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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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aber nicht allen gefallen, oder? Einige möchten vielleicht, daß diese Gemeinde klein bleibt.«
    Angus schüttelte nachgiebig den Kopf. »Vor einigen Jahren hat diese Stadt geboomt.«
    Â»Ã–l?«
    Â»Jawohl. Es gab zehn Banken. Zehn . Mehr als in jeder anderen Stadt dieser Größe. Selbstverständlich waren wir die reichste Stadt im Land. Die Geschäftsleute machten mehr Umsatz, als sie bewältigen konnten. Der Immobilienmarkt kochte. Alle wurden wohlhabender.« Er hielt inne, um Luft zu holen. »Möchten Sie etwas zu trinken? Ein Bier? Eine Cola?«
    Â»Nein danke, nichts.«
    Angus holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank, öffnete es und nahm einen kräftigen Schluck. »Dann ist der Ölmarkt in den Keller gesackt«, fuhr er fort. »Wir haben uns eingeredet, es wäre nur vorübergehend.«
    Â»Was verband Sie mit dem Ölmarkt?«
    Â»Ich besaß einen stattlichen Anteil an mehreren Quellen und eine Erdgasgesellschaft. Aber Gott sei Dank hab ich nie
mehr investiert, als ich mir leisten konnte zu verlieren. Ich hätte nie meine anderen Unternehmen verkauft, um eine Ölquelle zu erhalten.«
    Â»Trotzdem muß doch der Preissturz beim Öl ein empfindlicher finanzieller Rückschlag für Sie gewesen sein. Hat Sie das nicht aufgeregt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hab schon mehr Vermögen verloren und gemacht, als Sie Jahre auf dem Buckel haben, junge Lady. Mir ist das scheißegal, wenn ich pleite bin. Reich sein macht mehr Spaß, aber Pleite machen ist aufregender. Das beinhaltet neue Herausforderungen. Sarah Jo ist da leider anderer Meinung«, fuhr er mit einem Seufzer fort. »Sie mag die Sicherheit von Geld, das im Tresor Staub fängt. Ich habe ihr Geld oder Juniors Erbe nie angerührt. Ich hab ihr versprochen, daß ich das niemals tun würde.«
    Dieses Gerede über Erbe war Alex fremd. Es überstieg ihre Vorstellungskraft. Merle Graham hatte sie beide mit ihrem Gehalt von der Telefongesellschaft ernährt und nach ihrer Pensionierung mit ihrer Rente. Alex’ Noten waren so gut gewesen, daß sie ein Stipendium an der Universität von Texas bekommen hatte. Aber sie jobbte nach den Vorlesungen immer, um sich Kleider kaufen zu können, damit ihre Großmutter sich nicht über zusätzliche Ausgaben beklagte.
    Für ihr Jurastudium hatte sie also finanzielle Unterstützung bekommen, weil ihre Noten so brillant gewesen waren, ihre Arbeit als Angestellte dagegen ermöglichte ihr keinen Luxus. Sie hatte wochenlang mit sich gerungen, bevor sie sich für ihr bestandenes Examen mit der Pelzjacke belohnte. Es war eine der wenigen Extravaganzen, die sie sich je gegönnt hatte.
    Â»Haben Sie denn genug Kapital, um die Rennbahn zu finanzieren?« fragte sie, nachdem sie sich wieder gesammelt hatte.
    Â»Nicht persönlich.«
    Â»Minton Enterprises?«
    Â»Nicht alleine. Wir haben eine Interessengemeinschaft gegründet,
Einzelpersonen und Firmen, die davon profitieren würden, wenn die Bahn gebaut wird.«
    Er setzte sich in seinen roten Ledersessel und bedeutete ihr, ebenfalls Platz zu nehmen. »Während des Ölbooms haben alle eine Kostprobe von Reichtum bekommen. Jetzt lechzen sie wieder danach.«
    Â»Das ist ja keine sehr schmeichelhafte Einschätzung der Bürger von Purcell – eine Gruppe gieriger Haifische, die darauf wartet, Pferdewettgeld zu verschlingen.«
    Â»Gierig ist falsch«, sagte er. »Jeder würde seinen fairen Anteil kriegen, angefangen von den Hauptinvestoren bis runter zu dem Typen, der an der Selbstbedienungstankstelle an der nächsten Ecke arbeitet. Und es wäre nicht nur Reichtum für einzelne. Denken Sie an die Schulen und Krankenhäuser und die öffentlichen Einrichtungen, die die Stadt mit den Mehreinnahmen an Steuern bauen könnte.«
    Er beugte sich vor und machte eine Faust, als wolle er etwas packen. »Deshalb ist diese Rennbahn so verdammt wichtig. Wir könnten Purcell wieder auf die Beine bringen und noch einiges mehr.« Seine blauen Augen sprühten vor Begeisterung. »Und, was sagen Sie jetzt?«
    Â»Ich kann durchaus bis drei zählen, Mr. Minton, äh, Angus«, verbesserte sie sich. »Mir ist klar, was diese Rennbahn für die Wirtschaft des Distrikts bedeuten könnte.«
    Â»Warum lassen Sie dann nicht Ihre lächerliche Untersuchung sausen?«
    Â»Ich halte sie nicht für

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