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Chalions Fluch

Chalions Fluch

Titel: Chalions Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Belieben bewegen. Dann ist Iselle an fünf Tagen in Folge ausgeritten, stets mit einem Trupp von dy Jironals Kavallerie als Eskorte, und denen verschaffte sie mehr Übung, als ihnen recht war. Das überzeugte sie gänzlich davon, dass die Prinzessin während ihrer Ausritte zu entkommen suchte. Deshalb ließen sie Iselle auch ungehindert ziehen, als sie und Lady Betriz eines Tages zu Fuß mit der alten Lady dy Hueltar ausgingen. Ich erwartete sie mit zwei gesattelten Pferden und zwei Frauen, die mit Iselle und Betriz die Kleider tauschen und mit der alten Dame zurückkehren sollten. Ruckzuck waren wir durch eine Schlucht verschwunden … Die alte Herzogin hielt die Flucht so lange wie möglich verborgen. Sie gab vor, dass Iselle krank in den Gemächern ihrer Mutter verweilte. Ohne Zweifel haben dy Jironals Männer das inzwischen durchschaut, aber ich möchte wetten, Iselle war schon sicher bei ihrem Onkel in Taryoon, bevor man in Valenda auch nur wusste, dass sie fort war. Bei den fünf Göttern, diese Mädchen können reiten! Sechzig Meilen querfeldein zwischen Sonnenuntergang und dem Morgengrauen unter dem Licht des Vollmonds, und nur einmal haben wir die Pferde gewechselt.«
    »Mädchen?«, fragte Cazaril. »Ist Lady Betriz auch in Sicherheit?«
    »O ja. Sie waren beide gesund und munter, als ich sie verlassen habe. Ich kam mir richtiggehend alt vor.«
    Cazaril blickte blinzelnd zu Palli auf, der fünf Jahre jünger war als er selbst, doch er ließ die Bemerkung durchgehen. »Ser dy Ferrej … die Herzogin, Lady Ista?«
    Palli wirkte ernüchtert. »Sind immer noch als Geiseln in Valenda. Weißt du, sie haben den Mädchen gesagt, dass sie weitermachen sollen.«
    »Oh.«
    Foix brachte ihm auf einem Tablett eine Schüssel Bohnenbrei, heiß und würzig, und Bergon selbst richtete Cazarils Kissen und half ihm, sich aufzusetzen und zu essen. Cazaril hatte gedacht, er wäre ausgehungert, doch mehr als ein paar Bissen konnte er nicht hinunterwürgen. Palli wollte unbedingt wieder aufbrechen, solange die Dunkelheit noch ihre Anzahl verbarg. Cazaril gab sich größte Mühe, dem nicht im Weg zu stehen. Er ließ sich von Foix beim Anziehen helfen. Aber er hatte Angst vor dem Reiten.
    Vor den Ställen der Komturei wartete ihre Eskorte – ein Dutzend Ritter des Ordens der Tochter, die Palli von Taryoon aus begleitet hatten – mit einer Sänfte, die zwischen zwei Pferde gespannt war. Zuerst war Cazaril empört, ließ sich dann aber von Bergon dazu überreden, einzusteigen, und die Reiterschar ritt davon in die Dunkelheit, die sich allmählich mit grauem Zwielicht füllte. Die holprigen Nebenstraßen und Wege, die sie wählten, ließen die Sänfte Übelkeit erregend hüpfen und schwanken. Nachdem Cazaril dies eine halbe Stunde lang ertragen hatte, bat er um Gnade und erklärte sich bereit, auf ein Pferd zu steigen. Jemand war so klug gewesen, für eben diese Gelegenheit einen sanftfüßigen Zelter mitzubringen, und Cazaril klammerte sich an den Sattel und ertrug die wogende Gangart des Tieres, während sie Valenda und die Patrouillen der Besatzer in weitem Bogen umgingen.
    Am Nachmittag ritten sie von bewaldeten Hängen auf eine breitere Straße hinab. Palli lenkte sein Pferd an Cazarils Seite. Er blickte ihn neugierig und ein wenig verstohlen an.
    »Wie ich höre, wirkst du Wunder mit Maultieren.«
    »Nicht ich. Die Göttin.« Cazarils Lächeln verwandelte sich in eine Grimasse. »Sie hat ein Händchen für Maultiere, wie es scheint.«
    »Mir wurde außerdem zugetragen, dass du ungewohnt hart mit Banditen umspringst.«
    »Wir waren eine starke Reisegruppe und gut bewaffnet. Hätte dy Joal nicht die Banditen auf uns angesetzt, wären sie niemals auf die Idee gekommen, sich mit uns anzulegen.«
    »Dy Joal war einer von dy Jironals besten Schwertkämpfern. Foix sagte, du hast ihn binnen Sekunden zur Strecke gebracht.«
    »Das war Zufall. Außerdem ist er ausgerutscht.«
    Pallis Lippen zuckten. »Du musst es ja nicht jedem erzählen.« Er schaute eine Weile nach vorn, zwischen den auf und ab schaukelnden Ohren seines Pferdes hindurch. »Der Junge, den du auf der Galeere der Roknari verteidigt hast, war also Bergon persönlich?«
    »Ja. Der von den Handlangern seines Bruders entführt wurde, wie sich herausstellte. Jetzt weiß ich auch, weshalb die ibranische Flotte so entschlossen hinter uns her war.«
    »Hast du denn nicht erraten, wer er wirklich war? Damals nicht, und später auch nicht?«
    »Nein. Er hatte viel mehr

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