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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Schaefer
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schüttelte halb erschrocken, halb amüsiert den Kopf.
    „Ich hab keinen Hunger.“
    „Das kann nicht sein. Du musst dich einfach wieder ans Essen g e wöhnen, das ist alles. Das braucht Zeit.“
    „Du kennst dich wohl damit aus, was?“
    Seine Miene verfinsterte sich. „Ja“, grollte er, und ich wagte es nicht, ihm noch einmal zu widersprechen.
    Geschickt öffnete er die Coladose und reichte sie mir. Wä h rend ich trank, beobachtete er mich ununterbrochen, als b e fürchtete er, ich könnte das Getränk in einem unbeobachteten Augenblick wegschü t ten.
    Schon nach wenigen Schlucken spürte ich, wie die Flüssigkeit kalt in meinem Bauch prickelte. Ich nahm die Dose von den Lippen und atmete tief durch. Zu meiner Überraschung blieb aber die erwartete Übelkeit aus.
    Er griff nach dem Schokoriegel, riss die Verpackung auf und ze r brach ihn in kleine Stücke. Dann nahm er mir die Coladose aus der Hand und reichte mir stattdessen ein Stück Schokolade.
    Ich hatte Schokolade immer gemocht, aber jetzt war ich mir nicht so sicher, ob sie mir guttun würde. Zögerlich betrachtete ich das kle i ne Stück in meiner Hand.
    „Iss, ehe sie schmilzt.“
    Ich seufzte, dann gab ich mir einen Ruck und schob mir die Sch o kolade in den Mund. Als ich aufschaute, sah ich, dass Co r vus lächelte.
    „Na bitte.“
    Ich schluckte die Schokolade hinunter, und er hielt mir sofort ein neues Stück unter die Nase.
    „Macht es dir eigentlich Spaß, mich so zu quälen?“, stöhnte ich.
    „Alles zu deinem Besten“, erwiderte er gutgelaunt.
    Ich war überrascht, weil er so sorglos wirkte, aber noch überrasc h ter, dass die Schokolade blieb, wo sie war, nämlich in meinem Magen. Langsam aß ich auch das zweite Stück, dann ein drittes und ein vie r tes. Nach und nach kehrten meine Geschmack s nerven zurück und ich begann, die Situation zu genießen.
    Corvus hielt mir bereits ein neues Stück von der Schokolade entg e gen, und gerade, als ich es in den Mund nehmen wollte, zog er es mir unter der Nase weg.
    „Daneben“, sagte er lachend, und ich stimmte in sein Lachen mit ein. Er war in besserer Stimmung als je zuvor, und ich ließ mich nur zu gern von ihm anstecken.
    Doch dann verstummte er und schaute mich still an. Ich schluckte und blickte reglos zurück. Er hielt mir die Schokolade erneut entg e hen, und ich nahm sie hastig in den Mund. Dabei streifte sein Da u men für eine Sekunde meine Lippen, und seine Berührung durc h zuckte mich wie ein kleiner Blitz.
    Er lächelte und brach ein neues Stück von dem Riegel ab. Als er es mir entgegenstreckte, biss ich ab, und ohne zu zögern nahm er den Rest davon in den eigenen Mund und zerkaute ihn mit gerunzelter Stirn.
    „Magst du Schokolade?“, fragte ich überrascht.
    „Nein.“ Er zog die Augenbrauen hoch, als hätte ich etwas sehr O f fensichtliches nicht mitbekommen.
    Es dauerte eine Weile, bis ich mich durch den Rest des Schokori e gels gearbeitet hatte, aber ich aß tatsächlich alles auf und fühlte mich sogar wohl dabei. Danach schälte Corvus die Ora n ge und reichte sie mir Stück für Stück. Meine Übelkeit war ve r flogen, und die gähnende Leere in meinem Bauch erschien mir jetzt nicht mehr so schlimm. Entgegen meiner Erwartungen ging es mir besser denn je.
    „Das lief doch ganz gut“, sagte Corvus zufrieden, als Schok o lade und Orange gegessen waren und ich die Cola leergetrunken hatte. „Besser, als ich gedacht hatte.“
    Ich räusperte mich. „Warum bist du zurückgekommen?“
    Seine Antwort kam nur zögerlich. „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Zu Recht, wenn du mich fragst.“
    „Ich dachte, du wolltest mich nicht wiedersehen.“ Ich konnte die Frustration darüber nicht ganz aus meiner Stimme vertreiben.
    „Das hab ich nie gesagt.“
    „Aber wieso hast du dann zu mir gesagt, dass es besser wäre, wenn wir uns nicht mehr sehen?“
    „Ich hatte Angst davor, die Kontrolle zu verlieren, Hazel. Schlie ß lich hab ich dir versprochen, dich zu beschützen.“ Er hielt inne. „Ich bin nun mal gefährlich.“
    „Ich hab keine Angst vor dir.“
    Er lächelte traurig. „Danke.“
    Eine Weile beobachtete ich ihn dabei, wie er die Papiertüte zu e i nem Knäuel formte und dann in seine Faust nahm. Dabei fiel mein Blick wieder auf die Brandwunde auf seinem Handrücken. Sie hatte sich kein bisschen verändert.
    Corvus folgte meinem Blick. „Es dauert ziemlich lange, bis unsere Wunden heilen“, erklärte er. „Viel länger als bei euch Menschen.“
    Wie

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