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Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Centurio der XIX Legion: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Pollmann
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atmend richtete er sich wieder auf und half Pertinax beim Aufstehen. Der stöhnte leicht und rieb sich sein Bein.
    „Ungewöhnlich, aber erfolgreich, Lucius. Für die Arena geeignet, doch auf dem Schlachtfeld solltest du deinen Schild sicherheitshalber nicht wegwerfen. Aber du machst echte Fortschritte“, sagte der ehemalige Gladiator anerkennend.
    Gewöhnlich war Pertinax bedeutend sparsamer mit lobenden Worten, stellte Lucius zufrieden fest. Er nickte und hob seinen Schild auf. Ihm reichte es für heute und er sehnte sich nach seinem Lager.
    „So, und jetzt werden wir einige Schwertübungen machen.“
    Lucius unterdrückte einen Fluch. Bei Plutos Arsch, beim nächsten Mal ramm ich dir das Schwert in die Gedärme, dachte er bei sich und nahm sein Schwert auf.
    Wie ein Bettler stand er an der Küchentür und wartete darauf, seine Wochenration Essen zu bekommen. Er durfte nicht mit Sergius’ Familie speisen und bekam auch kein Essen von den Arbeitern. Nein, er musste sich seine Mahlzeiten selbst einteilen und zubereiten. Einmal die Woche erhielt er aus der Küche seine Rationen für die nächsten neun Tage.
    Während er mit der Handmühle das Getreide für den Puls mahlte, einen einfachen, aber schmackhaften Getreidebrei, summte er vor sich hin. Man konnte bei dieser Tätigkeit wunderbar die Gedanken schweifen lassen und sich entspannen. Das Mehl schüttete er in den Topf, fügte Wasser hinzu und würzte die Pampe mit Salz und Pfeffer. Zufrieden betrachtete er das Ganze. Der Puls gelang ihm mit jedem Mal besser, er beherrschte die Zubereitung mittlerweile fast schon im Schlaf. Als Nächstes hackte er die Zwiebeln und den Knoblauch klein, die ebenfalls unter den Brei gemengt wurden. Zuletzt schnitt er den Speck und das Rindfleisch in Würfel und gab sie in den Topf. Er zündete das Feuer an und hängte den Bronzetopf an das Dreibein-Gestell darüber. Er entfachte ein kleineres Feuer, auf den er einen Topf mit Wasser stellte. Während sich das Wasser erwärmte, schrotete Lucius den Weizen, mischte ihn mit dem erwärmten Wasser und fügte Salz und Hefe hinzu. Den so entstandenen Teig knetete er und stellte ihn in einem zugedeckten Topf neben das Feuer. Er wartete und trank dabei einen Schluck Wein. Ich bereite mein eigenes Essen, dachte er. Wenn mich Quintus, Appius oder Titus sehen könnten, würden sie staunen und mich auslachen. Aber ich kann mich selbst versorgen und bin nicht auf Sklaven angewiesen.
    Dieser Gedanke beflügelte ihn seltsamerweise, und er summte leise einen Marsch vor sich hin.
    Nach einigen Minuten holte Lucius den Teig aus dem Topf und bearbeitete ihn nochmals. Schließlich legte er ihn auf einen Stein in der Glut des kleineren Feuers und backte ihn zu Brot.
    Zwischendurch musste er immer wieder den Puls umrühren, um zu verhindern, dass er anbrannte. Er war mit dem Ergebnis seiner Kochkünste und mit seinen Fortschritten zufrieden. Auch sein Erbseneintopf konnte sich mittlerweile wirklich sehen lassen. Manchmal ertappte er sich bei dem Gedanken, dass das Leben hier draußen, das Kochen und das harte Training sogar anfingen, ihm ein wenig Spaß zu machen. Er trank einen Schluck Wein und besah sich dann die Schwielen an seinen Händen und die Hornhaut an seinen Füßen. Vor dem Schlafen würde er sie noch einmal einreiben müssen. Lucius blickte versonnen ins Feuer. Er würde seinem Vater und allen, die an ihm zweifelten, zeigen, dass er nicht der war, für den sie ihn offenbar hielten. „Ich werde nicht den Rest meines Lebens auf diesem Hof versauern!“, schwor er sich, wie schon so oft.
    Mitten im Winter tauchte Hektor zu einer Blitzinspektion auf. Sein Reisewagen hielt auf dem Weg und er sah verdutzt aus dem Fenster auf Lucius, der gerade mit Ausbesserungsarbeiten am Zelt beschäftigt war. Lucius warf ihm verstohlen einen Blick zu und freute sich über das ungläubige Gesicht des Freigelassenen. Nach einigen Augenblicken gab der den Befehl zum Weiterfahren und die Kutsche setzte sich wieder in Bewegung. Lucius bereitete sich auf seinen Besuch vor, aber es dauerte eine Weile, bis Hektor in Begleitung von Saxum auftauchte. Offensichtlich hatte er sich erst aufwärmen müssen. Hektor bestand auf einem Übungsmarsch. Selbst der hartgesottene Saxum schüttelte darüber entgeistert den Kopf.
    „Wir sind im Winterlager und man kann es auch übertreiben. Ich werde nicht hinaus in die Kälte gehen!“, erklärte er störrisch.
    „Gnaeus Marcellus hat es befohlen, also wird es geschehen!“,

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