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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Schaefer
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für meine Mom. Sie war sanft gew e sen und voller Wärme.
    Aus der Entfernung sah ich das Dach der kleinen Friedhof s kapelle. Das Bild wirkte surreal, wie das Motiv von einer Wei h nachtskarte. Eine verschneite Landschaft, eine Kapelle mit we i ßem Dach.
    Es wurde kälter. Ich fühlte meine Nase nicht mehr. Mit einem Fi n ger strich ich über den glatten Grabstein.
    „Du fehlst mir“, murmelte ich. „Aber weißt du was? Es gibt da j e manden, der für mich da ist. Ich werde es schaffen.“
    Für ein paar Minuten blieb ich regungslos, dann drehte ich mich um und ging über den Kiesweg weiter in Richtung Kape l le. Wieso es mich dorthin zog, wusste ich nicht. Ich trat ein, und mich empfing schwere, kühle Luft, ähnlich der in einer Kirche.
    Das Gebäude war wirklich sehr klein, noch kleiner, als es von a u ßen den Anschein hatte. Es bot gerade genug Platz für ein paar Bä n ke und einen Altar, karg und schmucklos. Den einz i gen Blickfang bildeten die bunten Glasfenster, die verwischte, farbige Muster auf den grauen Stein von Boden und Wänden malten.
    Ich setzte mich auf eine der Bänke, schloss die Augen und konze n trierte mich auf meinen eigenen Atem, der das einzige hörbare G e räusch bildete. Ich fühlte mich besser, als ich erwa r tet hatte. Es tat gut, für eine Weile an überhaupt nichts denken zu müssen.
    „Schön, dich wiederzusehen“, sagte plötzlich jemand in meiner Nähe, und ich öffnete die Augen, sprang auf und blickte mich um. Dave stand da und lächelte mich an.
    „Ich dachte schon, der Erdb o den hätte dich verschluckt“, sagte er. „Aber eigentlich sollte ich eher Corvus die Schuld dafür geben.“
    „Bleib, wo du bist“, sagte ich. Die Worte blieben mir beinahe im Hals stecken.
    „Ach, komm schon“, entgegnete Dave. „Was soll das? Was hat Corvus dir über mich erzählt?“ Er hielt inne. „Ich dachte, wir wären Freunde“, fuhr er dann mit einer Stimme fort, die mir die Knie noch weicher werden ließ. Er flehte.
    „Tut mir leid“, brachte ich mühsam hervor. „Ich kann nicht.“
    „Du darfst ihm nicht vertrauen“, sagte Dave. „Er ist nicht das, was er zu sein scheint.“
    „Was soll das heißen?“ Ich konnte das Zittern nicht aus meiner Stimme vertreiben. Seine Anwesenheit ängstigte mich mehr, als ich mir selbst eingestehen wollte.
    „Er will dein Blut“, wisperte Dave. Seine Augen weiteten sich, und er verzog den Mund, so dass ich seine Zähne sehen kon n te.
    „Ich glaube dir nicht.“
    „Nein?“ Er kam einen Schritt auf mich zu, und ich wich z u rück.
    „Keine Angst“, sagte er. „Du musst mir vertrauen.“
    Mein Blick fiel zur Kapellentür, die nur angelehnt war. Er ha t te mir also nicht hier aufgelauert, sondern war mir gefolgt, denn ich war sicher, dass ich sie hinter mir geschlossen hatte, als ich hereingeko m men war. Wieso hatte ich nicht besser aufg e passt?
    Er streckte seine weiße Hand nach mir aus, und ich wich noch we i ter zurück. Nur noch zwei Schritte, dann hätte ich die Tür erreicht.
    Verzweifelt und ohne zu überlegen machte ich zwei große Schritte, riss die Tür auf und rannte nach draußen. Die eisige Luft drang in meine Lungen. Hinter mir hörte ich Dave zischen, und nur eine S e kunde später stieß ich mit jemandem zusammen. Ich taumelte und fiel zu Boden. Ein lauter Fluch hallte über den Friedhof, und die Gestalt vor mir presste sich eine Hand an die Stirn.
    Ich blinzelte mehrere Male gegen das Schneetreiben an, wä h rend Erleichterung mich durchflutete und mir wieder wärmer wurde. „Damon?“
    „Nein“, antwortete er mit einem genervten Unterton in der Sti m me. „Der Weihnachtsmann.“
    Ich rappelte mich hastig auf und blickte in alle Richtungen. Noch immer zitterte ich am ganzen Körper. Dave war nirgends zu sehen.
    Damon stand neben mir, Schneeflocken hatten sich in seinem flammend roten Haar verfangen, und er drückte sich noch i m mer die Hand an die Stirn.
    „Hab ich dir wehgetan?“, fragte ich.
    „Das fragst du noch? Du hast mich getroffen wie ein Ram m bock.“
    „Entschuldige“, murmelte ich. „Ich war nur so in Panik. Ich hab gedacht, ich hätte Dave gesehen.“ Nein, ich war mir sicher gewesen.
    „Dave?“ Damons Miene verfinsterte sich. „Hier auf dem Frie d hof?“
    „Ja.“ So langsam machten sich die Nachwirkungen des Schocks bemerkbar.
    „Oh.“ Auf einmal war er es, der verlegen wirkte. „Dann bin ich ja gerade noch rechtzeitig gekommen.“
    „Ich glaub schon.“ Ich rieb mir nervös

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