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Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 03 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Messer aus seinem Oberschenkel zog, strömte warmes Blut über ihre Hand. Den Schwerthieb eines weiteren Wachpostens parierte sie mit ihren beiden Messern, bevor sie ihn kräftig in den Magen trat. Er taumelte zurück, allerdings nicht schnell genug, um dem Schlag auf seinen Kopf zu entgehen, der ihn bewusstlos machte. Noch eine Technik, die sie vom Stummen Meister gelernt hatte, indem sie die Bewegungen der Wüstentiere beobachtet hatte. In der Dunkelheit des Raums spürte sie das Federn der Dielen, als der Wachposten auf den Boden knallte.
    Doch da waren noch mehr und sie zählte drei weitere – drei, die ächzend und stöhnend um sie herum zusammensackten –, bevor sie von hinten gepackt wurde. Es folgte ein brutaler Schlag auf ihren Kopf, jemand presste ihr etwas Nasses, übel Riechendes aufs Gesicht und dann …
    Nichts mehr.Celaena kam wieder zu sich, öffnete aber nicht die Augen, sondern atmete gleichmäßig weiter, selbst als sie den Gestank und die feuchtkalte, modrige Luft um sich herum bemerkte. Und sie spitzte die Ohren, hörte das leise Lachen von männlichen Stimmen und das Plätschern von Wasser. Sie verhielt sich vollkommen still, selbst als sie die Seile spürte, mit denen sie an den Stuhl gefesselt war, und begriff, dass ihr das Wasser schon bis an die Waden reichte. Sie befand sich im Abwasserkanal.
    Das Wasser schwappte in Wellen auf sie zu – so hoch, dass es in ihren Schoß spritzte.
    »Jetzt reicht’s mit Schlafen«, ertönte eine tiefe Stimme und eine kräftige Hand klatschte ihr mehrmals auf die Wange. Durch ihre brennenden Augen erkannte sie das wie aus Granit gemeißelte Gesicht von Donevals Leibwächter, der sie angrinste. »Hallo Schätzchen. Du dachtest, wir würden nicht merken, dass du uns seit Tagen ausspionierst, richtig? Du bist ziemlich gut, aber nicht unsichtbar.«
    Hinter ihm standen vier Wachen an einer Eisentür – gleich dahinter war noch eine Tür und nach oben führende Stufen. Das musste der Zugang zum Keller sein. In den älteren Häusern von Rifthold fanden sich oft solche Türen: Fluchtwege im Krieg, Geheimgänge, um skandalverdächtige Gäste einzuschleusen, oder einfach eine bequeme Möglichkeit, den Hausmüll loszuwerden. Die doppelte Tür sollte das Wasser fernhalten – vor langer Zeit von geschickten Handwerkern eingebaut, die sie mit Zauberformeln hermetisch gegen das Wasser abgedichtet hatten.
    »In diesem Haus gibt es eine Menge Räume, in die man einbrechen kann«, sagte der Leibwächter. »Warum ausgerechnet in das Arbeitszimmer oben? Und wo ist dein Freund?«
    Celaena warf ihm ein schiefes Grinsen zu, während sie weiter den höhlenartigen Abwasserkanal um sich herum unter die Lupe nahm. Das Wasser stieg immer weiter an. Sie wollte gar nicht daran denken, was alles darin herumschwamm.
    »Werde ich jetzt verhört, dann gefoltert und dann umgebracht?«, fragte sie. »Oder sehe ich die Reihenfolge falsch?«
    Der Mann grinste ihr direkt ins Gesicht. »Eine Klugscheißerin. Die hab ich besonders gern.« Er hatte einen starken Akzent, aber sie verstand ihn trotzdem gut. Er stützte beide Hände auf die Armlehnen ihres Stuhls. Da ihre eigenen Arme auf ihrem Rücken zusammengebunden waren, konnte sie nur den Kopf bewegen. »Wer hat dich geschickt?«
    Obwohl ihr Herz wie wild schlug, behielt sie ihr Grinsen bei. Folter zu ertragen war eine Lektion, die sie vor langer Zeit gelernt hatte. »Warum gehst du davon aus, dass jemand mich geschickt hat? Kann eine Frau nicht auf eigene Faust handeln?«
    Der Holzstuhl ächzte unter dem Gewicht des Mannes, als er sich so weit vorbeugte, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. Sie versuchte, seinem heißen Atem auszuweichen. »Warum sonst sollte ein kleines Luder wie du in dieses Haus einbrechen? Ich glaube nicht, dass du hinter Schmuck oder Gold her bist.«
    Celaena spürte, wie sich ihre Nasenflügel blähten. Aber sie würde sich beherrschen – bis klar war, dass sie keine Chance hatte, Informationen aus ihm herauszubekommen.
    »Wenn ihr mich foltern wollt«, sagte sie gedehnt, »dann mal los. Ich finde den Geruch hier unten nicht besonders appetitlich.«
    Der Mann zog sich noch immer grinsend zurück. »Oh, wir werden dich nicht foltern. Weißt du, wie viele Spione und Diebe und Assassinen sich schon an Doneval versucht haben? Wir stellen schon lange keine Fragen mehr. Wenn du nicht reden willst, okay, dann schweig eben. Wir wissen, wie wir mit solchem Abschaum umgehen müssen.«
    »Philip«, sagte eine der Wachen und

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