CC-5 streng geheim
verschießen, müssen wir zu anderen Mitteln greifen.«
»Sie werden hier ausgehoben, sobald meine Unterlagen in die Hände der GWA gelangen«, begehrte ich fassungslos und grauengeschüttelt auf.
Hinter der Scheibe wogte und zuckte das fremde Leben.
»Wir sind intelligent genug, um die Gefahr zu erkennen. Wenn unser Vertrauter verdächtigt wird, könnte das zur Entdeckung unseres irdischen Stützpunktes führen. Deshalb möchten wir von Ihnen wissen, wo die Unterlagen sind. Wir garantieren Ihnen einen sicheren Aufenthalt, wenn Sie uns Gelegenheit geben, Ihre Gedankenwelt zu erforschen. Dort finden wir die Wahrheit. Über welche außergewöhnlichen Kräfte verfügen Sie?«
Ich erkannte endgültig, daß wir den Fehler begangen hatten, bei einer vollkommen fremden Wesensform die Logik eines Menschen vorauszusetzen. Ich konnte die Monstren deshalb nicht belügen, weil sie mein Verhalten gar nicht als Lüge erkannten. Dafür aber bestanden sie auf den Untersuchungen, die sie wahrscheinlich bei jedem hier tätigen Menschen vorgenommen hatten. Sie waren nur deshalb mißtrauisch, weil ihnen etwas unklar war. Sie wollten das ergründen. Darin lag die Gefahr.
»Ich verstehe kein Wort«, stöhnte ich.
Hannibals Schreie waren verstummt. Zitternd kauerte er in einer Ecke.
»Welche außergewöhnlichen Kräfte sollten wir haben?«
Das Etwas schwieg eine Weile. Es schien sich mit den anderen Wesen zu beraten. Als es wieder redete, war unser Urteil gesprochen.
»Wir sehen, daß Sie hartnäckig sin. Wir werden die Gründe feststellen, die Sie dazu bewegen. Das mutierte Lebewesen, das mit Ihnen gekommen ist, erscheint uns überflüssig und nicht zweckmäßig. Es ist zu auffallend, um uns in der Welt der Menschen helfen zu können. Es ist außerdem geistig nicht so stark wie Sie. Seine Blockade ist leicht zu erkennen, während die Ihre nicht festgestellt werden kann. Es ist also minderwertig. Wir wollen uns dazu bereit erklären, es an Ihrer Stelle zu befragen. Wir wollen nicht unhöflich sein.«
Ich schaute unablässig auf das Glas. Wie war das gewesen? Es dauerte Augenblicke, bis ich die unmenschliche Logik begriffen hatte.
»Was wollen Sie von Manzo?« Meine Stimme vibrierte.
»Wir werden das Wesen töten. Einer meiner Gefährten wird seine Gestalt annehmen. Da das Gehirn genau mitgebildet wird, enthält es alle bewußten und unterbewußten Kenntnisse, die jemals in ihm verankert wurden. Wir werden also leicht die Dinge erkennen, die Sie jetzt vor uns verbergen wollen.«
»Manzo weiß nicht, wo die Unterlagen sind«, behauptete ich. Vor meinen Augen verschwammen die Ungeheuer zu einer gallertartig fließenden Masse.
»Das werden wir sehen. Wir wollen nicht Ihr Leben, sondern nur Ihr Wissen. Sollte das mutierte Lebewesen nicht informiert sein, werden wir Sie töten. In Ihrem Gehirn ist auf alle Fälle gespeichert, was wir erfahren müssen. Es wäre deshalb für Sie besser, dem mutierten Lebewesen umgehend mitzuteilen, wo sich die Aufnahmen befinden. Selbst wenn es sich gegen die Aufnahme der Worte verschließen will, werden sie sich in seinem Unterbewußtsein festsetzen. Wir wären nicht genötigt, Sie zu töten. Man wird es abholen, Dr. Meinau.«
Die Stimme verstummte. Die Stahlläden begannen wieder zu rollen. Während Hannibal fluchend gegen das Material schlug, schlossen sie sich endgültig. Die Monstren verschwanden aus meinem Blickfeld.
Ich gewann mein seelisches Gleichgewicht schnell zurück. Auch Hannibal überwand seinen Schock.
»Feierabend! Daran hätten wir denken können. Manzo weiß alles.«
Mir fiel eine Unterlassungssünde ein.
»Das
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