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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Schaefer
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Schnitt in meinem Daumen hinterließ, der einfach nicht aufhören wollte zu bluten. Joanne kramte ein Pflaster aus ihrer Schultasche und reichte es mir. Scheinbar war sie für alles au s gerüstet, seit mein Zustand sich ständig verschlechtert hatte. Es hätte mich nicht gewundert, einen kompletten Erste-Hilfe-Kasten in ihrer T a sche zu finden.
    Nach meinem dummen Missgeschick übernahm Joanne und löste schnell und geschickt ein Häutchen von der Zwiebel. Sie legte es auf den Objektträger, gab einen Tropfen Wasser darauf und legte mit der Pinzette das Deckgläschen darüber. Dann stellte sie das Mikroskop scharf, und abwechselnd schielten wir durch das Okular und machten uns Notizen.
    Es wurde eine produktive Stunde, und am Ende lobte unser Bi o lehrer Joanne und mich, weil wir die Einzigen gewesen w a ren, die alle Teile der Zwiebelzelle unter dem Mikroskop en t deckt hatten.
    Die restlichen Unterrichtsstunden verliefen ebenfalls ziemlich gut, und als sie vorbei waren, verabschiedete ich mich von J o anne und den anderen und machte mich zufrieden auf den Weg nach Hause.
    „Hey, Willems!“
    Die vertraute Stimme von Adam ließ mich erschaudern. Am lieb s ten wäre ich einfach weitergelaufen und hätte ihn ignoriert, aber ich wusste, dass ihn das nur noch weiter anstacheln würde, also drehte ich mich widerwillig um.
    Er schlenderte lächelnd in meine Richtung und baute sich mit ve r schränkten Armen vor mir auf. Sein braunes Haar klebte an seiner verschwitzten Stirn.
    „Was ist?“, fragte ich so gleichmütig ich konnte.
    „Hm.“ Sein Lächeln wurde breiter.
    „Hm?“ Ich runzelte die Stirn und bereute sogleich, ihn nicht doch ignoriert zu haben. Ich wusste, dass er mich einzig und allein deshalb zurückgerufen hatte, weil er mich wieder zu irgendetwas einladen wollte. Darauf konnte ich wirklich ve r zichten.
    Ich wollte mich umdrehen und weggehen, doch seine schwi t zige Hand umklammerte plötzlich meinen Unterarm und hielt mich z u rück.
    „Nicht so schnell“, sagte Adam. Er wirkte jetzt gereizt, sein L ä cheln gekünstelt. In seinen Augen lag ein seltsamer Glanz.
    „Was willst du von mir?“
    Wir befanden uns ganz allein auf dem kleinen Weg hinter der Turnhalle, der nur von wenigen Personen regelmäßig benutzt wurde. Adam hatte mich an genau der richtigen Stelle abgefa n gen.
    Er legte seine freie Hand in meinen Nacken und zog mein Gesicht zu sich heran. Seine glänzenden Augen fixierten mich und wirkten dabei erschreckend emotionslos. Er öffnete leicht die Lippen.
    „Lass mich los!“ Ich war erstaunt darüber, wie kräftig meine Sti m me klang.
    „Komm schon, ich war lange genug geduldig mit dir“, sagte er. Se i ne Miene verzerrte sich.
    Ich versuchte ihn abzuschütteln, doch er war viel größer und stä r ker als ich und hielt mich unnachgiebig fest.
    „Willst du mich wütend machen?“ Seine Stimme klang jetzt leiser, gefährlicher. Mir wurde mit einem Mal klar, dass es ihm egal war, ob ich mich wehrte oder nicht. Er war dazu bereit, Gewalt anzuwenden, falls ich ihm nicht gehorchen sollte.
    „Du solltest lieber tun, was sie dir sagt“, hörte ich plötzlich Corvus sprechen.
    Es war nicht nur Erleichterung, die mich durchflutete, sondern eine Welle anderer, undefinierbarer G e fühle. Zum ersten Mal seit Tagen war ich wieder vollständig, und ich hätte alles getan, um an diesem Gefühl festhalten zu können. Um an ihm festhalten zu können.
    „Was soll das?“, zischte Adam. „Kümmer dich um deine e i genen Angelegenheiten!“
    Corvus’ Augen leuchteten tiefschwarz und gefährlich. Ich spürte, dass Adams Griff sich lockerte. Corvus’ Blick verfehlte nie seine Wirkung.
    „Sie ist meine Angelegenheit“, sagte er.
    „Wer bist du, ihr Freund? Verzieh dich!“
    Corvus kam langsam auf uns zu, aber Adam hielt mich we i terhin fest umklammert.
    „Lass sie los, ehe es zu spät ist.“
    „Zu spät?“ Adam gab ein trockenes Schnauben von sich.
    Er hatte es zu weit getrieben. Corvus’ Miene verdüsterte sich wie der Himmel bei einem nahenden Gewitter, dann packte er blit z schnell Adams Kehle und zog ihn von mir weg.
    „Du wirst sie nicht mehr anrühren“, sagte Corvus.
    Adam gab ein Röcheln von sich.
    „Hab ich mich klar genug ausgedrückt?“ Während Corvus r e dete, konnte ich sehen, wie weiß und scharf seine Zähne waren.
    „Glasklar“, würgte Adam hervor.
    Corvus stieß den anderen von sich wie eine leblose Puppe und wandte sich fast augenblicklich mir zu.
    „Wie

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