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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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wahrscheinlich zum Schlafzimmer. Sie hörte, wie er sich dort zu schaffen machte. Gedankenverloren schloß sie die Haustür hinter sich, legte Sonnenbrille und Handschuhe ab und sah sich um: unverkennbar das Haus eines Junggesellen. Die Möbel waren bequem und praktisch arrangiert, ohne Rücksicht auf dekoratives Flair. Er hatte seinen Hut auf den Tisch gelegt und Mantel und Handschuhe auf einen Haufen geworfen. Es lag nichts herum, aber die Bücherregale flossen über, so als würde jemand alles, was störte, da hineinstopfen. Die Ecken der Decke blitzten voller Spinnweben in der Sonne, die sich durch die staubigen Rolläden hereinstahl.
    Er kam mit einer Pilotenbrille in der Hand zurück und sah, wie sie eine der Spinnweben betrachtete. »Lupe schickt alle paar Wochen eine von ihren Nichten hier raus. Es ist mal wieder soweit.« Es war eine Erklärung, aber keineswegs eine Ausrede oder Entschuldigung. »Wie wär’s mit einem Kaffee?«
    Â»Bitte.«
    Er ging in die Küche. Alex marschierte im Zimmer auf und ab und stampfte mit den Füßen auf, um ihren Kreislauf wieder in Schwung zu bringen und ihre eisigen Füße zu wärmen. Eine große Trophäe in einem der eingebauten Bücherregale erregte ihre Aufmerksamkeit. »Dem besten Spieler des Jahres« war darauf in Druckbuchstaben eingraviert, daneben Reedes Name und das Datum.
    Â»Hat er die richtige Farbe?« Er war lautlos zurückgekommen und stand hinter ihr. Sie drehte sich um, und er reichte ihr eine Kaffeetasse. Er hatte tatsächlich schon Milch hineingegossen.

    Â»Wunderbar, danke.« Sie deutete mit dem Kopf auf die Trophäe: »Ihr Abschlußjahr, stimmt’s?«
    Â»Hmm.«
    Â»Wirklich eine große Ehre.«
    Â»Schon möglich.«
    Alex fiel auf, daß er sich immer hinter dieser Phrase verschanzte, wenn er ein Gespräch beenden wollte. Ansonsten blieb er nach wie vor ein Rätsel. »Sie sind sich nicht sicher, ob das eine Ehre war?«
    Er ließ sich in einen Sessel fallen und streckte die Beine aus. »Ich war damals der Meinung und bin es auch jetzt noch, daß ich ein gutes Team im Hintergrund hatte. Die anderen aufgestellten Spieler waren genauso tüchtig wie ich.«
    Â»Auch Junior?«
    Â»Er war einer von ihnen, ja«, erwiderte er, gleich wieder in Harnisch.
    Â»Aber Sie haben den Preis gewonnen und nicht Junior.«
    Er fixierte sie mit grimmigen Augen. »Soll das etwa was heißen?«
    Â»Ich weiß es nicht. Sagen Sie’s mir.«
    Er lachte ungeduldig auf. »Lassen Sie diese Anwaltsspielchen und sagen Sie einfach, was Ihnen durch den Kopf geht.«
    Â»Okay.« Sie stützte sich an die gepolsterte Lehne des Sofas, sah ihm direkt in die Augen und fragte: »War Junior sauer, daß Sie die Trophäe als bester Spieler des Jahres gekriegt haben?«
    Â»Fragen Sie ihn.«
    Â»Vielleicht werde ich das. Ich werde auch Angus fragen, ob es ihm etwas ausgemacht hat.«
    Â»Angus hätte am Abend des Banketts gar nicht stolzer sein können.«
    Â»Nur war nicht sein Sohn zum besten Spieler nominiert worden, sondern Sie.«
    Sein Gesicht wurde steinern. »Sie reden ganz schön viel Scheiß, wissen Sie das?«
    Â»Ich bin überzeugt, Angus war stolz auf Sie, hat sich für Sie
gefreut, aber Sie können doch nicht erwarten, daß ich Ihnen abnehme, er hätte es nicht lieber gesehen, wenn Junior die Trophäe gewonnen hätte.«
    Â»Sie können von mir aus glauben, was Sie wollen. Mir ist das scheißegal.« Er leerte seine Kaffeetasse in drei Zügen, stellte sie auf den niedrigen Couchtisch vor sich und stand auf. »Fertig?«
    Sie stellte ebenfalls ihre Tasse weg, machte aber keine Anstalten aufzubrechen. »Warum sind Sie denn so empfindlich, was das angeht?«
    Â»Nicht empfindlich, gelangweilt.« Er beugte sich vor, bis sein Gesicht dicht vor ihrem war. »Diese Trophäe ist ein fünfundzwanzig Jahre altes Stück angelaufener Schrott, das nur als Staubfänger taugt.«
    Â»Warum haben Sie’s dann all die Jahre aufgehoben?«
    Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Hören Sie, das Ding hat jetzt überhaupt keine Bedeutung mehr.«
    Â»Aber damals schon.«
    Â»Herzlich wenig. Nicht genug, um mir ein Sportstipendium zu verschaffen, mit dem ich gerechnet hatte, um aufs College zu kommen.«
    Â»Was haben Sie dann gemacht?«
    Â»Ich bin trotzdem

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