Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
Wohnzimmer und ging nach oben.
»Alex, ohne dich wären wir eine völlig andere Familie«, sagte Kevin, nachdem wir uns gesetzt hatten. »Ich habe vorhin gesagt, dass du die treibende Kraft in dieser Familie bist und das meine ich ernst. Du und Justin. Ich denke, das weißt du auch. Aber weißt du, was deine beste Eigenschaft ist?«
Ich antwortete nicht, sondern sah ihn nur an.
»Dein Charakter«, sagte er schließlich. »Du hast ein wirklich großes Herz. Ich weiß, was du letzten Samstag für Murray getan hast. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich du diesen Jungen gemacht hast. Und du hast zwei alte Ladys so glücklich gemacht, dass sie diesen Tag nie wieder vergessen werden. Murray hat mir alles erzählt, Alex. Ich weiß, dass du am Samstag tauchen gehen wolltest. Aber du und Justin seid mit Murray nach Pensacola gefahren, damit er seine Großmutter besuchen kann. Und sag mir nicht, er hat sich die Fahrt dorthin nur erschnorrt, weil ihr ohnehin dort hinwolltet. Du kannst das Gute, was du tust, nicht verstecken. Was ich damit sagen will, ist: Sei einfach du selbst und hör auf deinen Instinkt.«
Eine Zeit lang schwiegen wir beide. Ich dachte darüber nach, was Kevin gesagt hatte.
»Ich glaube, ich möchte ins Bett gehen«, sagte ich irgendwann.
»Möchtest du, dass ich David Bescheid sage?«
»Nein«, sagte ich. »Und sage bitte niemandem, worüber wir gesprochen haben. Nicht einmal Rick.«
»Okay, das werde ich nicht.«
Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ich ging nach oben. Ich brauchte keine zwei Minuten, um einzuschlafen.
Am nächsten Morgen kümmerte ich mich wie immer um das Frühstück und ich hatte Spaß dabei. Gegen acht Uhr verließ ich aber bereits das Haus, um zum College zu fahren. Ich wusste, dass es nur zwanzig Minuten dauerte, es sei denn, man steckte auf der Brücke im Stau fest. Ich war mir sicher, dass genau das passieren würde, wenn ich erst um 8:40 Uhr losfahren würde.
Meine Vorlesung verging wie im Flug. Es ging an diesem Morgen um Hypotheken und ich versuchte, aufmerksam zuzuhören und Notizen zu machen. Sobald die Vorlesung vorbei war, ging ich zu meinem Wagen. Auf dem Parkplatz traf ich Skeeter McGhee, den Präsidenten der Beachrat-Verbindung, der ich beigetreten war.
»Hey, Alex«, sagte er, als er mich sah. »Lass uns einen Kaffee trinken gehen. Ich habe noch nicht gefrühstückt und ich bin hungrig wie ein Bär.«
»Habt ihr zuhause keine Waffeln?«, fragte ich.
Seiner Familie gehörten so ziemlich alle Waffelrestaurants in der Gegend.
»Verdammt, nein! Ich hasse diese Dinger. Mein Dad könnte sein eigenes Gewicht in Waffeln verdrücken, aber ich kann sie nicht ausstehen. Ob du es glaubst oder nicht, ich mag auch keinen Sirup. Mein Dad ertränkt seine Waffeln darin.«
»Wie ist es bei deinem Bruder? Mag er Waffeln?«
»Nein, er kann sie auch nicht leiden. Mein Daddy sagt, Mom muss eine Affäre gehabt haben und er ist gar nicht unser richtiger Vater.«
»Im Ernst?«, fragte ich. »Ihr seht genau so aus wie er.«
»Nein, nicht wirklich. Aber er sagt das immer wieder als Scherz. Komm schon, lass uns essen gehen.«
»Skeeter, ich würde gerne, aber ich habe es eilig. Ich schwänze meine Vorlesung um zehn, weil ich erst zur Bank und dann nach Destin fahren muss, um meinen Daddy zu treffen. Wir machen es ein anderes Mal, okay?«
»Klar, ich verstehe. Grüß deinen Dad von mir.«
»Das mache ich«, versprach ich ihm. »Bis dann.«
Ich fragte mich, wie er zu dem Namen Skeeter gekommen war. Sein richtiger Name war Howard, was in meinen Augen eigentlich ein guter Name war.
Ich stieg in meinen Wagen und fuhr zur Bank, die natürlich wieder auf der anderen Seite der Brücke lag.
»Ich würde gerne Geld auf mein Konto einzahlen«, sagte ich zu der Bankangestellten, die mich empfing.
»Wie lautet Ihre Kontonummer?«, fragte sie.
Ich sagte sie ihr.
»Und die vier letzten Stellen Ihrer Sozialversicherungsnummer?«
Auch die sagte ich ihr.
»Bar oder Scheck?«
»Scheck«, antwortete ich.
»Und die Summe?«
»Es sind 100.000 Dollar.«
Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war unbezahlbar. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht loszulachen.
»Einen Moment bitte«, bat sie mich und verschwand nach hinten.
Ich schätzte, dass dort die Büros waren. Es dauerte nur eine Minute, bis dieser Typ nach vorne kam. Ich wusste, dass ich ihn kennen sollte, aber mir fiel absolut kein Name zu diesem Gesicht ein. An seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass
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