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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Schaefer
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schlichte Schmuckstück vom Finger zog, zi t terten meine Hände so sehr, dass ich es beinahe fallen ließ. Im letzten M o ment gelang es mir, mich zusammenzureißen. Mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, presste ich den Ring auf Daves Stirn.
    Ein widerliches Zischen erklang, und der Geruch von ve r branntem Fleisch schlug mir entgegen. Dave ließ mich los und wich zurück, eine Hand an die Stirn gepresst, während er a b wechselnd knurrende und keuchende Laute von sich gab und sich vor Schmerzen krüm m te.
    Ich rannte, so schnell ich konnte, in der linken Faust den Si l berring, meine einzige Waffe gegen die Person, die ich bis vor kurzem noch für einen Freund gehalten hatte. Corvus hatte Recht gehabt. Er hatte mir nichts vorgemacht, und mein Vertrauen zu ihm war nicht unpa s send, sondern instinktiv gewesen.
    Meine Augen brannten, während ich lief, immer weiter und weiter.
     
     
     

Tränen
     
    H ätte ich nicht solche Angst gehabt, hätte ich es nie geschafft, so weit zu rennen, ohne ein einziges Mal anzuhalten. Jetzt ha t ten mich meine Füße wie von selbst getragen, und das ganz automatisch an einen Ort, den ich in einer weniger verzweifelten Lage bestimmt ni e mals aufg e sucht hätte.
    Ich stand vor dem alten Haus in der Apple Tree Lane, dem Haus, in dem Corvus wohnte. Mit wild pochendem Herzen drückte ich die erstbeste Klingel und wartete. Als die Tür sich öffnete, huschte ich ins Treppenhaus und rannte die Treppe n stufen nach oben, vorbei an einer alten Frau, die mich entsetzt anstarrte.
    „Corvus!“, rief ich, während ich weiterrannte.
    Niemand antwortete. Panisch blickte ich mich um. Was, wenn ich im falschen Haus gelandet war?
    Dann jedoch hörte ich ihn meinen Namen rufen. Ich drehte mich um und blickte in seine geweiteten Augen, die mich ein Gefühl von Sicherheit empfinden ließen.
    „Was machst du hier?“
    Er wirkte nicht besonders erfreut. Ich schluckte die Tränen hinu n ter, die in mir aufzusteigen drohten. „Dave“, sagte ich, ehe mir die Stimme versagte.
    Er runzelte die Stirn. „Komm“, sagte er, packte mich am Arm und schleifte mich in seine Wohnung. Die Tür fiel hinter uns ins Schloss. Wir gingen in die kleine Küche, wo er mir bedeutete, mich zu setzen. Erwartungsvoll sah er mich an. „Was ist passiert?“
    „Dave wollte mir was tun. Ich war ger a de auf dem Heimweg, da ist er einfach aus dem Nichts aufg e taucht.“
    „Verdammt!“, zischte Corvus und raufte sich die Haare. Er b e gann, unr u hig im Raum auf und ab zu gehen. „Ich hätte es wi s sen müssen. Ich bin so ein Idiot!“
    „Was soll das? Was meinst du damit?“
    Er atmete seufzend aus und blieb stehen, um mich ansehen zu können. „Ich habe nicht gut genug auf dich aufgepasst. All die Mühe …“
    „Könntest du mir bitte einfach erklären, was los ist?“
    „Raphael kam heute am frühen Abend zu mir, weil er glaubte, Svarog vor einem der alten Häuser am Stadtrand gesehen zu haben. Er vermutete, sein Versteck entdeckt zu haben, also gingen wir z u sammen dorthin, um ihn ausfindig zu machen, aber niemand war dort. Wir haben überall nach Svarog gesucht, konnten ihn aber nicht fi n den. Ich hätte ahnen müssen, dass er uns nur dorthin gelockt hat, um uns abzulenken. Dass er die Zeit, in der wir versuchten, ihn au s findig zu machen, nutzen würde, um dich anzugreifen … dich zu beißen.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Vorwürfe. Du bist nicht verantwortlich für mich.“
    „Vielleicht doch.“ Corvus’ Blick sandte warme Schauer über me i nen Rücken. Schließlich fragte er: „Wie bist du ihn losg e worden?“
    Ich öffnete meine Faust, und der Silberring kam zum Vo r schein.
    In Corvus’ Augen flackerte Zufriedenheit auf. „Möchtest du einen Tee?“, fragte er sanft.
    Ich nickte, und er machte sich am Herd zu schaffen.
    „Svarog hat es wohl speziell auf dich abgesehen. Er spielt gern mit seinen … na ja, du weißt schon … Mahlzeiten.“ Es wunderte mich, dass es ihm unangenehm war, das auszusprechen. „Ich nehme an, dass er sich deshalb so viel Zeit für dich genommen hat“, fuhr Corvus fort. „Dass er versucht hat, dein Vertrauen zu gewinnen. Es ging ihm nicht um dich, sondern nur darum, dich um den Finger zu w i ckeln und sich damit selbst zu beweisen, dass er unschlagbar ist.“
    „Was soll ich jetzt tun?“
    „Mach dir keine Sorgen. Ich werde mich um die Sache kü m mern.“
    Ich konnte mir schon denken, was er mit kümmern meinte. Und es gefiel mir kein

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