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Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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machst.“ Die Nummer mit dem Erdbeersmoothie und dem Cupcake zieht immer bei Emma. Das ist so eine Art geheime Währung zwischen uns, mit der ich mir Emmas Verlässlichkeit und kleine Liebesdienste erkaufe.
    Emma hört auf zu tippen. „Zwei.“
    Ich sehe sie verständnislos an.
    „Zwei Cupcakes, und wir haben einen Deal“, entgegnet meine unverschämte Sekretärin fröhlich. Emma scheint, im Gegensatz zu mir, keine Probleme mit ihrem Gewicht zu haben.
    „Okay, einverstanden!“ Ich haste zurück in mein Büro, wo Frau Bogner mich mit hochgezogenen Augenbrauen erwartet.
    „´tschuldigung, dass es etwas gedauert hat, aber um diese Uhrzeit ist hier immer viel los“, haspele ich und lasse mich auf meinen Stuhl fallen. Frau Bogner nickt wortlos und klappt ihre Aktentasche auf. So eine Aktentasche muss ich mir unbedingt auch zulegen, damit wirkt man gleich professionell. Allerdings nicht in braun, wie das Model von Frau Bogner, sondern in einem etwas schickeren Ton – am besten Pflaume oder Pink!?
    „Ich gehe davon aus, dass Sie unser Stadt Journal schon mal gesehen haben?“ Ihre grauen Augen mustern mich streng.
    „Klar. Ich sehe mir das Magazin täglich an, wenn ich von der Arbeit komme“, sage ich und versuche, selbstbewusst zu klingen. Ich muss der Frau ja nicht gleich auf die Nase binden, dass ich die Sendung noch nie geschaut habe. Ich meine, um die Uhrzeit habe ich wirklich etwas Besseres zu tun, als mir irgendein blödes Stadt Journal anzusehen.
    „Das ist schön zu hören“, unterbricht Frau Bogner zufrieden lächelnd meine Gedanken. „Wie hat Ihnen denn die Sendung von gestern Abend gefallen?“
    Mist. Eine Fangfrage! Ich überlege fieberhaft. „Äh ... gut. Sehr unterhaltsam und informativ.“ Ich lächele Frau Bogner freundlich an.
    „Wirklich?“ Oje! So, wie die mich ansieht, war das die falsche Antwort.
    „Na ja, man hätte vielleicht das eine oder andere besser machen können“, versuche ich, mich aus der Affäre zu ziehen.
    Frau Bogner nickt bedächtig. „Was hätten Sie den Zuschauern denn empfohlen? Schließlich sind Sie die Expertin auf diesem Gebiet.“
    Hilfeeee! Die lässt nicht locker. Mir bricht der kalte Schweiß aus. Was soll ich jetzt sagen? Frau Bogners Augen kleben förmlich auf mir.
    „Tja ... äh ... also ich ...“
    Die Tür springt auf, und Emma kommt mit einem Tablett in der Hand in den Raum gesegelt. Die gute Emma! Ich könnte ihr vor Erleichterung um den Hals fallen.
    „Zwei Latte Macchiato und ein Aspirin.“ Gut gelaunt und mit der Aussicht auf zwei Erdbeersmoothies, stellt Emma das Tablett auf den kleinen Tisch. „Kann ich Ihnen sonst noch etwas bringen?“ Emma grinst mich breit an. Jeder weitere Wunsch von mir wird zweifellos Emmas Smoothie-Konto erhöhen.
    „Nein danke“, entgegnet Frau Bogner höflich.
    „Für mich auch nicht“, schließe ich mich an.
    Emma nickt mir zufrieden zu. „Gut. Ich bin an meinem Platz, wenn du mich brauchst.“ Und an Frau Bogner gewandt: „Ich bin ein Riesenfan Ihrer Sendung.“ Sie blinzelt verschwörerisch.
    „Das freut mich sehr“, lächelt Frau Bogner. Emma macht auf dem Absatz kehrt und verlässt das Büro. Bevor sie die Tür hinter sich schließt, zwinkert sie mir noch aufmunternd zu.
    Frau Bogner nimmt einen Schluck aus ihrem Glas. Als sie fertig ist, schnalzt sie zufrieden mit der Zunge. „Ihre Sekretärin ist nicht nur nett, sondern kocht auch noch einen hervorragenden Kaffee. Ich hoffe, Sie wissen das zu schätzen. Bei uns schmeckt er immer nach Spülwasser.“
    „Das ist einer der Hauptgründe, warum Emma für mich arbeitet.“ Wir lachen beide. Das Eis ist gebrochen.
    „Ich habe mir ein paar Ihrer Artikel durchgelesen, die Sie im letzten halben Jahr geschrieben habe.“ Frau Bogner und stellt das Glas auf den Tisch. „Und ich muss sagen, ihr Stil hat mir sehr gut gefallen.“
    „Tatsächlich?”, piepse ich aufgeregt.
    „Ja, sogar außerordentlich. Ich mag ihre spritzige und direkte Art.“
    Ich räuspere mich verlegen, darum bemüht, meine Stimme wiederzufinden. „Das ist doch selbstverständlich ...“
    „Das Stadt Journal versucht, immer aktuell mit seinen Beiträgen zu sein“, sagt Frau Bogner. „Die Ferienzeit kommt mit riesigen Schritten auf uns zu, und wir würden unsere Zuschauer gerne informieren, welche Urlaubsziele gerade angesagt sind. Bei Ihnen merkt man, dass Sie ein gutes Gespür haben, wenn es um das Thema Reisen geht. Und Sie haben das nötige Knowhow.“
    „D as ist sehr nett von

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