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Chalions Fluch

Chalions Fluch

Titel: Chalions Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Klinge gelehnt, keuchend und mit einem triumphierenden Ausdruck im Gesicht. Sein Schatten brodelte um ihn her wie mitternächtliche Gewitterwolken. Er schaute in Cazarils Richtung und grinste wild. »Ha!«, rief er aus.
    Der Hauptmann der baocischen Wache sprang aus der Voliere und Cazaril in den Weg, einen kleinen Vogel in der Hand. Farbige Federbündel, tote und sterbende Vögel aller Größen, lagen auf dem Boden der Voliere. Manche flatterten noch hilflos und gaben klägliche Laut von sich.
    »Halt, Kastellan …«, setzte der Hauptmann an, doch seine Worte wurden abgeschnitten, als Cazaril ihn bei der Tunika packte, herumwirbelte und vor Palli auf den Boden schleuderte. Palli folgte Cazaril dichtauf und murmelte entsetzt und fassungslos: »Bastards Tränen … Bastards Tränen …« Diese Worte hatte Palli auch während der Kämpfe bei Gotorget gerufen, als er mit dem Schwert wie ein Berserker gewütet hatte und die Männer abwehrte, die über die Sturmleitern emporgeklettert waren.
    »Kümmere dich um ihn«, knurrte Cazaril über die Schulter und schritt weiter auf Teidez zu.
    Der warf den Kopf in den Nacken und erwiderte seinen Blick kämpferisch. »Ihr könnt mich nicht aufhalten – ich habe es getan! Ich habe den König gerettet!«
    »Was … was …« Cazaril war derart erschüttert und zornig, dass sein Verstand und seine Lippen kaum noch zusammenhängende Worte zu Stande brachten. »Törichter Knabe! Was ist das für ein zerstörerischer Wahnsinn, dieses, dieses …« Zitternd öffnete er seine Hände und wies umher.
    Teidez neigte sich ihm zu, und seine Zähne glitzerten bei seinem verzerrtem Grinsen. »Ich habe den Fluch gebrochen, die schwarze Magie, die Orico krank werden lässt. Sie ging von diesen bösen Tieren aus. Sie waren eine geheime Gabe der Roknari, die ihn langsam vergiften sollte. Und wir haben auch den Spion der Roknari erschlagen – glaube ich …« Ein wenig unsicher schaute Teidez über die Schulter.
    Erst jetzt entdeckte Cazaril den Körper auf dem Boden an diesem Ende des Gangs. Umegat lag auf der Seite wie ein formloser Haufen, so regungslos wie die Vögel und die Vellas. Die Kadaver der Sandfüchse lagen niedergestreckt daneben. Cazaril hatte Umegat zunächst nicht gesehen, da seine glänzende weiße Aura erloschen war.
    Tot? Cazaril stöhnte, taumelte und fiel auf die Knie. Umegats Kopf war an der linken Seite aufgerissen; der bronzegraue Zopf war zerzaust und blutdurchtränkt. Seine Haut war so grau wie ein alter Lappen. Doch seine Kopfhaut blutete noch ein wenig, also …
    »Atmet er noch?«, fragte Teidez und kam heran, um über Cazarils Schulter zu blicken. »Der Hauptmann hat ihn mit dem Schwertknauf geschlagen, als er nicht aus dem Weg gehen wollte …«
    »Dummer Kerl!«
    »Ich bin kein Narr! Er steckte hinter der ganzen Sache.« Teidez nickte in Umegats Richtung. »Ein Zauberer der Roknari, der geschickt wurde, um Orico zu töten.«
    Cazaril knirschte mit den Zähnen. »Umegat ist Geistlicher. Er wurde von der Kirche des Bastards entsandt, um die heiligen Tiere zu pflegen – eine Gabe des Gottes, um Oricos Leben zu bewahren!« Umegats Atem ging flach und unregelmäßig, und seine Hände waren kalt wie die eines Toten, doch er atmete noch.
    »Nein …« Teidez schüttelte den Kopf. »Nein, Ihr irrt Euch, das kann nicht sein …«
    Cazaril richtete sich auf und erhob sich. Teidez wich zurück. Cazaril drehte sich um und entdeckte Palli hinter sich; hinter Palli wiederum stand Ferda, der ebenso erschrocken wie erstaunt blickte. Zumindest Palli war mit erster Hilfe vertraut, wie Cazaril wusste.
    »Palli«, stieß er hervor, »übernimm das. Kümmere dich um die verletzten Tierpfleger, besonders um den hier. Womöglich ist sein Schädel gebrochen.« Er wies auf Umegats Körper. »Ferda?«
    »Herr?«
    Ferdas Abzeichen und seine Farben würden ihm überall im geweihten Bezirk Zutritt verschaffen. »Lauf zum Tempel und begib dich zum Erzprälaten Mendenal. Berichte ihm, was hier vorgefallen ist, und lass ihn Heiler aus dem Tempel schicken. Sag ihm auch, dass Umegat den Beistand der Hebamme der Mutter benötigt – der besonderen. Er wird wis sen, was ich meine. Beeil dich!«
    Palli, der bereits an Umegats Seite kniete, fügte hin zu: »Lass mir deinen Mantel hier. Und lauf, Junge!«
    Ferda warf seinem Befehlshaber den Mantel zu, wirbelte herum und war verschwunden, noch bevor Palli ein zweites Mal einatmen konnte. Palli hüllte den bewusstlosen Roknari in die graue

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