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Champagnernaechte sind gefaehrlich

Titel: Champagnernaechte sind gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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vorgekommen wie im Schoß einer liebevollen Familie, eingehüllt von einer Geborgenheit, die ihm seine Eltern niemals geboten hatten.
    Das alles war zerstört worden, als er sich auf Susan gestürzt hatte, wie ein hungriger Puma auf einen kleinen Hasen. Daß sie ihn herausgefordert hatte mit ihren großen Augen voll mädchenhafter Träume, ließ seine Handlungsweise nur noch schlimmer erscheinen. Er hätte ihr freundlich, aber bestimmt erklären müssen, sie erwiese ihm eine große Ehre, aber eine engere Bindung sei unmöglich. Dann hätte er sie wegschicken sollen, und sie wäre gegangen, mit vernichteten Träumen, aber unverletztem Stolz. Statt dessen hatte er sie viel zu leidenschaftlich geküßt und dann mit grausamen Worten gekränkt, als sie in Panik geraten war.
    Deshalb hatte sie ihn zwei Jahre lang gemieden und war erst in diesem Sommer zurückgekehrt, um sich endgültig von den romantischen Träumen einer kindlichen Vergangenheit zu befreien. Er durfte ihr nicht übelnehmen, daß sie ihn aus ihrem Leben verbannen wollte. Danach würde er für den Rest seines Lebens wünschen, er hätte sie damals anders behandelt. Dann wäre ihm wenigstens ihre Freundschaft geblieben, sie könnten immer noch so wie früher Gedanken und Erfahrungen teilen, in einem Einvernehmen, das in keiner seiner Beziehungen zu anderen Frauen entstanden war.
    Sex fand er bei vielen Frauen, seelischen Frieden nur bei Susan.
    „Sunny ..."
    Er wußte nicht, daß er den Kosenamen laut ausgesprochen hatte, bis er den plötzlichen Glanz in Susans Blick sah. Abrupt stand er auf: Wem versuchst du etwas vorzumachen, Cowboy, fragte er sich spöttisch. Du willst alles, was sie einem Mann geben kann.
    Ja, antwortete sein zweites Ich, und deshalb werde ich mich von ihr fernhalten. Ich habe es bis jetzt ohne sie ertragen, ich kann auch weiterhin ohne sie leben. Aber ich würde es nicht verkraften, wenn ich beobachten müßte, wie dieses rauhe Land, das mir so viel bedeutet, das Licht in ihren Augen löscht.
    Sie liebt die Ranch. Das hat sie oft genug gesagt. Und eigentlich hat sie es auch bewiesen.
    Klar. Für ein paar Wochen, jeden Sommer.
    Sie war länger hier als nur ein paar Wochen. Kein einziges Mal hat sie sich beklagt. Zum Teufel, an ihren freien Tagen will sie nicht einmal in die Stadt. Sie wird mit Cash im September-Canyon kampieren.
    Warte bis zum Winter. Warte, bis die Rocking M eingeschneit ist, bis ihre Bewohner monatelang hier festsitzen.
    Scotts innerer Konflikt wurde abrupt beendet, als er sich an die gellenden Schreie seiner Mutter erinnerte, die immer noch durch seine Alpträume geisterten. Niemals würde er einen Menschen, den er liebte, einer ähnlichen Qual ausliefern.

7.KAPITEL

    Niemand war in der Nähe, es gab niemanden auf der Welt außer Scott, der sich zu Susan herab beugte und sie in seine warmen, kraftvollen Arme nahm. Sie glaubte zu schweben. Nichts war unter ihren Füßen, nichts über ihrem Kopf. Langsam drehte sie sich, und er drehte sich mit ihr, eng an sie gepreßt, während neben ihnen ein Lagerfeuer brannte, in knisterndem, berauschendem Rhythmus .
    Susan öffnete die Augen, ihre Hände umklammerten den Rand der Bettdecke, während die Nachwirkungen des Traums heiße Schauer durch ihren Körper jagten. Ihre Haut schien in Flammen zu stehen - überall dort, wo Scott sie vor Wochen berührt hatte, um ihr dann zu erklären, sie dürfe ihm nie wieder in die Nähe kommen. „Wenn du das noch einmal tust, werde ich nicht mehr die Kraft haben, nein zu sagen. Dann würde ich dich nehmen und dich hassen und mich selbst..."
    Vor dem Fenster erhellte die Morgendämmerung die finsteren Hänge des MacKenzie Ridge, gab dem umschatteten Land die Farben des Lebens. Susan fand keine Ruhe mehr. Sie schlug die Decke zurück und stand auf. Als sie nach ihren Kleidern griff, fiel ihr ein, daß heute ihr Urlaub begann. Und so strich sie Scotts schwarzes Hemd über den Hüften glatt und sank wieder ins Bett.
    Sie hatte schlecht geschlafen. Und wenn sie Scotts wiederholte Schritte zwischen seinem Zimmer, dem Wohnraum und der Küche richtig deutete, war es ihm auch nicht anders ergangen.
    Susan versuchte, nicht nachzudenken, und lauschte auf die Geräusche des Hauses. Im oberen Stockwerk war es still, also hatte Scott schon geduscht und war nach unten gegangen. Kaffeeduft drang herauf. Die Hintertür fiel ins Schloß, Männerstimmen erklangen. Die Worte waren unverständlich. Die Tür zum Speisezimmer knarrte. Das hörte Susan in der

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