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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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un­se­res GWA-Haupt­quar­tiers.
    Als mir Ar­man­ds einen höh­ni­schen Blick zu­warf und die ge­wal­ti­gen To­re auf­glit­ten, be­griff ich, daß wir in der Fal­le sa­ßen. Der Weg, den wir ge­kom­men wa­ren, war uns jetzt schon ver­schlos­sen. Nie­mals hät­ten wir den Rück­weg ge­fun­den, zu­mal man be­stimmt die Mög­lich­keit hat­te, den Kraft­strom für die Bah­nen zu sper­ren. Die un­ten lie­gen­den Tur­bo-Boo­te wa­ren ge­si­chert. Die Ma­schi­nen spran­gen nur an, wenn man den kom­pli­zier­ten Zünd­schlüs­sel be­saß.
    Schlie­ßen Sie ein­mal ein Strahl­trieb­werk kurz, des­sen Stahl­ver­klei­dung Sie nicht öff­nen kön­nen, oh­ne das Ag­gre­gat zu zer­stö­ren.
    Han­ni­bals Au­gen fun­kel­ten wü­tend, aber er sag­te nichts. So­gar Man­zo er­schi­en die Sach­la­ge er­faßt zu ha­ben. Ich er­kann­te es an sei­nem dro­hen­den Blick, den er dem Mann mit der Nar­be zu­warf. Nur Mer­klin konn­te uns aus die­sem un­ter­ir­di­schen Irr­gar­ten her­aus­brin­gen.
    Die Bahn en­de­te vor den To­ren. Wir muß­ten zu Fuß wei­ter­ge­hen. Di­rekt hin­ter den Pfor­ten be­gann der ge­hei­me Stütz­punkt, der an­schei­nend sehr weit­räu­mig an­ge­legt war. Bei den Räu­men han­del­te es sich um vul­ka­ni­sche Bla­sen im Ge­stein.
    Wir pas­sier­ten gut aus­be­to­nier­te Gän­ge, die teil­wei­se so­gar mit Spritz­plas­tik ver­klei­det wa­ren. Über­all brann­ten Leucht­röh­ren. Die in den Fels­wän­den ein­ge­las­se­nen Tü­ren wa­ren be­schrif­tet.
    Es gab Trep­pen, die teil­wei­se steil nach un­ten führ­ten. Mir wur­de klar, daß der Stütz­punkt auf Hohl­räu­me ver­teilt war, die nicht auf der glei­chen Ebe­ne la­gen. Die ein­zel­nen Höh­len wa­ren mit­ein­an­der ver­bun­den wor­den, so­weit es kei­ne na­tür­li­chen Durch­gän­ge gab.
    Ich sah mich ge­nau um und be­dau­er­te, daß ich kein fo­to­gra­fi­sches Ge­dächt­nis hat­te. Wir pas­sier­ten einen großen Saal, in dem Män­ner hin­ter lan­gen La­b­or­ti­schen sa­ßen. Es roch nach Che­mi­ka­li­en.
    »Das che­mi­sche La­bor, in dem be­stimm­te Ver­su­che durch­ge­führt wer­den«, er­läu­ter­te Sint­kol. »Das kann Sie aber kaum in­ter­es­sie­ren. Dort, se­hen Sie ein­mal.«
    Er deu­te­te auf ei­ne knall­rot ge­stri­che­ne Tür, auf der ein grin­sen­der To­ten­kopf an­ge­bracht war.
    »Sehr ef­fekt­voll«, mur­mel­te ich.
    »Nicht nur das, son­dern auch ge­fähr­lich. Dort läuft ein neu­ar­ti­ger Kern­re­ak­tor, der uns oh­ne die Zwi­schen­schal­tung von Dampf­tur­bi­nen, Ge­ne­ra­to­ren und Kon­den­sa­tor-An­la­gen mit Strom ver­sorgt. Ken­nen Sie das Mi­chel­son-Ver­fah­ren zur Um­len­kung ei­nes Elek­tro­nen­flus­ses?«
    Ich sah ihn nach­denk­lich an. Wie war das ge­we­sen? Mi­chel­son-Ver­fah­ren?
    »Ja, ken­ne ich. Die ther­mi­sche Ener­gie ei­nes Re­ak­tors wird durch die Zwi­schen­schal­tung von Mi­chel­son­schen Wan­del­bän­ken di­rekt in Strom ver­wan­delt. Wol­len Sie et­wa sa­gen, daß Sie über die La­bor­ver­su­che hin­aus­ge­kom­men sind?«
    Er zeig­te sein über­heb­li­ches Lä­cheln.
    »Ich bit­te Sie, Dok­tor! Wie kön­nen Sie dar­an zwei­feln! Schon das Ver­such­s­ag­gre­gat gibt fünf­zig­tau­send Ki­lo­watt her. Sagt Ih­nen das et­was?«
    Han­ni­bals Be­herr­schung wirk­te auf mich wie ein Wun­der, denn ich war scho­ckiert. Der Mann sprach mit größ­ter Ru­he von Din­gen, an de­nen wir noch her­u­m­ex­pe­ri­men­tier­ten.
    Wir ge­lang­ten an­schlie­ßend in einen Raum, in dem ein Ge­rät auf­ge­stellt war, des­sen An­blick mir den Atem ver­schlug.
    Ar­man­ds spiel­te den Ge­lang­weil­ten, doch sei­ne ste­chen­den Pu­pil­len re­de­ten ei­ne deut­li­che Spra­che.
    In dem Saal stand ein ge­wal­ti­ges Su­per-Kos­mo­tron – ein Teil­chen­be­schleu­ni­ger mit ei­ner Leis­tung von min­des­tens fünf­zig Mil­li­ar­den Elek­tro­nen­volt. Ich war fas­sungs­los wie sel­ten in mei­nem Le­ben. Nur ei­ne Fra­ge be­schäf­tig­te mich in die­sem Au­gen­blick.
    »Jetzt ver­ra­ten Sie mir nur, wie Sie die­se Ge­rä­te in die Un­ter­welt trans­por­tiert ha­ben! Es ist für mich un­be­greif­lich.«
    Sint­kol nick­te

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