsten Biegung.
Die Höhlung des Flußbettes wurde sichtlich breiter und höher. Die Dichte der Gasschwaden ließ nach. Da aber niemand Anstalten traf, die Maske abzusetzen, hütete ich mich, den ersten Schritt zu tun.
Nach einer knappen halben Meile wichen die Felswände zurück. Wir glitten in einen gigantischen Felsdom hinein, dessen Decke ich trotz der Scheinwerferstrahlen nicht mehr ausmachen konnte. Ich sah jedoch wuchtige Felspfeiler, die senkrecht nach oben strebten. Die Natur selbst schien hier für eine gute Abstützung gesorgt zu haben.
Wir schwammen auf dem Wasser eines großen unterirdischen Sees, in dem zahlreiche kleine Inseln aufragten. Um mich war Dunkelheit. Ich konnte das jenseitige Ufer nicht erkennen.
Die Gase waren so verdünnt, daß man sie nicht mehr wahrnehmen konnte. Niemand sagte ein Wort, und so schwieg ich ebenfalls. Das Donnern ließ nach.
Mit hoher Fahrt schossen wir durch das ruhige Wasser. Rechts von mir fiel plötzlich eine andere Öffnung auf, die aber fünfzig Meter über dem Wasserspiegel lag. Es handelte sich um ein klaffendes Loch, in dem das Licht kräftiger Leuchtröhren schimmerte. Ich erkannte die Gestalten einiger Leute, die in grauweiße Kunstfaseroveralle gekleidet waren. Sie trugen keine Masken. Die Luft da oben schien in Ordnung zu sein.
Wir fuhren dichter an das Ufer heran, wo ebenfalls Licht aufleuchtete. Merklin schien eine Funksprechmeldung abgesetzt zu haben.
Mit der Umlenkdüse drosselte er unsere Fahrt. Sekunden später legten wir an einer Landungsbrücke an. Vorn schwamm sie auf mächtigen Pontons, und am anderen Ende war sie mit stabilen Rollen in Schienen verankert, die senkrecht an der Felswand hinaufliefen.
Klar! So konnte man jederzeit den Wasserstand ausgleichen. Wenn er stieg, gab der Steg nach und stieg mit.
Mein Gehirn konnte die Eindrücke kaum verarbeiten. Es war faszinierend und unbegreiflich, was hier unten geleistet worden war, ohne daß wir jemals etwas darüber erfahren hätten!
Im ureigensten Machtbereich der GWA existierte eine Organisation, die sehr beachtlich war, die sogar weltvernichtend sein konnte.
In diesem Augenblick wichen meine letzten Sympathiegefühle für den Wahnsinnigen. Seinen Plänen mußte Einhalt geboten werden, einen anderen Weg gab es nicht. Wenn man auch über seinen Irrsinn teilweise informiert zu sein schien, so sah es doch danach aus, als hätte er seine Mitarbeiter fest in der Hand. Wahrscheinlich verfügte er über ein Machtmittel, an das ich gar nicht zu denken wagte. Es konnte sich nur um
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