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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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jaulte Barron, plötzlich übermannt von einer Flut von Schuldgefühlen, die er schon fast vergessen gehabt hatte. „Geht es ihr gut?“
    „Besser als gut“, sagte Howards, dessen Augen immer noch so irrsinnig wie damals in seinem Büro funkelten … vor wie vielen Tagen? „Sie ist jetzt unsterblich, wie Sie auch. Und wie ich. Wie fühlt man sich dabei, Barron? Wie fühlt man sich, wenn man unsterblich erwacht, den Geruch der Pinien wahrnimmt und weiß, daß man niemals sterben muß? Natürlich nur, solange Sie kooperieren.“
    „Ich fühle überhaupt nichts, Howards“, sagte Barron kalt. „Ich kann überhaupt keinen Unterschied feststellen. Woher weiß ich, daß Sie mich nicht einfach aufgeschnitten und dann so wieder zugenäht haben, um mich dann in die Tiefschlafgenesung zu stecken, für … Wie lange war es? Was ist heute für ein Tag?“
    „Montag“, sagte der Arzt. „Sie waren …“
    Benedict Howards hob eine Hand und brachte den Arzt damit zum Schweigen. „Ich rede hier“, sagte er. „Wann kann er aufstehen, Palacci? Es gibt ein paar Dinge, die ich Mr. Barron gerne zeigen würde. Wird Zeit, daß er totsicher weiß, wer hier der Boß ist.“
    „Nach vierzig Stunden Tiefschlafgenesung sollte er eigentlich bereits aufstehen können“, sagte der Arzt. „Es handelt sich schließlich nicht um eine bedeutende Operation. Wir müssen die Drüsen nicht sehr tief implantieren.“
    „Gut, dann bringen Sie ihm seine Kleider“, sagte Howards. „Mr. Barron und ich haben einige private Dinge zu bereden.“
    Als der Doktor sich entfernte, setzte Barron sich auf und lehnte sich gegen das Bett. Er fühlte sich überraschend stark und war viel mehr Herr der Lage, als er erwartet hatte.
    „Nun gut, Howards“, sagte er, „beweisen Sie mir, daß ich unsterblich bin. Ich gebe zu, ich habe keine Ahnung, wie ich mich fühlen sollte, aber es scheint mir, ich habe nur Ihr Wort, und für Ihr Wort und dreißig Cents kann ich einmal mit der U-Bahn fahren. Vergessen Sie nicht diese Bänder. Sie müssen mich zufrieden stimmen, um mich kühl zu stimmen, und Sie müssen dafür sorgen, daß ich auch kühl bleibe, wenn Sie überleben wollen. Vergessen Sie das niemals.“
    „Klar, Sie und Ihre Klugscheißerbänder …“ schmunzelte Howards. „Wenn Sie wieder in New York sind, werden Sie mir alle Kopien zusenden, damit wir ein nettes kleines Feuerchen machen können.“
    Barron lächelte. Tatsächlich ausgenippt. „Von welchem Planeten stammen Sie, Howards? Wenn Sie mir beweisen können, daß Sie Ihr Versprechen eingelöst haben, dann werde ich es gut sein lassen – kommt drauf an, wie ich gerade Lust habe. Aber diese Bänder sind gewiß mein Schlüssel für Sie, und ich glaube, ich werde sie aufheben, damit ich eine Rückversicherung gegen Sie habe und Sie mir – wenn Sie den Ausdruck entschuldigen wollen – schön ehrlich bleiben. Die Strafe für Mord ist Tod durch den elektrischen Stuhl, vergessen Sie das nicht.“
    „Ich werde es nicht vergessen, Barron“, sagte Howards. (Aber dabei lachten die Augen dieses paranoiden Irren. Sie lachten!) „Und ich glaube, Sie werden es auch nicht vergessen. Und Sie sind unsterblich, und das werde ich Ihnen beweisen. Ich werde Ihnen alles zeigen, ich werde Ihnen ein Führer durch den ganzen Prozeß sein. Sie werden herausfinden, wie Sie unsterblich gemacht wurden, und glauben Sie mir, das wird Ihnen beweisen, daß ich mein Versprechen eingelöst habe.“
    „Sie lallen, Howards, was soll das für ein Beweis sein?“
    Howards lachte, und in der eiskalten Sicherheit hinter seinen paranoiden Augen sah Barron einen Blitz tödlicher Verachtung, und da wußte Barron, daß Howards nun sicher war, wirklich sicher, alles im Griff zu haben.
    „Alles zu seiner Zeit“, fuhr Howards fort. „Sie werden sehen. Sie werden sehen, daß es die ganze Zeit schon mein letzter Trumpf war, Sie unsterblich zu machen. Vielleicht liegt durch diese Bänder mein Leben in Ihrer Hand, aber durch Ihre Unsterblichkeit gehören Sie mit noch tödlicherer Sicherheit mir. Durch und durch, Barron, jetzt gehören Sie mir, Sie sind mein Handlanger, und Sie werden niemals mehr in der Lage sein, das zu vergessen. Aber warten Sie, bis man Ihnen Ihre Kleidung gebracht hat, dann werden Sie es erleben. O Mann, Sie werden es sehen!“
     
    „Wissen Sie, Barron, man hat mir gesagt, alles ist eine Sache der Drüsen“, sagte Benedict Howards, als der Fahrstuhl endlich zum Stillstand kam. Nach Barrons Ansicht mußten sie

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