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Champagnerwillich: Roman

Champagnerwillich: Roman

Titel: Champagnerwillich: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Möller
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trennen. Gleich am Montag werde ich die Scheidung einreichen. Es war ein Fehler, sie zu heiraten. Auch wenn du nie mehrwieder mit mir sprichst, hat es keinen Sinn mehr, mit ihr verheiratet zu bleiben.« Bens Blick wird sanfter. »Ich habe so vieles falsch gemacht. Aber ich wollte dir diese Dinge wirklich niemals antun. Es tut mir unendlich Leid, dass ich dich verletzt habe, und ich weiß nicht, wie ich jeden weiteren Tag damit leben soll. Ich verstehe, wenn du mich jetzt hasst, und ich akzeptiere es, wenn du mich nie wieder sehen möchtest. Aber bevor du gehst, möchte ich, dass du weißt, dass ich einen Grund für mich gefunden habe, die Art, wie ich bin und wer ich bin, zu ändern. Einen Grund, um neu anzufangen. Einen Grund für alles, was ich tue. Jil, du bist der Grund!«
    Mein Herz ist meinem Verstand hunderte Schläge voraus. Wenn ich doch nur nicht unter dieser unsäglichen Deifikation leiden würde! Ich appelliere an meinen Stolz, sich jetzt bitte zu melden, aber mehr als ein in sich erstickendes Würgen bringt er nicht hervor. Das ist wie mit dem Willen, eine Diät durchzuhalten. Der meldet sich auch nur in Schluckaufform und hickst immer nur dann, wenn man gerade vor dem Spiegel steht.
    »Ich liebe dich, Jil.« Mit diesen Worten nimmt mich Ben in seine Arme und zieht mich fest an sich. Sein Duft betört mich auf der Stelle, und mein Körper beginnt zu beben.
    »Lass mich nicht mehr los, versprich es!«, höre ich mich willenlos sagen.
    »Ich verspreche es.«
    Gelernte Wörter: torquieren = foltern;
    revozieren = widerrufen;
    Deifikation = Vergötterung einer Person oder Sache.

30

RICHTIGE MÄNNER IN FALSCHEN BETTEN!
    H err Schnüttge.«
    »Frau Schöneberg.«
    »Stellen Sie sich vor, ich wäre nicht Ihre Patientin und Sie wären nicht mein Psychiater. Was würden Sie mir dann antworten, wenn ich Sie fragen würde, ob Sie sich rein theoretisch – und wenn das Schicksal es so wollte – auf eine sexy Geliebte einlassen würden?«
    »Ich? Ähm? Also, wissen Sie. Ich! Äh!«
    »Verstehe.«
    Nachdem Right und ich den Sonntag ausschließlich mit schlafen, Sex und Schokoladencreme verbracht haben, bedauere ich es doch sehr, dass heute die neue Woche anfängt. Und dennoch wandert ein prickelndes Gefühl durch meinen Bauch, als ich meine Augen aufschlage. Right steht mit einem Handtuch um den Lenden und einem Frühstückstablett in der Hand vor mir. Von seinen gebräunten Schultern perlen kleine Wassertropfen über seine Brust. Ich richte mich auf und ziehe ihn zu mir ins Bett.
    »Danke, dass du bei mir geblieben bist«, sage ich und trockne seine Schulter mit meiner Wange.
    »Ich danke dir, dass du mir vertraust.« Right küsst mich und hält mir eine Tasse Cappuccino unter die Nase.
    »Ich muss erst um zehn Uhr im Büro sein. Komm zurück ins Bett.«
    »Ich würde ja gerne, aber in einer halben Stunde kommt ein wichtiger Kunde aus Dubai in die Firma. Diesen Termin kann ich unmöglich absagen. Wenn ich ihn nicht für uns gewinnen kann, bleibt mir nichts, als die Firma zu liquidieren!«
    »Das hört sich aber gar nicht gut an.«
    »So schlimm wird es schon nicht werden. Ich habe mich mit Kajan Paradiso bis jetzt immer geeinigt, auch wenn ich mit seiner Geschäftspolitik nicht wirklich einverstanden bin.«
    »Was pflegt er denn für eine Geschäftspolitik, dieser Kajan Paradiso?«
    »Er gehört zu den Menschen, die sich an den Dingen, die sie haben, langweilen und immer nur nach dem streben, was sie nicht haben können.«
    »Das gilt bestimmt nicht nur für geschäftliche Dinge.«
    »Als er das letzte Mal in der Firma war, hat er die Praktikantin meines Kollegen belästigt. Ich hätte ihn am liebsten angezeigt, aber die ganze Geschichte war nicht nur Herrn Paradiso äußerst unangenehm. Du kannst dir nicht vorstellen, wie unglaublich blasiert, respektlos und geistig unbeweglich ein Mensch sein kann.«
    »Hmmm. Du solltest mit diesem Mann nicht mehr zusammenarbeiten.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht. Ich werde mich bald nach Alternativen umsehen, aber für den Moment bleibt mir keine Wahl.«
    »Sicher?«
    »Ja, aber das sollen nicht deine Sorgen sein, meine Süße. Sobald die Verträge unterzeichnet sind, spreche ich mit Cathalina. Sie kommt heute von ihrer Geschäftsreise wieder.«
    »Ich liebe dich.«
    Right küsst mich zärtlich, und wir fallen zurück in mein Bett.
    »Ich liebe dich auch. Und es tut mir Leid, dass ich schon gehen muss. Ich rufe dich an, sobald ich mit Cathalina gesprochen habe.«
    Hoffentlich

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