Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
falsch machen. Es stößt ihm bis heute sauer auf, daß Reede bei ME aufgehört hat. Er hätte ihn viel lieber dabei als mich. Ich kann ihm nie etwas recht machen.«
    Â»Das ist nicht wahr!« widersprach Sarah Jo mit mehr Elan, als sie seit Wochen gezeigt hatte. »Angus ist sehr stolz auf dich. Er weiß nur nicht, wie er es zeigen soll, weil er ein so harter Mann ist. Er mußte so hart sein, um all seine Ziele zu erreichen. Und er möchte, daß du genauso bist.«
    Junior grinste und ballte die Fäuste. »Okay, Mutter, morgen früh werd ich schwertschwingend antreten.«
    Sie kicherte. Seine Unverdrossenheit und sein Sinn für Humor hatten ihr immer Freude gemacht. »Ich hoffe nicht buchstäblich, aber so will Angus dich sehen.«
    Ihr Lachen war ein gutes Stichwort, um sich zu verabschieden.
Junior packte die Gelegenheit beim Schopf, sagte gute Nacht, versprach ihr, vorsichtig zu fahren, und ging. Auf der Treppe begegnete ihm Angus mit den Stiefeln in der Hand, hinkend. »Wann gehst du endlich zum Arzt mit deiner Zehe?«
    Â»Wofür ist so ein Scheißarzt schon gut, außer, um dir dein Geld abzuknöpfen? Ich sollte das blöde Ding wegschießen, dann wär endlich Ruhe.«
    Junior lächelte. »Okay, aber paß auf, daß kein Blut auf den Teppich gerät. Mutter würde einen Anfall kriegen.«
    Angus lachte, seine Wut war wie weggeblasen. Es war, als wäre die kleine Episode in seinem Arbeitszimmer nie passiert. Er legte seinen Arm um Juniors Schulter und drückte ihn kurz. »Ich hab gewußt, ich kann mich auf dich verlassen, daß du das Mädchen herbringst. Es hat genauso funktioniert, wie ich hoffte. Wir haben sie in Verteidigungsstellung gebracht und ein paar Zweifel eingeimpft. Wenn sie klug ist, und das ist sie, glaube ich, wird sie die Sache abblasen, bevor zuviel Schaden angerichtet ist.«
    Â»Was, wenn sie’s nicht tut?«
    Â»Wenn sie’s nicht tut, werden wir auch dieses Hindernis nehmen.« Dann lächelte er und gab Junior einen liebevollen Klaps auf die Wange. »Gute Nacht, Junge.«
    Junior sah seinem Vater nach, wie er davonhumpelte. Er fühlte sich jetzt wesentlich besser und pfiff auf dem Weg nach unten. Diesmal würde Angus nicht enttäuscht sein von ihm. Der Job, den er ihm aufgetragen hatte, war genau seine Kragenweite.
    Seine Erfahrung im Umgang mit Frauen war legendär. Die Herausforderung, die Alex darstellte, würde die Jagd zweifellos aufregender und amüsanter machen. Sie war eine verdammt attraktive Person. Selbst wenn Angus es ihm nicht aufgetragen hätte, hätte er sich an sie herangemacht.
    Aber wenn er es ganz richtig machen wollte, würde es einige Zeit und Überlegung kosten. Er würde sich ein paar Tage nehmen, um eine todsichere Strategie auszuarbeiten.
Inzwischen gab es kleinere Welten zu erobern. Er grüßte sein attraktives Spiegelbild im Garderobenspiegel und verließ das Haus.

9
    Der Stall war genau wie das Haus aus Stein gebaut. Innen sah er aus wie andere Ställe, nur war er makellos sauber. Ein breiter Mittelgang trennte zwei Reihen von Boxen. Es roch angenehm nach Heu, Leder und Pferd.
    Nachtlichter mit schwachen Birnen waren zwischen den Boxen plaziert und machten es ihr leicht zu sehen, wohin sie ging – auf ein helleres Licht zu, das in einer Box etwa in der Mitte des Stalls brannte. Sie ging leise darauf zu, vorbei an einem offenen Sattelraum, zu einer Tür mit der Aufschrift BEHANDLUNGSRAUM. Durch eine breite Öffnung entdeckte sie außerdem in einer runden Koppel eine Führungsmaschine, mit der man gleichzeitig mehrere Pferde trainieren konnte.
    Sie hörte Reede, bevor sie ihn sah, er murmelte leise auf den Bewohner der Box ein. Sie ging darauf zu und spähte hinein. Er hockte auf den Fersen und rieb mit seinen großen Händen das Hinterbein des Pferdes.
    Den Kopf zur Seite geneigt, war er ganz vertieft in seine Aufgabe. Seine Finger drückten auf eine Stelle, die wohl empfindlich war. Das Pferd schnaubte erschrocken und versuchte auszuweichen.
    Â»Ganz ruhig. Ganz ruhig.«
    Â»Was fehlt ihm denn?«
    Er drehte sich nicht um und zeigte auch sonst keine Überraschung, ihre Stimme zu vernehmen. Offensichtlich hatte er längst gewußt, daß sie da stand, und wollte nur störrisch sein. Er stellte den verletzten Fuß vorsichtig ab und tätschelte die Hinterhand des Tieres. »Es ist eine Sie.« Sein

Weitere Kostenlose Bücher