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Chamäleon-Zauber

Titel: Chamäleon-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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springen. Sechs Fuß…
    Trent schüttelte den Kopf. »Kein Grund zur Flucht, Bink. Ich werde das Abkommen nicht brechen. Das hätte ich schon tun können, als ich Ihnen die Bilder gezeigt habe, aber mein Ehrenwort ist mir heilig. Also muß ich einen Kompromiß eingehen. Wenn Sie sich mir nicht anschließen wollen, dann muß ich mich wohl Ihnen anschließen.«
    »Was?« Bink traute seinen Ohren nicht.
    »Verschonen Sie Schloß Roogna. Entschärfen Sie die Bomben.
    Ich werde Sie sicher aus dieser Gegend führen.«
    Das klang viel zu einfach. »Ehrenwort?«
    »Ehrenwort«, erwiderte Trent feierlich.
    »Sie können das Schloß dazu bringen, uns gehen zu lassen?«
    »Ja. Das ist noch etwas, was ich aus diesen Archiven gelernt habe. Ich muß nur die richtigen Worte sagen, dann wird es unsere Abreise sogar begünstigen.«
    »Ihr Ehrenwort«, sagte Bink mißtrauisch. Bisher hatte Trent es nicht gebrochen – aber welche Garantie gab es andererseits schon dafür? »Keine Tricks, kein plötzlicher Gesinnungswandel?«
    »Mein Ehrenwort, Bink.«
    Was sollte er tun? Wenn der Magier das Abkommen verletzen wollte, dann könnte er ihn auf der Stelle in eine Kaulquappe verwandeln, sich dann an Chamäleon heranschleichen und sie verwandeln. Und – Bink neigte dazu, ihm zu glauben. »Also gut.«
    »Gehen Sie und entschärfen Sie die Bomben. Ich werde mich um Roogna kümmern.«
    Bink ging fort. Chamäleon begrüßte ihn mit einem kleinen Freudenschrei, und diesmal war er durchaus bereit, sich von ihr umarmen zu lassen. »Trent hat sich damit einverstanden erklärt, uns hier rauszubringen«, sagte er zu ihr.
    »Ach Bink, ich bin so froh!« rief sie und gab ihm einen Kuß. Er mußte ihre Hand ergreifen, um sicherzugehen, daß sie die restlichen Kirschbomben nicht fallen ließ.
    Sie wurde stündlich schöner. Ihre Persönlichkeit veränderte sich nicht sonderlich, nur daß sie durch ihre schwindende Intelligenz weniger komplex und mißtrauisch wurde. Er mochte diese Persönlichkeit – und nun mußte er sich eingestehen, daß er ihre Schönheit auch mochte. Sie gehörte zu Xanth, sie war magisch, sie versuchte nicht, ihn zu manipulieren – sie war sein Typ von Mädchen.
    Aber er wußte, daß ihre Dummheit ihn abstoßen würde, so wie es ihre Häßlichkeit während ihrer anderen Phase tun würde. Er konnte weder mit einer schönen Idiotin noch mit einem häßlichen Genie zusammenleben. Körperlich anziehend war sie nur jetzt, da er sich an ihre Intelligenz noch gut erinnern und er ihre Schönheit berühren und sehen konnte. Es wäre Narrheit gewesen, etwas anderes zu glauben.
    Er wich zurück. »Wir müssen die Bomben entfernen. Vorsichtig«, sagte er.
    Aber was war mit den Gefühlsbomben in seinem Inneren?
     

 
     
14 Zappler
     
    Zu dritt verließen sie Schloß Roogna, ohne daran gehindert zu werden. Das Fallgatter war wieder hochgezogen worden, nachdem Trent die Winde gefunden und geölt hatte. Die Gespenster erschienen, um sich herzlich von ihnen zu verabschieden, Chamäleon weinte zum Abschied, und sogar Bink war traurig. Er wußte, wie einsam sich die Geister fühlen würden, nachdem sie einige Tage lang lebende Gesellschaft hatten genießen können, und er empfand selbst für das Schloß Respekt. Es tat nur, was es tun mußte, wie er ja auch.
    Sie hatten Beutel voller Früchte aus dem Garten dabei und trugen praktische Kleidung, die sie aus den Schränken im Schloß entwendet hatten. Dort waren die Sachen achthundert Jahre lang magisch konserviert gewesen. Sie sahen aus wie die Fürsten und fühlten sich auch so. Schloß Roogna hatte sich gut um sie gekümmert.
    Die Gärten waren wunderschön. Diesmal kam kein Sturm auf, und sie sahen auch keine bösartigen Tiere und Zombies.
    Schon nach erstaunlich kurzer Zeit war das Schloß außer Sichtweite. »Jetzt befinden wir uns außerhalb des Einflußgebiets
    von Roogna«, erklärte Trent. »Wir müssen also zur alten Wachsamkeit zurückkehren, denn mit der echten Wildnis kann man kein Waffenstillstandsabkommen schließen.«
    »Wir?« fragte Bink. »Werden Sie denn etwa nicht ins Schloß zurückkehren?«
    »Jetzt noch nicht«, sagte der Magier.
    Bink wurde sofort wieder mißtrauisch. »Was haben Sie diesem Schloß eigentlich genau gesagt?«
    »Ich habe gesagt: ›Ich werde zurückkehren – als König. Roogna wird Xanth wieder regieren.‹«
    »Und das hat es geglaubt?«
    Trent blickte ihn unbewegt an. »Warum sollte es die Wahrheit bezweifeln? Ich werde die Krone ja wohl kaum dadurch

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