CC-5 streng geheim
beifällig.
»Durch Arbeit, mein Freund, nur durch Arbeit. Ich selbst habe mich nicht gescheut mitzuhelfen. Ich kann hier alle bekannten Transurane herstellen. Es ist auch kein Problem, feinste Staubmassen radioaktiv zu verseuchen. Man sollte annehmen, daß die Menschen hübsch darauf reagieren, sollte es jemandem einfallen, strahlende Mikropartikel dieser Art über großen Städten und militärischen Stützpunkten abzublasen.«
Ich konnte mich beherrschen, aber nur unter Aufbietung meiner ganzen Willenskraft.
Sintkol schien es nicht aufzufallen. Sinnend fuhr er fort:
»Ich werde Sie natürlich testen müssen, Doktor. Wenn Sie mit Mikro-Meilern Erfahrungen haben, werde ich Sie mit der Endmontage betrauen. Die Geräte sollen als Heizelemente für kleinste Strahltriebwerke verwandt werden. Die Geschosse sollen nicht größer sein als normale Luftziel-Raketen. Ich habe hier eine kybernetische Abteilung mit einem erstklassigen Rechenzentrum eingerichtet. Sie werden erstklassige Daten erhalten.«
»Geschosse?« wunderte ich mich. »Wofür?«
»Für den Einsatz, natürlich. Wir sind noch nicht soweit, da die Menschheit vermessen genug ist, nach anderen Planeten zu greifen. Die Sabotage an den drei Raumschiffen hat meine volle Kraft in Anspruch genommen.«
Hannibal machte ein unbeteiligtes Gesicht. Die Bemerkung war jetzt auch so nebensächlich. Was interessierten uns noch die Sabotageakte an den drei Mars-Raumern, nachdem nun ein viel ernsteres Problem aufgetaucht war.
Sintkol war in seinem Wesen so unbeständig wie das Wetter über London. Eben noch hatte er interessiert gesprochen, jetzt starrte er nachdenklich in eine Ecke des Riesensaales.
Meine Augen folgten Manzos Blickrichtung. Ich sah, wie er vorgebeugt und wie leblos auf seinen Säulenbeinen stand. Sein Gesicht schien zu zucken, aber das konnte nur Hannibal und mir auffallen. Was wußten die anderen Beobachter von der Wesensart des Mutanten? Er gab sich anomal, ich sah es sofort.
In seinen großen Augen stand wieder das Grauen. Als Sintkol erneut zu sprechen begann, wußte ich was Manzo gefühlt hatte.
Der Blick des Wissenschaftlers war durchaus nicht mehr freundlich. Mir schien, als sähe er mich mit aufkeimendem Mißtrauen an.
»Armands«, wandte er sich an seinen Assistenten.
Der kleine Mann trat näher. Merklin schien auch aufmerksam zu werden. Er hatte noch fünf Männer der Wache bei sich, die ihre Maschinenpistolen in den Händen hielten.
»Bringen Sie Dr. Meinau und seine Leute in die Unterkunft. Vorläufig bleiben sie zusammen. Ich bin gerufen worden. Nein – bringen Sie die Männer sofort in das Zimmer neben dem Heiligtum.«
Eine unerträgliche Spannung erfüllte mich. Plötzlich wußte ich, was Manzo vor wenigen Minuten gespürt hatte. Auf Hannibals Stirn perlten Schweißtropfen. Seine Rechte war griffbereit gespreizt.
Ich war bemüht, meine Beherrschung nicht zu verlieren.
»Gerufen worden?« wiederholte ich verständnislos, doch Sintkol reagierte nicht. Wortlos drehte er sich um und verließ mit weitausholenden Schritten den Raum.
»Kommen Sie«, forderte uns Armands auf. Sein Gesicht hatte einen grauen Farbton angenommen. Die Augen erschienen hinter den Brillengläsern besonders groß.
Tony Merklin schien die Wachsamkeit in Person zu sein. Er hielt die MP in den Händen.
»Sind Sie irrsinnig geworden?« sagte ich erregt. »Was soll das heißen? Sie haben mir garantiert, daß ich hier sicher unterkomme.«
»Das dürfte nur auf Sie ankommen«, erwiderte Armands bösartig. Er hatte weder meine Handgreiflichkeiten noch die Drohungen vergessen.
»Wie meinen Sie das? Ich verstehe
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