Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Champagnerkuesschen

Champagnerkuesschen

Titel: Champagnerkuesschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
Vom Netzwerk:
vorgeweint, dass du ins Fernsehen willst, und – jetzt ist es endlich so weit und du willst kneifen! Kommt überhaupt nicht in Frage!
    „Julia.“ Katja setzt sich neben mich auf dem Boden. „Hör auf, dir irgendwelche Gedanken zu machen. Deine Stärke ist dein Improvisationstalent! Rede einfach, wie dir der Schnabel gewachsen ist, dann werden dich die Leute lieben!“ Sie drückt mich ganz fest. „Du wirst sehen, alles wird gut!“
    Wir lachen bei dem Spruch.
    Es klingelt an der Tür. Ich springe auf und nehme den Hörer zur Gegensprechanlage ab.
    „Löhmer.“
    „Ihr Taxi wartet unten auf Sie“, sagt eine bekannte Stimme.
    „Benni?“ Ich schnappe überrascht nach Luft.
    Katja rennt zum Fenster und nickt.
    „Was machst du denn hier?“
    „Hast du etwa gedacht, ich lasse dich ganz alleine zu deinem wichtigen Termin fahren?“
    „Aber du hast doch ein superwichtiges Meeting?“, entgegne ich.
    „Verschoben“, antwortet Benni fröhlich. „Aber willst du noch lange über die Sprechanlage mit mir reden oder kommst du runter?“
    „Gib mir zwei Minuten“, rufe ich.
    „Auf dich würde ich mein Leben lang warten“, antwortet Benni. Mein Herz macht einen freudigen Hüpfer.
    „Na, siehst du, jetzt kann doch nichts mehr schief gehen.“ Katja nimmt mich in den Arm und spuckt dabei über meine Schulter. „Toi, toi, toi!“
    „Danke!“ Ich bin ganz gerührt. „Du bist die beste Freundin auf der Welt.“
    „Ach, Quatsch“, sagt Katja. „Und jetzt mach, dass du loskommst, sonst schlägt Benni da unten so langsam Wurzeln.“
    Mit klopfendem Herzen und vor Aufregung glühenden Wangen gehe ich nach unten. Benni wartet vor der Tür. Er sieht unglaublich süß aus. Seine Haare sind leicht verstrubbelt und seine Krawatte hängt ein bisschen schief. Seine Augen strahlen, als er mich sieht.
    Er gibt mir einen Kuss. „Du siehst aus wie ein Filmstar.“
    „Vorsicht! Du verschmierst noch mein ganzes Make-up“, wehre ich ihn lachend ab.
    „Keine Sorge, dann hat die Maskenbildnerin wenigstens was zu tun“, antwortet Benni und öffnet mir die Autotür.
    Ich zittere am ganzen Körper, als der Wagen sich in Bewegung setzt.
    „Was ist los, Süße?“ Er sieht mich besorgt an. „Du bist ja ganz blass.“
    „Ich glaube, ich habe Lampenfieber“, krächze ich. Meine Hände sind ineinander verknotet.
    Benni nimmt sie und haucht auf jeden einzelnen Finger ein Küsschen. Mir wird ganz warm ums Herz.
    „Brauchst du nicht! Ich bin mir sicher, du wirst die Sendung mit Bravour meistern. Schade nur, dass ich nicht dabei sein kann“
    „Wieso, ich dachte ...“, fange ich an, „... du hast frei und würdest mit mir in die Sendung ...“
    „Ich kann nicht, Süße“, unterbricht mich Benni. „Ich konnte das Meeting um eine Stunde verschieben, mehr war nicht zu machen. Aber, wenn du heute Abend nach Hause kommst, erzählst du mir, wie es war.“
    Ich nicke ein wenig enttäuscht.
    Der Wagen hält vor den Studios von Hamburg 1 .
    „Ich wünsche dir viel Erfolg.“ Benni wirft mir eine Kusshand zu. „Bis heute Abend!“
    „Warte! Sitzen meine Haare noch?“, frage ich und zupfe eine Strähne vor dem Rückspiegel zurecht.
    Benni lächelt. „Du siehst fantastisch aus!“
    „Danke.“ Ich hauche Benni einen Luftkuss zu. Dann gibt Benni Gas, und der Wagen verschwindet um die nächste Ecke. Vor mir liegt das Gelände von Hamburg 1 . Ich straffe meinen Rücken, hole tief Luft und marschiere los.
     
    Als ich die Eingangshalle des Fernsehsenders betrete, habe ich feuchte Hände und einen Herzschlag wie ein Sprinter nach dem Finish. Ich schlucke. An der Wand hängen riesige Monitore, auf denen die aktuelle Sendung flimmert. Gleich werde ich darauf zu sehen sein. Schon alleine bei dem Gedanken bekomme ich ganz weiche Knie.
    „Guten Tag“, empfängt mich eine füllige Blondine hinter dem Empfangstresen. „Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?“
    „Hallo. Ich bin der heutige Ehrengast in der Sendung von Andreas Neumann.“ Klingt gut – Ehrengast.“ Die Frau sieht mich mit skeptischer Miene an. „Julia Zoe Löhmer.“
    „Einen Moment, bitte.“ Die Blondine greift nach dem Telefon. „Frau Bogner, hier steht eine junge Dame, die behauptet, mit Ihnen verabredet zu sein.“
    Frechheit! Ich hasse es, wenn Leute so tun, als würden sie nicht merken, dass man genau vor ihnen steht und alles mithören kann. Und – was heißt überhaupt ich würde behaupten? Ich atme tief durch, als die Frau den Hörer beiseitelegt.
    „Frau Bogner

Weitere Kostenlose Bücher