Celinas Tochter
vielleicht weil der Tabak den Körper bestrafte und verseuchte, der ihn ständig mit seinem gesunden Sexualtrieb besiegen wollte.
Er goà sich einen Drink aus der Flasche auf dem Nachttisch ein â den würde man auf seine Rechnung setzen, auch wenn er die Puffmutter selbst vögelte â und kippte ihn mit einem Zug hinunter. Seine Speiseröhre zog sich rebellisch zusammen. Die Augen tränten, und dann breitete der Whiskey sich warm und wohlig in seinem Bauch aus. Jetzt fühlte er sich schon ein kleines biÃchen besser.
Er legte sich wieder hin, starrte die Decke an und wünschte, er könnte schlafen, aber auch so war ihm diese kostbare Zeit der Entspannung willkommen, wenn keiner von ihm verlangte, daà er redete, sich bewegte, dachte.
Seine Augen schlossen sich. Ein Bild tauchte vor ihm auf, ein Gesicht, in Sonnenlicht getaucht, umkränzt von offenem kastanienbraunen Haar. Sein Schwanz, der eigentlich schlaff vor Erschöpfung sein müÃte, schwoll an und streckte sich mit mehr Lust, als er vorhin empfunden hatte.
Reede verdrängte das Bild nicht wie gewöhnlich. Diesmal lieà er zu, daà es sich entwickelte. Die Phantasie war willkommen, und er gönnte sie sich. Er beobachtete, wie ihre blauen Augen blinzelten, überrascht von ihrer eigenen Erotik, beobachtete, wie die Zunge nervös über ihre Unterlippe strich.
Er spürte ihren Körper an seinem, spürte, wie ihr Herz im Takt mit seinem schlug, ihr Haar zwischen seinen Fingern.
Er schmeckte erneut ihren Mund, fühlte, wie ihre Zunge schüchtern mit seiner flirtete.
Er hatte nicht gemerkt, daà er leise stöhnte oder daà sein Penis zuckte. Ein Tropfen Feuchtigkeit perlte hoch. Sehnsucht packte ihn und drohte ihn zu ersticken.
»Reede!«
Die Tür zum Zimmer wurde aufgerissen, und die Puffmutter kam hereingestürzt. Sie sah gar nicht mehr kühl und elegant aus.
»Reede«, wiederholte sie ganz auÃer Atem.
»Himmel noch mal!« Er schwang seine FüÃe vom Bett und fuhr auf. Seine offensichtliche Erregung hatte er vergessen. Irgend etwas Furchtbares muÃte passiert sein.
Er hatte sie noch nie so aufgeregt gesehen, solange sie sich kannten. Ihre Augen waren vor Angst weit aufgerissen. Er hatte seine Unterhosen schon übergestreift, ehe sie etwas sagen konnte.
»Sie haben gerade angerufen.«
»Wer?«
»Dein Büro. Da ist ein Notfall.«
»Wo?« Jeans und Hemd hatte er bereits an und stieg jetzt in die Stiefel.
»Die Ranch.«
Er erstarrte kurz und drehte sich dann rasch zu ihr. »Die Minton Ranch?« Sie nickte... »Was für ein Notfall?«
»Das hat der Deputy nicht gesagt. Ich schwörâs bei Gott«, sagte sie hastig, als sie sah, daà Reedes Blick sie durchbohren wollte.
»Privater oder offizieller Notfall?«
»Ich weià es nicht, Reede. Ich hab den Eindruck, es ist eine Kombination von beidem. Er hat nur gesagt, du wirst da gebraucht, pronto. Kann ich irgend etwas tun?«
»Ruf zurück und sag ihnen, daà ich unterwegs bin.« Er packte seinen Hut und Mantel, schob sie beiseite und hastete in den Korridor. »Danke.«
»Laà mich wissen, was passiert ist«, rief sie und beugte sich über die Balustrade der Treppe, die er hinunterdonnerte.
»Sobald ich kann.« Sekunden später knallte die Tür hinter ihm zu, er sprang über das Verandageländer und rannte weiter zu seinem Wagen.
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Alex schlief tief und fest, deshalb drang das Klopfen an der Tür nicht in ihr BewuÃtsein. Sie dachte, der Lärm wäre Teil ihres Traumes. SchlieÃlich weckte sie eine Stimme.
»Stehn Sie auf und öffnen Sie die Tür!«
Sie setzte sich benommen auf und tastete nach dem Schalter der Nachttischlampe, den sie nie finden konnte. Als die Lampe anging, blinzelte sie im plötzlichen Lichtstrahl.
»Alex, verdammt noch mal! Steh auf!«
Die Tür erbebte unter seinen Fäusten. »Reede?« krächzte sie.
»Wenn Sie nicht in zehn Sekunden aufstehn...«
Sie warf einen Blick auf die Digitaluhr auf dem Nachttisch. Es war kurz vor zwei Uhr morgens. Der Sheriff war entweder betrunken oder verrückt. Egal was, auf keinen Fall würde sie ihm in seinem augenblicklichen Zustand die Tür öffnen. »Was wollen Sie?«
Alex wuÃte nicht, wieso das Klopfgeräusch plötzlich so anders klang, bis das Holz zu splittern begann und zerbarst. Reede trat
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