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Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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sagte Julian, während er Michelle auf die Wange küsste.
    »Brooke ist ganz in Ordnung so, wie sie ist«, entgegnete Michelle, die den Seitenhieb sofort registriert hatte.
    Ohne daran zu denken, dass sie nicht allein waren, fuhr Brooke empört zu ihm herum.
    » Was hast du gesagt?«
    Julian zuckte mit den Schultern. »Ach, nichts, Rook. Es war ein Witz. Bloß ein Witz.«
    »Du willst mich ›zur Disziplin anhalten‹? Wieso? Versuchst du, meine krankhafte Fettleibigkeit unter Kontrolle zu bringen?«
    »Brooke, können wir ein andermal darüber reden? Du weißt doch, dass ich nur Quatsch gemacht habe.«
    »Nein, ich will jetzt drüber reden. Was genau hast du damit gemeint?«
    Julian machte eine tief zerknirschte Miene. »Rookie, es war ehrlich nicht ernst gemeint, okay? Du weißt doch, ich mag dich genau so, wie du bist. Ich würde nie etwas an dir ändern wollen. Ich möchte nur nicht, dass du dich, äh, unwohl in deiner Haut fühlst.«
    Randy griff nach Michelles Hand und verkündete: »Wir richten drinnen schon mal alles her. Hier, lass mich die Taschen nehmen. Kommt einfach nach, wenn ihr so weit seid.«
    Brooke wartete, bis die Tür hinter ihnen zugefallen war. »Warum, bitte sehr, sollte ich mich unwohl in meiner Haut fühlen? Ich weiß, ich bin kein Topmodel, aber wer ist das schon?«
    »Nein, nein, es ist nur, weil …« Er verpasste der Treppe einen Tritt mit seinem Converse Sneaker und setzte sich hin.
    »Weil was?«
    »Ach, gar nichts. Du weißt, ich finde dich wunderschön. Aber Leo dachte, du fühlst dich vielleicht nicht so wohl, wo du doch jetzt auch im Licht der Öffentlichkeit stehst.«
    Er sah sie abwartend an, doch sie war zu verdattert, um etwas zu sagen.
    »Rookie, komm her. Herrgott, ich hätte das nicht sagen dürfen. So war das doch gar nicht gemeint.«
    Aber sie wartete vergeblich auf eine Erklärung.
    »Lass uns reingehen«, sagte sie, mühsam um Beherrschung ringend. Vielleicht war es besser, nicht zu wissen, was er wirklich meinte.
    »Nein, warte mal. Komm her.« Er zog sie neben sich auf die Treppe und nahm ihre Hände in seine.
    »Baby, es tut mir leid, dass ich das gesagt habe. Du darfst nicht denken, dass Leo und ich rumsitzen und über dich reden, okay? Im Grunde ist mir dieser Bockmist mit meinem ›Image‹ herzlich egal, aber ich bin voll am Ausflippen wegen dem ganzen Rummel, und Leo weiß, wo es langgeht. Ich muss auf ihn hören. Das Album ist gerade rausgekommen, und ich will echt nicht, dass mir das alles zu Kopf steigt, aber ich hab ganz schön Schiss dabei. Wenn die Platte ein Hit wird – macht es mir Angst. Wenn sie, was wahrscheinlicher ist, nur ein Schuss in den Ofen wird – macht es mir noch mehr Angst. Es kommt mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass ich friedlich in meinem kleinen Aufnahmestudio gehockt und die Musik gemacht habe, die ich liebe, dass ich problemlos so tun konnte, als gäbe es nur mich und mein Klavier, sonst nichts. Und auf einmal stürzt alles auf mich ein: Fernsehauftritte, wichtige Einladungen, Interviews. Es ist einfach … viel zu schnell gegangen. Und wenn ich mich deswegen in letzter Zeit wie ein Arschloch benommen habe, dann tut mir das ehrlich total leid.«
    Brooke hätte ihm so vieles antworten können – wie sehr er ihr fehlte, wenn er nicht zu Hause war; wie schrecklich sie ihre häufigen Reibereien in letzter Zeit fand, diese ständige Achterbahn der Gefühle; wie froh sie war, dass er sich ihr tatsächlich mal ein wenig geöffnet hatte –, aber statt ihn noch mehr zu drängen, statt all ihren Fragen und Zweifeln freien Lauf zu lassen, zwang sie sich, den kleinen Schritt anzuerkennen, den er ihr gerade entgegengekommen war.
    Sie drückte seine Hände und küsste ihn auf die Wange. »Danke«, sagte sie leise und suchte zum ersten Mal an diesem Tag seinen Blick.
    »Ich danke dir. « Er küsste sie zurück.
    Auch wenn vieles ungesagt geblieben und das ungute Gefühl noch nicht ganz gewichen war, ließ Brooke sich von ihrem Mann hochziehen und ins Haus führen. Sie wollte versuchen, die dumme Bemerkung über ihre Figur zu vergessen.
    Randy und Michelle erwarteten sie in der Küche, wo Michelle eine Aufschnittplatte zurechtmachte: Putenbrust, Roastbeef, Roggenbrot, Remouladensauce, Tomaten, Salat, Gürkchen. Dazu Dosen mit Dr. Brown’s Schwarzkirschlimo und ein Liter Mineralwasser mit Limettengeschmack. Michelle reichte ihnen je einen Pappteller und forderte sie mit einer Geste auf, sich zu bedienen.
    »Wann geht das Fest

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