Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Fluß­tun­nels ent­wi­chen und ihn fast bis zur De­cke an­füll­ten. Die Sicht wur­de duns­tig, aber ich konn­te trotz­dem die glü­hen­den Fel­sen se­hen. Der Teu­fels­sch­lund leuch­te­te in hel­ler Weiß­glut. Mir dräng­te sich die Fra­ge auf, wo das al­les her­kam.
    Hier wa­ren wir dicht an den glü­hen­den Ein­ge­wei­den der Er­de, aber das schi­en we­der un­se­ren Boots­steu­er­mann noch den Pro­fes­sor zu be­rüh­ren. Al­ler­dings soll­te die An­la­ge schon seit zehn Jah­ren be­ste­hen. An­schei­nend hat­ten sie sich längst an das In­fer­no ge­wöhnt.
    Wir glit­ten lang­sam in die Gas­schwa­den hin­ein. Koh­len­di­oxyd ist ein un­sicht­ba­res, ge­ruch- und farb­lo­ses Gas. In­fol­ge­des­sen muß­te es be­trächt­li­che und gif­ti­ge Ver­un­rei­ni­gun­gen ent­hal­ten, wenn es einen sol­chen Ne­bel bil­de­te.
    Han­ni­bal stöhn­te un­ter der Mas­ke. Die Um­stän­de schie­nen an sei­nen Ner­ven zu zer­ren. Auch ich konn­te nicht be­haup­ten, mich auch nur ei­ni­ger­ma­ßen wohl­zu­füh­len.
    Die Strö­mung war hier über­aus stark und die Sicht be­ein­träch­tigt. Ich sah, daß Mer­klin einen Ra­dar-Bild­schirm ein­ge­schal­tet hat­te. Si­cher brach­te er das Boot durch die Höl­le. Der glü­hen­de Schlund ver­schwand hin­ter der nächs­ten Bie­gung.
    Die Höh­lung des Fluß­bet­tes wur­de sicht­lich brei­ter und hö­her. Die Dich­te der Gas­schwa­den ließ nach. Da aber nie­mand An­stal­ten traf, die Mas­ke ab­zu­set­zen, hü­te­te ich mich, den ers­ten Schritt zu tun.
    Nach ei­ner knap­pen hal­b­en Mei­le wi­chen die Fels­wän­de zu­rück. Wir glit­ten in einen gi­gan­ti­schen Fels­dom hin­ein, des­sen De­cke ich trotz der Schein­wer­fer­strah­len nicht mehr aus­ma­chen konn­te. Ich sah je­doch wuch­ti­ge Fels­pfei­ler, die senk­recht nach oben streb­ten. Die Na­tur selbst schi­en hier für ei­ne gu­te Ab­stüt­zung ge­sorgt zu ha­ben.
    Wir schwam­men auf dem Was­ser ei­nes großen un­ter­ir­di­schen Sees, in dem zahl­rei­che klei­ne In­seln auf­rag­ten. Um mich war Dun­kel­heit. Ich konn­te das jen­sei­ti­ge Ufer nicht er­ken­nen.
    Die Ga­se wa­ren so ver­dünnt, daß man sie nicht mehr wahr­neh­men konn­te. Nie­mand sag­te ein Wort, und so schwieg ich eben­falls. Das Don­nern ließ nach.
    Mit ho­her Fahrt schos­sen wir durch das ru­hi­ge Was­ser. Rechts von mir fiel plötz­lich ei­ne an­de­re Öff­nung auf, die aber fünf­zig Me­ter über dem Was­ser­spie­gel lag. Es han­del­te sich um ein klaf­fen­des Loch, in dem das Licht kräf­ti­ger Leucht­röh­ren schim­mer­te. Ich er­kann­te die Ge­stal­ten ei­ni­ger Leu­te, die in grau­wei­ße Kunst­fa­sero­ver­al­le ge­klei­det wa­ren. Sie tru­gen kei­ne Mas­ken. Die Luft da oben schi­en in Ord­nung zu sein.
    Wir fuh­ren dich­ter an das Ufer her­an, wo eben­falls Licht auf­leuch­te­te. Mer­klin schi­en ei­ne Funk­sprech­mel­dung ab­ge­setzt zu ha­ben.
    Mit der Um­lenk­dü­se dros­sel­te er un­se­re Fahrt. Se­kun­den spä­ter leg­ten wir an ei­ner Lan­dungs­brücke an. Vorn schwamm sie auf mäch­ti­gen Pon­tons, und am an­de­ren En­de war sie mit sta­bi­len Rol­len in Schie­nen ver­an­kert, die senk­recht an der Fels­wand hin­auf­lie­fen.
    Klar! So konn­te man je­der­zeit den Was­ser­stand aus­glei­chen. Wenn er stieg, gab der Steg nach und stieg mit.
    Mein Ge­hirn konn­te die Ein­drücke kaum ver­ar­bei­ten. Es war fas­zi­nie­rend und un­be­greif­lich, was hier un­ten ge­leis­tet wor­den war, oh­ne daß wir je­mals et­was dar­über er­fah­ren hät­ten!
    Im ur­ei­gens­ten Macht­be­reich der GWA exis­tier­te ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on, die sehr be­acht­lich war, die so­gar welt­ver­nich­tend sein konn­te.
    In die­sem Au­gen­blick wi­chen mei­ne letz­ten Sym­pa­thie­ge­füh­le für den Wahn­sin­ni­gen. Sei­nen Plä­nen muß­te Ein­halt ge­bo­ten wer­den, einen an­de­ren Weg gab es nicht. Wenn man auch über sei­nen Irr­sinn teil­wei­se in­for­miert zu sein schi­en, so sah es doch da­nach aus, als hät­te er sei­ne Mit­ar­bei­ter fest in der Hand. Wahr­schein­lich ver­füg­te er über ein Macht­mit­tel, an das ich gar nicht zu den­ken wag­te. Es konn­te sich nur um

Weitere Kostenlose Bücher