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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Schaefer
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weiterzuatmen. Mein Magen fühlte sich in meinem Bauch an wie ein schwerer Knoten. Mir wurde übel.
    „Hör zu, ich kann dir das erklären“, sagte Damon. „Es ist nicht seine Schuld.“
    Ich schüttelte langsam, doch unnachgiebig den Kopf. „Du brauchst mir nichts zu erklären“, flüsterte ich. „Ich verstehe sehr gut.“ In me i nen Ohren klang meine Stimme ungewöhnlich leer und unberührt.
    „Sei nicht wütend.“ Damons Stimme klang jetzt flehend.
    „Bin ich nicht“, erwiderte ich wahrheitsgemäß und versuchte au f zustehen. Meine Knie zitterten, aber irgendwie gelang es mir, mich trotzdem ohne Hilfe auf den Beinen zu halten.
    „Lass mich dich wenigstens nach Hause bringen“, sagte Damon r e signierend.
    Ich schüttelte den Kopf. „Ich schaff das schon.“
    Langsam und mit gesenktem Kopf ging ich davon. Ich schaute mich nicht um. Ich dachte nicht nach. Mein Kopf war wie leergefegt, mein Körper vollkommen steif. Meine Augen bran n ten, aber es gab keine Tränen, die ich hätte vergießen können.
     
     
     

Erkenntnis
     
    A m nächsten Morgen wäre es mir lieber gewesen, immer weiterz u schlafen, ohne Erinnerung, ohne Albträume. Aber ich konnte nicht. Ich musste aufstehen und gute Miene zum bösen Spiel machen. Zum Spiel des Lebens.
    Corvus hatte getötet. Er hatte mich zwar nicht belogen, aber er ha t te mir eine bedeutende Wahrheit über sich verschwiegen. Ich konnte verstehen, warum er so gehandelt hatte, aber trot z dem tat es weh, daran zu denken. Halb wünschte ich mir, das, was Damon mir ge s tern erzählt hatte, einfach aus meinem Gedächtnis löschen zu kö n nen. Ich wollte meine Meinung über Corvus nicht ändern müssen.
    Er hatte mir gesagt, dass es für mich das Beste wäre, wenn ich ihn vergessen würde. Ich wusste jetzt, warum er das gesagt ha t te und warum er sich davor fürchtete, mich zu verletzen. Vie l leicht hatte er Recht; vielleicht sollte ich mich wirklich ins Ve r gessen flüchten.
    Aber ich konnte nicht. Corvus war jetzt das Beste in meinem L e ben. Wenn er nicht da war, fühlte ich mich schlecht, und das hörte erst auf, wenn ich ihn wiedersah. Bei unserem letzten Treffen hatte ich außerdem den Eindruck gewonnen, dass auch ich ihm etwas b e deutete. Konnte es sein, dass er dasselbe fühlte wie ich?
    Am liebsten hätte ich ihn die ganze Zeit um mich gehabt. Ich ve r suchte mir einzureden, dass ich deshalb so sehr an ihm hing, weil er mich beschützt hatte. Doch das war nicht der Grund.
    Die Wahrheit war, dass es mir egal war, was er war. Es war mir    egal, ob er getötet hatte oder nicht. Diese Tatsache e r schreckte mich, aber ich konnte mich nicht selbst belügen. Ich stand bedingungslos zu ihm, daran konnte nicht gerüttelt we r den, und es kam mir so vor, als bildeten wir eine Einheit, als verbände uns ein unsichtbares Band, das zwischen unseren be i den Körpern verlief und sich ausdehnen und zusammenziehen konnte, wie es wollte.
    Ich würde mit ihm reden müssen. Irgendwann, nur nicht he u te. Ich wusste, dass ich ihm nicht in die Augen würde sehen können, obwohl es gleichzeitig nichts gab, was ich so sehr wol l te.
    Niedergeschlagen zog ich mich an, putzte mir die Zähne und schlurfte nach unten. Ich verzichtete auf mein Frühstück und machte mich auf den Weg in die Schule.
    Der Schultag zog sich so zäh hin, dass ich irgendwann meinte, er würde nie enden. In Mathe beschäftigten wir uns mit komplizierten geometrischen Aufgaben, Chemie und Physik w a ren kaum besser. Die einzigen Lichtblicke an diesem Tag waren En g lisch und Bio.
    In der Mittagspause, als Joanne, Chris, Hannah, Megan, Fred und ich zusammen an unserem Tisch in der Cafeteria saßen, fiel mir auf, dass Damon wieder da war und mich aus der Entfe r nung musterte. Ich versuchte ihn zu ignorieren, doch er machte mir einen Strich durch die Rechnung und kam zu uns herüber an den Tisch.
    „Hi“, sagte er und lächelte.
    Er fixierte mich für einige Seku n den, dann sah er der Reihe nach Joanne und die anderen an. Ich hatte den Eindruck, dass er nur he r gekommen war, um darauf zu achten, dass ich keine Dummheiten machte. Es gefiel mir kein bisschen, dass er mich behandelte wie ein Kind.
    Lächelnd bot Joanne Damon an, sich zu uns zu setzen, und er nahm ihr Angebot ohne zu zögern an. Ich konnte den Impuls, mit den Augen zu rollen, nur mit Mühe unterdrücken.
    Damon stellte sich bei Joanne und den anderen vor und e r zählte ihnen ohne Umschweife, dass er mich gestern schon kennengelernt

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