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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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eine butterweiche Lederjacke und ein Paar John-Varvatos-Stiefel zu. Eine Kreuzung zwischen Motorrad- und Cowboystiefeln aus schwarzem Leder – aber auf jeden Fall cool. »Na, sind die nicht geil, oder was?«
    Wieder nickte sie. Aus Angst, in Tränen auszubrechen, wenn sie nicht irgendetwas tat, angelte sie sich noch einen Packen Klamotten aus dem Koffer, Unmengen an Designer- und Vintage-T-Shirts in allen erdenklichen Farben. Sie entdeckte ein Paar Gucci-Slipper und weiße Prada-Sneakers. Außerdem Mützen, grobgestrickte, wie er sie immer trug, aber auch welche aus Kaschmir, außerdem Panamahüte und einen weißen Filzhut. Bestimmt ein Dutzend Kopfbedeckungen, alle verschieden, aber jede auf ihre eigene Weise stilvoll. Dazu hauchdünne Kaschmirpullis, schmal geschnittene italienische Blazer, die lässig und cool aussahen – und Jeans. So viele Jeans in jeder Form und Farbe, dass Julian wohl zwei Wochen lang jeden Tag eine andere hätte tragen können. Brooke zwang sich, jede einzelne auseinanderzufalten, bis sie – natürlich – die gleiche fand, die ihre Mutter bei Bloomingdale’s ausgesucht hatte, die, die Brooke von vornherein ideal gefunden hatte.
    »Wow«, versuchte sie zu sagen, doch sie brachte nur einen erstickten Laut hervor.
    »Unglaublich, was?«, schmunzelte Julian, zusehends aufgeregter, je länger sie den Koffer durchstöberte. »Ich werde endlich erwachsen aussehen. Wie ein richtig teuer gekleideter Erwachsener. Hast du eine Ahnung, wie viel dieses ganze Zeug gekostet hat? Rate mal.«
    Sie brauchte nicht zu raten; sie sah es schon an der Qualität sowie an der schieren Menge der Kleidung, dass Sony mindestens zehntausend Dollar lockergemacht haben musste. Aber sie wollte Julian nicht die Freude verderben.
    »Ich weiß nicht, zweitausend? Dreitausend? Totaler Wahnsinn!«, sagte sie mit so viel Begeisterung, wie sie sich abringen konnte.
    Er lachte. »Ja, ungefähr so viel hätte ich auch geschätzt. Achtzehn Riesen! Kannst du dir das vorstellen? Achtzehn Tausender bloß für Klamotten.«
    Sie rieb einen der Kaschmirpullis zwischen den Handflächen. »Aber bist du denn damit einverstanden, deinen Look zu verändern? Macht es dir nichts aus, dich plötzlich völlig anders anzuziehen?«
    Mit angehaltenem Atem wartete sie ab, während er darüber nachdachte.
    »Nein, so stur kann ich nicht sein«, sagte er. »Und man kann ja auch nicht einfach in seiner Entwicklung stehen bleiben. Die alte Uniform war gut und schön, aber jetzt gehe ich andere Wege. Neuer Look, neue Karriere – hoffentlich. Ich muss schon sagen, ich bin selber überrascht, aber es macht mir echt nichts aus. Im Gegenteil.« Er grinste verschmitzt. »Wenn schon, denn schon, nicht wahr? Und? Freust du dich?«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Klar. Und es zeigt ja auch, wie sehr sie von dir überzeugt sein müssen, wenn sie so viel in dich investieren.«
    Er riss sich die alte, fusselige Mütze vom Kopf, setzte den weißen Filzhut auf, lief zum Flurspiegel und bewunderte sich von allen Seiten. »Und was ist deine Neuigkeit?«, rief er. »Wenn ich mich recht erinnere, bin ich nicht der Einzige, der eine Überraschung parat hatte.«
    Sie lächelte traurig. »Ach, nichts weiter«, rief sie munterer zurück, als ihr zumute war.
    »Na, komm schon, wolltest du mir nicht was zeigen?«
    Sie faltete die Hände im Schoß und starrte auf den überquellenden Koffer. »Mit deiner Überraschung kann ich nicht mithalten, Süßer. Ich heb mir meine lieber für ein andermal auf.«
    Mit dem Hut auf dem Kopf gab er ihr im Vorbeigehen ein Küsschen. »Klingt gut, Rookie. Dann pack ich jetzt meine Beute aus. Möchtest du mir helfen?« Er schleppte die erste Ladung ins Schlafzimmer.
    »Ich komm gleich nach«, rief sie. Hoffentlich würde er die Einkaufstüten im Schrank nicht entdecken.
    Als er wieder ins Wohnzimmer kam, setzte er sich zu ihr aufs Sofa. »Ist auch alles in Ordnung, Baby? Oder stimmt was nicht?«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf und wünschte, der Kloß in ihrem Hals würde verschwinden. »Alles bestens«, log sie und drückte seine Hand. »Keine Sorge.«

8
Bitte nicht schon wiedereinen Dreier
    »Findest du es albern von mir, dass mir ein bisschen mulmig ist?«, fragte Brooke, als sie in Randys und Michelles Straße einbog.
    »Wir haben sie lange nicht gesehen«, murmelte Julian, ohne von seinem Handy aufzublicken.
    »Ich mein doch die Party. Vor der hab ich richtig Bammel. All diese Leute von früher, die uns über unser Leben

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