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Celinas Tochter

Celinas Tochter

Titel: Celinas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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gegangen.«
    Â»Wie?«
    Â»Mit einem Darlehen.«
    Â»Vom Staat?«
    Â»Nein, mit einem privaten«, wich er der Frage aus.
    Â»Wer hat Ihnen das Geld geliehen, Angus?«
    Â»Und wenn? Ich hab ihm jeden Scheiß-Cent davon zurückbezahlt.«
    Â»Indem Sie für ihn arbeiteten?«
    Â»Bis ich ME verlassen habe.«
    Â»Warum sind Sie weggegangen?«
    Â»Weil ich meine Schulden abbezahlt hatte und etwas anderes machen wollte.«
    Â»Das war unmittelbar nach dem College?«

    Er schüttelte den Kopf. »Nach der Air Force.«
    Â»Sie waren in der Luftwaffe?«
    Â»Vier Jahre Offiziersausbildung während des Colleges, dann aktiver Dienst nach dem Examen. Sechs Jahre lang hat mein Arsch unserem lieben Staat, Uncle Sam, gehört. Zwei Jahre davon hab ich damit verbracht, Schlitzaugen in Vietnam zu bombardieren.«
    Alex hatte nicht gewußt, daß er im Krieg gewesen war, aber sie hätte es ahnen müssen. Er war damals gerade im einzugsfähigen Alter gewesen. »Hat Junior auch gedient?«
    Â»Junior im Krieg? Können Sie sich das vorstellen?« Er schnitt eine Grimasse. »Nein, er ist nicht dabeigewesen. Angus hat ein paar Beziehungen spielen lassen und ihn in die Reserve reingebracht.«
    Â»Warum nicht auch Sie?«
    Â»Ich wollte es nicht. Ich wollte zur Luftwaffe.«
    Â»Wollten Sie fliegen lernen?«
    Â»Das konnte ich schon. Ich hatte meinen Flugschein vor dem Führerschein.«
    Sie betrachtete ihn einen Augenblick lang. Die Informationen prasselten zu schnell auf sie ein, sie brauchte ein bißchen Zeit, um sie zu verdauen. »Sie sind heute morgen aber voller Überraschungen, nicht wahr? Ich wußte gar nicht, daß Sie fliegen können.«
    Â»Gab auch keinen Grund, warum Sie das wissen sollten, Counselor.«
    Â»Warum gibt es denn keine Fotos in Uniform von Ihnen?« fragte sie und deutete auf das Bücherregal.
    Â»Ich hab gehaßt, was ich dort drüben tun mußte. Keine Souvenirs aus der Kriegszeit, danke.« Er entfernte sich von ihr, nahm Hut, Handschuhe und Mantel, ging zur Haustür und zog sie unmißverständlich auf.
    Alex blieb, wo sie war. »Sie und Junior müssen einander gefehlt haben, als Sie sechs Jahre in der Air Force dienten.«
    Â»Was soll denn das heißen? Glauben Sie, wir waren schwul?«

    Â»Nein«, wehrte sie ab, allmählich war sie mit ihrer Geduld am Ende. »Ich meinte nur, daß Sie beide gute Freunde waren, die bis dahin sehr viel Zeit zusammen verbracht hatten.«
    Er knallte die Tür wieder zu und schleuderte seinen Mantel in den Stuhl. »Zu der Zeit hatten wir uns dran gewöhnt, getrennt zu sein.«
    Â»Sie waren vier Jahre zusammen auf dem College«, sie blieb am Ball.
    Â»Nein, waren wir nicht. Wir haben gleichzeitig die Technische Hochschule in Texas besucht, aber nachdem er verheiratet war...«
    Â»Verheiratet?«
    Â»Noch eine Überraschung?« sagte er boshaft. »Haben Sie es nicht gewußt? Junior hat ziemlich bald nach unserem High School Abschluß geheiratet.«
    Nein, das hatte Alex nicht gewußt. Ihr war nicht klar gewesen, daß er so kurz nach dem Mord an Celina geheiratet hatte. Ein seltsames Timing.
    Â»Dann haben Sie und Junior sich sehr lange nicht gesehen.«
    Â»Richtig«, bestätigte Reede.
    Â»Hatte der Tod meiner Mutter irgend etwas damit zu tun?«
    Â»Vielleicht. Wir redeten nicht – konnten nicht darüber reden.«
    Â»Warum?«
    Â»Es war zu verdammt schwer. Was glauben Sie denn?«
    Â»Warum war es so schwer, mit Junior zusammenzusein und über Celinas Tod zu reden?«
    Â»Weil wir immer ein Trio gewesen waren. Einer von uns fehlte plötzlich. Irgendwie war’s ein komisches Gefühl zusammenzusein.«
    Alex überlegte, ob es ratsam wäre, ihn noch weiter in dieser Richtung zu bedrängen, entschied sich dann dafür. »Sie waren ein Trio, ja, aber wenn es da ein überzähliges Rad am Wagen gab, dann war das Junior, nicht Celina, richtig? Sie
beide waren doch ein unzertrennliches Duo gewesen, bevor Sie ein unzertrennliches Trio wurden.«
    Â»Verdammt, halten Sie sich aus meinem Leben raus«, fauchte er. »Sie wissen gar nichts darüber, oder über mich.«
    Â»Es gibt keinen Grund, wütend zu werden, Reede.«
    Â»Ach, wirklich nicht? Warum sollte ich nicht wütend werden? Sie wollen die Vergangenheit wieder auferstehen lassen, alles von meinem ersten

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