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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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heute abend gefolgt sind.«
    Â»Woher wissen Sie, wo ich war?«
    Â»Ich... ich hab Sie gesehn.«
    Â»Nein, das haben Sie nicht. Was, zum Teufel, hatten Sie in einer so miesen Kneipe zu suchen?«
    Â»Ich wollte was trinken.«
    Â»Und da haben Sie ausgerechnet das Last Chance gebraucht?« frotzelte er. »Baby, Sie sehen nicht gerade aus wie die übliche Stammkundschaft dort. In dieser Absteige verkehrt nur Gesindel, das sich mit frustrierten Hausfrauen amüsieren will. Also entweder sind Sie dorthin gegangen, um gebumst zu werden oder um jemanden heimlich zu treffen. Was trifft zu?«
    Â»Ich war geschäftlich dort.«
    Â»Also wollten Sie sich mit jemandem treffen. Wem? Sie sollten es mir lieber sagen, Alex, denn wer immer es war, hat Angst gekriegt, als er mich vorfand.«
    Â»Sie geben zu, daß Sie mir gefolgt sind?« Reede schwieg hartnäckig. »Das ist nur eins der vielen Themen, die wir uns gleich morgen früh vornehmen werden.«
    Â»Tut mir leid. Morgen ist mein freier Tag.«
    Â»Es ist wichtig.«
    Â»Das ist Ihre Meinung.«
    Â»Wo werden Sie sein?«
    Â»Ich sagte nein, Counselor.«
    Â»Sie haben keine Wahl.«
    Â»Quatsch. Ich hab morgen dienstfrei.«
    Â»Ich aber nicht.«
    Er wetterte und stöhnte erbost, sehr deutlich, damit sie es gut hören konnte. »Wenn der Boden auftaut, bin ich auf der Trainingsbahn der Mintons.«
    Â»Ich finde Sie.«

    Ohne ein weiteres Wort ließ er den Hörer auf die Gabel fallen. Er hatte sie eingekesselt und wußte es. Er hatte gehört, wie ihr der Atem stockte bei seiner Frage, woher sie von der Beschattung wisse. Wer immer es gewesen war, den sie hatte treffen wollen, er hatte kalte Füße gekriegt. Wer? Junior? Es war erschreckend, wie sehr ihm diese Vorstellung mißfiel.
    Â»Wer war das?« fragte Nora Gail und rückte den üppigen weißen Nerz über ihren Schultern zurecht. Ihr perlenbestickter Pullover hatte ein tiefes Dekollete. Sie füllte ihn beachtlich aus und noch ein bißchen drüber. Zwischen ihren Brüsten ruhte ein Opal so groß wie ein Silberdollar. Die Goldkette, an der er in einer prachtvollen Diamantfassung hing, war einen Zentimeter dick.
    Sie nahm eine schwarze Zigarette aus einem achtzehnkarätigen Goldetui. Reede griff nach ihrem passenden Feuerzeug und hielt es an die Zigarette. Sie legte ihre Hand darum. Der Ring auf ihrer molligen, gepflegten Hand funkelte. »Danke, Schatz.«
    Â»Gern geschehen.« Er warf das Feuerzeug zurück auf den Küchentisch und setzte sich wieder auf den Stuhl ihr gegenüber.
    Â»Das war Celinas Mädchen, nicht wahr?«
    Â»Und wenn?«
    Â»Ah.« Sie machte einen rubinroten Schmollmund und blies eine Rauchfahne an die Decke. »Die hat bestimmt heiße Ohren gekriegt.« Sie deutete mit ihrer Zigarette auf den Brief, der auf dem Tisch lag. »Was hältst du davon?«
    Reede nahm den Brief und las ihn noch einmal, obwohl seine Botschaft bereits beim ersten Mal kristallklar war. Er forderte Alex Gaither auf, ihre Ermittlungen einzustellen und alle Bemühungen, Angus Minton, Junior Minton und Reede Lambert strafrechtlich zu verfolgen, abzubrechen.
    Jedem der drei Männer wurde von den Unterzeichnern, einer Gruppe besorgter Bürger, darunter auch sein Besuch, ein hervorragender Charakter bescheinigt. Sie waren nicht nur um ihre bedauernswerten Nachbarn besorgt, die sich in
dieser mißlichen Lage befanden, sondern auch um sich selbst und ihre Geschäftsinteressen, sollte die Rennbahnlizenz auf Grund von Miss Gaithers unbegründeter Untersuchung zurückgezogen werden.
    Dem Sinn nach ermahnte dieser Brief sie, sich auf der Stelle zu verabschieden, damit man sich endlich dem Geschäft widmen konnte, gute Profite durch die gesteigerten Einkünfte, die die Rennbahn der Gemeinde bringen würde, vorzubereiten. Nachdem Reede den Brief ein zweites Mal überflogen hatte, faltete er ihn wieder zusammen und steckte ihn zurück in den Umschlag. Er war an Alex im Westerner Motel adressiert.
    Reede machte keine Bemerkung zum Inhalt, sondern fragte: »War das deine Idee?«
    Â»Ich hab die Idee mit ein paar anderen durchgekaut.«
    Â»Hört sich an wie einer deiner Geistesblitze.«
    Â»Ich bin eine umsichtige Geschäftsfrau. Das weißt du. Die anderen fanden die Idee gut und machten mit. Wir alle haben der Endversion zugestimmt. Ich hab vorgeschlagen, daß wir uns deinen

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