CC-5 streng geheim
Mikrophon. Wo ist das Mikrophon, das unsere Antworten aufgenommen hat?«
Hannibal zog die Schultern hoch. Dann winkte er ab.
Während wir noch überlegten, ertönte die tiefe Stimme des Mutanten.
»Keine Sorge. Es gibt keins. Ihre Antworten sind von dem Ungeheuer telepathisch erfaßt worden. Wir werden nicht belauscht.«
Manzo war von seiner Liege aufgestanden. Die Erstarrung war von ihm gewichen.
»Was ist mit dir? Wieder klar?« fragte ich erleichtert.
»Ja. Sie haben aufgehört, ihre Impulse auszuschicken. Ich bin wieder frei. Sie glauben, uns vollständig in der Gewalt zu haben. Sie wollen mich umbringen.«
Ich ergriff die Initiative.
»Manzo, sofort mit Kiny in Verbindung setzen.«
»Es könnte abgehört werden.«
»Egal, interessiert mich nicht mehr. Ereignisse durchgeben. Angriff in meinem Namen befehlen. Kodezeichen ist ›CC-5 streng geheim‹. Los!«
»Ich habe Verbindung«, murmelte er.
Er gab die Einzelheiten durch. In dieser Zeit handelte ich. Mit wenigen Griffen zog ich die Tragegurte der Sauerstoffgeräte fester an. Dann teilte uns der Mutant bereits mit:
»Kiny gibt durch, daß der Angriff beginnt. Sondereinheiten der Armee besetzen die Villa und die Schlucht, in der das UFO damals gelandet ist. GWA-Offiziere haben das Kommando übernommen. In der Villa wird geschossen. Wir sollen angreifen, läßt General Reling ausrichten.«
Ich dachte über unsere Chancen nach. Der Alte war oben, wir aber steckten fünfzehnhundert Meter tief in einer Hölle.
»Zurück an die Wand. Die Winterkleidung vor euch halten.«
Ich schlug mit meinem Siegelring auf das Blättchen, das ich vorher an das Schloß geklebt hatte.
Als ich nach hinten sprang und hinter einer Liege in Deckung ging, zischte an der Tür ein blauweißer Feuerball auf. Es war die abbrennende Thermonital-Ladung, die den Stahl mit zwölftausend Hitzegraden angriff.
Im Raum wurde es unerträglich heiß. Wenige Meter vor uns fraß sich der Gasball durch das Material. Ein Teil der Tür floß glutflüssig und funkensprühend davon.
Dort, wo das Schloß gewesen war, klaffte ein großes Loch, an dessen Rändern noch immer das flüssige Material tropfte.
»Ich mache das«, dröhnte Manzos Stimme.
Er sprang durch die wabernde Hitze und benutzte die Couch, um die glühende Tür aufzustoßen. Sie verformte sich, flog aber in den Angeln zurück. Mitsamt der lichterloh brennenden Liege verschwand der Gigant nach draußen. Wir sprangen über den schmalen Glutbach hinweg. Es war, als befänden wir uns in einer Stahlgießerei.
Wir waren draußen, ehe unsere feuerfesten Kleidungen zu zischen begannen. Dann rannten wir.
Manzo und Hannibal folgten mir, ohne Worte zu verlieren. In den Händen hielten wir die seltsamen Waffen, auf die wir nun angewiesen waren.
Während ich vor der roten Stahltür anhielt, eilten sie in dem gerade verlaufenden Gang weiter. Nachdem ich die Tür durch einen Druck auf den deutlich sichtbaren Öffnungskontakt hatte aufgleiten lassen, sah ich in eine Luftschleuse. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet.
Ich drückte auf den Zeitzünder einer Mikro-Fusionsbombe, einer Spezialentwicklung der GWA. Die atomare Reaktion äußerte sich nicht in einer alles vernichtenden Explosion, sondern in der Form eines langsam ablaufenden Kernverschmelzungsprozesses, der zehn Minuten lang andauerte.
Während dieser Zeit würden hier Sonnentemperaturen von Millionen Grad herrschen. Wir hatten zwanzig Minuten Zeit. Keine Minute mehr! Die Energieentfaltung entsprach dem Wert von zehntausend Tonnen TNT.
Wenn wir bis dahin nicht kilometerweit entfernt waren, mußten wir von glutflüssig werdendem Gestein und
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