Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Champagnernaechte sind gefaehrlich

Titel: Champagnernaechte sind gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
Sinnlichkeit gespürt. Und sie bezweifelte auch, daß die Nähe eines anderen sie jemals so erregen würde. Es gab nur Scott, den sie schon geliebt hatte, ehe ihr bewußt geworden war, was ein Mann von einer Frau, die ihn liebte, forderte.
    Mit zarten Fingerspitzen zeichnete sie seine dunklen Brauen nach, die Linien seiner hohen Wangenknochen, die gerade Nase, das kantige Kinn, liebkoste ihn wie schon so oft in ihren Träumen. Als sie seinen Mund berührte, stockte sein Atem. Auch das hatte zu ihren Träumen gehört, diese Erkenntnis seines Verlangens.
    „Liebe mich", wisperte Susan dicht an seinem Mund. „Zeig mir, wie ich dich lieben soll."
    „Baby", entgegnete er heiser und war außerstande, von ihr zurückzutreten. „Tu mir das nicht an. Ich begehre dich schon so lange."
    „Bitte, Scott, bitte, wende dich nicht von mir ab. Ich träume seit so vielen Jahren von dir."
    Er schaute in ihre flehenden Augen, auf den bebenden Mund, und plötzlich erkannte er, daß er nicht mehr die Kraft besaß, sie zurückzuweisen. Diese bittersüße Gewißheit schenkte ihm eine sonderbare innere Ruhe. Da er nicht mehr mit seinem zweiten Ich kämpfen mußte, verdoppelte sich seine Stärke. Und das war gut so. Er brauchte seine Selbstkontrolle, Susan zuliebe. Ihr wollte er ein unbeschreibliches Glück schenken wie noch keiner anderen Frau.
    Scott warf seinen Kaffeebecher in den Regen und umfaßte ihr Gesicht mit beiden Händen. Diese zärtliche Geste ließ ihr Herz schneller schlagen. Erst jetzt gestand sie sich ein, daß sie einen leidenschaftlichen Angriff erwartet hatte, so wie vor zwei Jahren.
    „Auch ich habe geträumt", erklärte er, und in seinen Augen spiegelte sich der Flammenschein. „Viele leere Stunden habe ich mit Träumen von jenem Abend ausgefüllt. Ich sah dich zitternd vor mir stehen, deinen hoffnungsvollen, sehnsüchtigen Blick. Und jetzt stehst du wieder vor mir, und du zitterst ... Ist es Angst, Sunny? Sag mir, daß du keine Angst hast." 
    „Ich weiß nicht, warum ich in deiner Nähe immer zittere." Sie versuchte zu lachen, doch sie brachte nur ein Stöhnen zustande. „Aber ich weiß, daß es keine Angst ist. Scott ..." 
    Ja?"
    „Ich will dich sehen, und ich möchte, daß du mich ansiehst."
    Seine Lippen glitten über ihre Schläfe, sein Atem wärmte ihre geschlossenen Lider. Dann berührte sein Mund den ihren. Als Scott den Kopf hob, sah er Tränen an ihren Wimpern glänzen. „Bedeutet dir mein Kuß wirklich so viel?" fragte er verwundert.
    Sie öffnete die Augen, schaute ihn nur an, konnte nicht sprechen.
    „Susan", flüsterte Scott tief bewegt und beugte sich wieder zu ihrem Mund herab, streifte ihn behutsam mit seinem, dann mit der Zungenspitze, immer wieder, bis sie hilflos die Lippen öffnete.
    Als ihre Zunge seiner begegnet war, fragte er leise: „Willst du es auch? Möchtest du mich so kosten wie damals im Speisezimmer?"
    Blindlings hob sie das Gesicht zu ihm empor, um seine sanften Küsse entgegenzunehmen, doch sie wünschte sich mehr Leidenschaft, und schließlich seufzte sie enttäuscht.
    „Hoffentlich ist es ein Ja, was du da auszusprechen versuchst, Sunny." Scott umschlang ihre Taille und zog sie näher zu sich heran. „Ich hoffe, es gefällt dir, mich zu schmecken und zu spüren, denn die Erinnerung an jene Küsse hat mich verdammt viele Nächte wach gehalten."
    Erstaunt sah sie ihn an. „Dich auch? Ich habe so oft schlaflos im Bett gelegen und an deine Küsse gedacht."
    „Zeig mir, welche Küsse du dir gewünscht hast", bat er. „Zeig mir deine Träume und hilf mir, sie zu verwirklichen."
    Sie legte die Arme um seinen Nacken, stellte sich auf die Zehenspitzen. Ihr Mund strich ganz leicht über seinen, ihre Zunge spielte mit seiner Unterlippe. Scott erwiderte den Kuß nicht, bis sie flehte: „Bitte! In meiner Phantasie habe ich dich gekostet."
    Da öffnete er die Lippen und plötzlich stand dem Kuß, von dem sie beide geträumt hatten, den sie beide ersehnten, nichts mehr im Weg. Seine Zunge suchte und fand ihre, forderte sie zu einem wilden Duell heraus. Maßlos erregt von Susans unschuldigem Verlangen, preßte er sie fest an sich, lockerte die Umarmung aber sofort wieder und verfluchte den momentanen Verlust seiner Selbstkontrolle.
    Aber Susan schmiegte sich sofort wieder enger an ihn, küßte ihn mit jener Hingabe, die sie in ihren Träumen so oft empfunden hatte, und ahnte noch andere Gefühle, die sie nicht benennen konnte. Sie wußte nur, daß sie in den Armen dieses einen

Weitere Kostenlose Bücher