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Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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ich weiß noch gar nicht, wie ich mit dir befreundet sein soll. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt mit irgendjemandem befreundet sein kann. Und … Können wir morgen darüber reden?«
    Er schüttelte langsam den Kopf und setzte ein Lächeln auf, das seine Augen jedoch nicht erreichte. »Klar. Vorausgesetzt, du weißt morgen noch etwas davon«, sagte er gespielt beiläufig. Celaena zwang sich, sein Lächeln zu erwidern. Sam deutete mit dem Kinn zur Tanzfläche. »Hab Spaß. Wir reden morgen.« Er trat näher, als wollte er sie auf die Wange küssen, überlegte es sich dann aber anders.Sie konnte nicht sagen, ob sie enttäuscht war oder nicht, als er stattdessen ihre Schulter drückte.
    Dann verschwand er in der Menge. Celaena sah ihm nach, bis eine junge Frau sie in einen Kreis aus tanzenden Mädchen zog und die ausgelassene Stimmung sie wieder packte.
    Vom Flachdach ihrer neuen Wohnung hatte man einen Blick auf den Avery River. Celaena saß auf der Umfassungsmauer und ließ die Beine darüber baumeln. Der Stein unter ihr war feuchtkalt, aber in der Nacht hatte es aufgehört zu regnen und stürmische Winde hatten die Wolken hinweggefegt, während die Sterne verblassten und der Himmel heller wurde.
    In diesem Moment schob sich die Sonne über den Horizont und als ihre Strahlen das gewundene Band des Avery trafen, glitzerte er golden, als wäre er lebendig.
    Die Hauptstadt begann sich zu regen, aus den Schornsteinen quoll frischer Rauch, von den nahen Docks hörte man die Rufe der Fischer, durch die Straßen liefen Kinder mit Holzbündeln, Morgenzeitungen und Wassereimern. Hinter ihr schimmerte das gläserne Schloss in der Morgendämmerung.
    Seit ihrer Rückkehr aus der Wüste war sie nicht mehr in ihrer neuen Wohnung gewesen, und so hatte sie sich nach der Party die Zeit genommen, durch die großzügigen Räume zu gehen, die sich im obersten Stockwerk eines Lagerhauses verbargen. Niemand würde auf die Idee kommen, dass sie sich ausgerechnet hier eine Wohnung gekauft hatte, und im Lagerhaus selbst stapelten sich Tintenfässer – das lockte sicher keine Einbrecher und Diebe an. Dieser Ort gehörte ihr, ihr allein. Das würde er zumindest, sobald sie Arobynn mitteilte, dass sie auszog. Und das würde sie tun, sobald sie den Auftrag mit Doneval erledigt hatte. Oder irgendwann bald danach. Vielleicht.
    Sie sog die feuchte Morgenluft ein, nahm sie tief in sich auf. Wie sie so auf der Dachkante saß, fühlte sie sich wundervoll unwichtig – nur ein winziges Staubkorn inmitten der großen Stadt. Zugleich war es, als gehörte alles ihr und sie müsste nur zugreifen.
    Ja, die Erntemondparty war herrlich gewesen, aber die Welt hatte noch andere Dinge zu bieten. Größere, schönere, echtere Dinge. Ihre Zukunft lag in ihren eigenen Händen und die Grundlage dafür bildeten drei Truhen voller Gold, die gut versteckt in ihrem Zimmer standen. Sie konnte aus ihrem Leben machen, was sie wollte.
    Celaena lehnte sich nach hinten und nahm die erwachende Stadt in sich auf. Und während sie die Hauptstadt anblickte, hatte sie das beglückende Gefühl, dass die Hauptstadt zu ihr zurückblickte.

6
    D a sie vergessen hatte, sich bei Sam auf der Party für die Noten zu bedanken, wollte sie es während ihres üblichen Trainings nach dem Frühstück tun. Aber im Übungsraum waren noch mehrere andere Assassinen und sie hatte keine Lust, irgendeinem der Älteren Erklärungen über das Geschenk abgeben zu müssen. Sie würden es sowieso nicht richtig verstehen, schließlich interessierten sie sich nicht besonders dafür, was sie tat; sie kamen ihr möglichst nicht in die Quere und Celaena bemühte sich auch nicht, die anderen näher kennenzulernen. Außerdem brummte ihr der Schädel, weil sie die Nacht durchgemacht und viel zu viel Champagner getrunken hatte, und deshalb fand sie die richtigen Worte jetzt nicht einmal in Gedanken.
    Bis zum Mittag absolvierte sie ihre Trainingsübungen und beeindruckte ihren Lehrer mit der neuen Art, sich zu bewegen, die sie in der Red Desert gelernt hatte. Sie spürte, wie Sam sie von seiner nur wenige Schritte entfernten Matte im Auge behielt. Sie versuchte, nicht auf seinen nackten, vor Schweiß glänzenden Oberkörper zu achten, während er Anlauf nahm, absprang, flink durch die Luft wirbelte und fast lautlos wieder auf dem Boden landete. Beim Wyrd, war er schnell. Er hatte bestimmt auch den ganzen Sommer trainiert.
    »Mylady«, hüstelte der Lehrer und sie warf ihm einen Blick zu, der ihn davor warnte, eine

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