Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Champagner und Stilettos

Champagner und Stilettos

Titel: Champagner und Stilettos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
Vom Netzwerk:
also geklärt«, sagte sie ruhig und ging ins Schlafzimmer.
    Sie rechnete fest damit, dass er hinterherkommen würde, um mit ihr darüber zu reden, dass er sie in die Arme nehmen und daran erinnern würde, dass sie nie im Streit schlafen gingen, aber als sie nach einer guten Stunde zurück ins Wohnzimmer schlich, lag er zusammengerollt und leise schnarchend unter der lila Wolldecke auf der Couch. Sie drehte sich um und ging allein zurück ins Bett.

11
Tequila tanken und
achtzehnjährige Mädels anbaggern
    Der fettere Hummer preschte vor. Julian lachte. »Der Eineinhalbpfünder hat die Führung übernommen. Gleich geht es in die Kurve, Leute«, gab er den Sportreporter. »Ich glaube, der da gehört mir.«
    Der Konkurrent, ein kleinerer Hummer mit schwarzem Panzer und – Brooke hätte darauf schwören können – seelenvollem Blick, flitzte los, um die Lücke zu schließen. »Nicht so hastig«, sagte sie.
    Sie saßen auf dem Fußboden, mit dem Rücken am Küchenblock, und feuerten ihre jeweiligen Wettkämpfer an. Brooke war nicht ganz wohl dabei, ihren Hummer durch die Gegend zu hetzen, nur um ihn dann in einen Topf mit kochendem Wasser zu werfen, aber es schien ihnen nicht zu schaden. Erst als Walter einen von ihn beschnüffelte und das arme Tier sich keinen Millimeter mehr von Fleck rührte, griff Brooke energisch ein und rettete ihren Kandidaten vor weiteren Qualen.
    »Sieg durch Aufgabe! Ich nehme ihn an«, brüllte Julian, reckte die Faust und klatschte seinen Hummer ab, dessen Scheren mit Gummiband umwickelt waren. Walter kläffte.
    »Der Gewinner darf sie ins Wasser setzen«, sagte Brooke und deutete zu dem Hummertopf, den sie in der Speisekammer der Alters ausgegraben hatten. »Ich glaube, das ist nichts für meine schwachen Nerven.«
    Julian stand auf und zog Brooke hoch. »Schau du nach dem Feuer, und ich erledige das mit den beiden hier.«
    Sie nahm sein Angebot dankbar an und ging ins Wohnzimmer, wo Julian ihr vor ein paar Stunden beigebracht hatte, wie man ein Kaminfeuer entzündete. Darum hatten sich bei ihr zu Hause immer ihr Vater oder Randy gekümmert, und nun machte sie die vergnügliche Entdeckung, wie befriedigend es war, die Scheite strategisch übereinanderzuschichten und mit dem Schürhaken nur gerade so viel wie nötig darin herumzustochern. Sie nahm ein mittelgroßes Scheit aus dem Kaminkorb und platzierte es behutsam diagonal obenauf; dann setzte sie sich auf die Couch und sah wie gebannt in die Flammen. Durch die offene Tür hörte sie Julians Handy klingeln.
    Er kam mit zwei Gläsern Rotwein aus der Küche und setzte sich zu ihr. »In einer Viertelstunde müssten sie so weit sein. Sie haben absolut nichts gespürt, das versichere ich dir.«
    »Mhm. Sie waren garantiert hin und weg. Wer hat da gerade angerufen?«, fragte sie.
    »Angerufen? Ach, keine Ahnung, ist nicht wichtig.«
    »Prost«, sagte Brooke und stieß mit ihm an.
    Julian gab einen wohligen Seufzer von sich, der zu besagen schien, dass er mit sich und der Welt zufrieden war. »Ist es nicht schön hier?«, fragte er. Der Seufzer war echt, aber irgendwas daran kam Brooke trotzdem komisch vor. Julian war fast schon zu lieb.
    In den Wochen vor der Sony-Party hatte die Anspannung zwischen ihnen merklich zugenommen. Julian war weiterhin davon ausgegangen, dass Brooke die Weihnachtsfeier an der Huntley sausen lassen würde. Als sie dies nicht tat und er tatsächlich ohne Begleitung nach Long Island fliegen musste, schien ihn das völlig umzuhauen. In den zehn Tagen seit der Party hatten sie, so gut es ging, darüber geredet, aber Brooke wurde das Gefühl nicht los, dass Julian ihren Standpunkt immer noch nicht begriff, und trotz heroischer Anstrengungen auf beiden Seiten, die Sache abzuhaken, war irgendwie weiter der Wurm drin.
    Sie trank den ersten Schluck Wein und genoss das vertraute, wärmende Gefühl im Bauch. »Schön ist eine Untertreibung. Es ist entzückend hier«, sagte sie fast schon steif.
    »Ich verstehe nicht, wieso meine Eltern im Winter nie hier draußen sind. Es ist traumhaft bei Schnee, sie haben diesen grandiosen Kamin und sind allein auf weiter Flur.«
    Brooke lächelte. »Allein auf weiter Flur – genau das können sie nicht ausstehen. Wozu soll man bei Nick & Toni’s essen, wenn keiner mitkriegt, dass man den besten Tisch bekommt?«
    »Tja, dafür ist Anguilla dann wohl genau das Richtige. Es macht ihnen bestimmt einen Heidenspaß, sich in der Karibik mit den Urlauberhorden herumzuschlagen. Außerdem kostet

Weitere Kostenlose Bücher