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Champagnernaechte sind gefaehrlich

Titel: Champagnernaechte sind gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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allein."
    „Ich nehme genug Vorräte für zwei Wochen mit. Immerhin habe ich auch deinen Proviant eingepackt."
    „Und wenn es schneit?"
    „Im August?" rief Susan lachend. „Sei nicht albern, großer Bruder, um diese Jahreszeit werde ich eher einen Sonnenstich kriegen als erfrieren."
    Cash lachte leicht gequält. „Schon gut, schon gut. Laß es mich mal so ausdrücken - verstandesmäßig weiß ich, daß du alt genug-bist, um für dich selber zu sorgen. Aber mein Gefühl hält sich eher an meine Beschützerinstinkte."
    „Dann beruhige dein Gefühl und erzähl ihm, du hättest mir schon vor Jahren beigebracht, in der Wildnis zu kampieren."
    „Wirst du dich nicht fürchten - so ganz allein?"
    „Würdest du dich fürchten?" konterte sie, und Cash seufzte tief auf. 
    „Okay. Ich komme dir nach, so schnell ich kann."
    Danke."
    „Wofür? Du würdest ohnehin losfahren, ob's mir paßt oder nicht.” 
    „Ja, aber ich danke dir für dein Vertrauen."
    „Du bist jetzt ein großes Mädchen. Daran muß ich mich langsam gewöhnen. Bis bald, Sunny."
    „Bis bald, Cash." Lächelnd legte sie auf.
    Doch ihr Lächeln erstarb sofort, als sie sich eingestand, warum sie unbedingt allein in den September-Canyon fahren wollte. Wenn sie noch einen Abend länger hierblieb, könnte sie etwas sagen, das sie für den Rest ihres Lebens bereuen würde. Zum Beispiel: „Ich liebe dich, Scott."
    Dreißig Minuten später hatte Susan geduscht, sich angezogen und gefrühstückt. Nun fragte sie sich, wo sie den Zettel mit der Nachricht von Cashs Mißgeschick hinterlegen sollte. Schließlich klebte sie ihn an die Wand über dem Spülbecken, weil ihr einfiel, daß Scott sich jeden Abend vor dem Dinner die Hände wusch.
    „Ich komme ja schon, verdammt noch mal!" rief Scott dem beharrlich klingelnden Telefon zu.
    Er versuchte sich einzureden, er sei früher als sonst ins Haus gekommen, um nachzusehen, ob Susan vor ihrem Aufbruch mit Cash Kaffee gemacht habe. Aber er wußte, daß das eine Lüge war. Er wollte Susan noch einmal sehen - und er war zu spät dran, sonst würde das verfluchte Telefon nicht so endlos lange läuten, weil sie sich längst gemeldet hätte.
    Ärgerlich betrat er das Haus und warf die Tür zu. Während er zum Apparat ging, fiel ihm sofort der Mangel an verlockenden Düften auf. Ohne Sunny wirkt die Küche ungefähr so einladend wie der Korral an einem trüben Wintermorgen. Daran mußt du dich gewöhnen, Cowboy, sagte er sich. Nicht nur für die paar Tage, wo sie Urlaub macht. In wenigen Wochen ist ihr Job beendet. Mißmutig riß er den Hörer von der Gabel. „Ja?" Cash stieß einen leisen Pfiff aus.
    „Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen!"
    „Cash? Was, zum Teufel, treibst du in der Nähe eines Telefons? Um diese Zeit müßtet ihr längst euer Lager im September-Canyon aufgeschlagen haben, du und Susan."
    „Erzähl das mal meinem neurotischen Jeep."
    „Verdammt", seufzte Scott. „Wie weit bist du gekommen?"
    „Bis Boulder."
    „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst die verflixte Karre gegen einen Hund eintauschen und den Hund erschießen."
    „Ja, das hast du mir schon sehr oft empfohlen."
    Scott lachte kurz auf. „Darüber wird Susan sicher heilfroh sein. Du hast ihr einen perfekten Vorwand für ein paar amüsante Tage in der Stadt geliefert."
    „So?"
    „Klar. Sie fährt doch zu dir." Scott war ein wenig enttäuscht, weil sie ihren Urlaub nun doch in der Stadt verbrachte.
    „Tatsächlich?"
    „Klar. Sie hat es zwar nicht zugegeben, aber ich weiß, wie sehr sie darauf brennt, endlich wieder zum Friseur zu gehen oder sich die Nägel maniküren zu lassen oder sich kosmetisches Zeug zu kaufen - oder was immer die Frauen in der Stadt machen."
    „Anscheinend haben wir eine äußerst schlechte Verbindung", bemerkte Cash trocken. „Würde es vielleicht was nützen, wenn ich mal den Hörer gegen die Wand klatsche?"
    „Was, zum Teufel, meinst du?"
    „Komisch. Das wollte ich dich auch gerade fragen, Scott. Fangen wir noch mal von vom an. Du erinnerst dich doch an Susan, meine kleine Schwester, die seit Juni für dich und deine halbverhungerte Cowboybande gekocht hat?" Scott stöhnte ungeduldig, aber ehe er etwas sagen konnte, sprach Cash weiter.
    „Du erinnerst dich also. Das dachte ich mir. Nun, Susan - meine kleine Schwester, du erinnerst dich? nimmt sich ein paar Tage Urlaub, um im September-Canyon zu kampieren. Kannst du mir folgen?"
    „Cash, verdammt noch mal..."
    „Sehr gut, du hast offenbar alles

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