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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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Zimmer hinter ihm die Lichtorgel angeschaltet hatte, die den Raum in Musik und Licht badete … der anheimelnde Schein der künstlichen Feuerstelle über dem dicken roten Teppich und den holzverkleideten Wänden … Sara ging drinnen auf und ab, lebend und unschuldig und unsterblich … Das vierfarbige Science Fiction Kalifornien des Geistes, das er dreiundzwanzig Stockwerke über New York erschaffen hatte, über dem Schmutz, und nun stand er im Regen, naß und fett und schmutzig triefend, bevor er Manns genug war, sich ins Innere zu wagen.
    Der Geruch der Ewigkeit lastete schwer im Wohnzimmer. Er roch ihn im stickigen Geruch des Teppichs, der Ersatzphoenixflamme der Feuerstelle, dem Scheppern der Stahlgitarre über dem Harmonikawinseln über der nasalen Quängelstimme Dylans (des toten Dylans), dem Pochen des Regens auf den Facetten der Dachkuppel, die im Farbenorkan der Lichtorgel funkelten, dem süßen Nachgeschmack von Potrauch in der Luft, der Wand elektronischer Dingelinge im vierfarbenen Satellitennetz des Wirklichkeitskontaktes mit dem ganzen Universum, hör auf die dröhnende Glocke der Ewigkeit! Leben!
    Leben … Leben war orangefarbenes Feuerholz Flammen brutzelnde Steaks kitzelnder Potrauch Musik Farbe blaue Farbe rote Farbe Saphirfunkeln der Dachfacetten oben Harmonikariffs die in der Nacht verhallten, war das Spannungsgefühl jeden Muskels während er über den Teppich schritt, der unter seinen Füßen nachgab, war die aus- und einströmende Luft vermischt mit dem Geruch von Regen von Feuer von Pot vom Frauenaroma Saras, war der Geschmack seiner Zunge im Mund, war alles, was in jedem Augenblick im elektrisierenden Universum geschah, war das Pulsieren des Blutes in seinen Adern – und auch Sara war das Leben.
    Weiße Haut, die er mit seinen Augen sehen und mit seiner Nase riechen konnte, runde Nacktheit, eingehüllt von einer offenen schwarzen Robe, lag sie mit verräterisch gespreizten Beinen auf der Couch, streichelte ihr blondes Haar etwas verspätet im Rhythmus der Musik, ihre Hand hielt eine halbgerauchte Acapulco Gold (schnippt schon wieder Asche auf den Teppich, verdammt!), die strahlenden Blitze der Lichtorgel wurden widergespiegelt von den Facetten des Daches und liebkosten ihren Körper mit tausend szintillierenden Fingern lieblich-obszönen Lichtes, ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, ein Lächeln unverhohlener kindlicher Zufriedenheit und Unschuld, während die Drüsen auseinandergerissener Kinder schleimig hinter großen braunen Nippeln tropften – Freudenschreie und Schreie sterbender schwarzer Gesichter – aufhören, Mann, aufhören!
    Wie die beste Image-Sara seit eh und je, Identifikationszentrum des immerfickenden sechsundzwanzigjährigen Image-Jack Barron, lag sie einfach nur da, immer noch perfekt, straffe Brüste, glatte Haut von Berkeley Acapulco L.A. Nächten, ihr Haar wallte in seiner kontrollierten Kalifornien-feuchter-Traum-Realität, und so würde sie immer dasein, jung, sanft, ewig, ewig lebend, ewig sein, ewig Sara … Und unter der sanften Nacktheit des Fleisches schleimig-grüne Tropfspuren von Babyblut, tropf tropf tropf tropf tropf …
    „Jack! Du triefst ja.“
    Sie sprang auf, ihre Brüste bewegten sich hübsch wie Hundeschnauzen unter dem schwarzen Stoff, während sie barfuß auf ihn zukam, und er ging auch auf sie zu, wobei er nasse Schuhe wegkickte (zum Teufel mit dem Teppich!), die Sportjacke auszog und dann ihre verspielten Finger sein Hemd ausziehen ließ, während er geschickt die Hose auszog, auch sie wegkickte, und dann standen sie voreinander und berührten sich leicht – sie in ihrer Robe, er in Unterhosen.
    Auge in Auge, grundlose Augen der Berkeleyvergangenheit-New York-Gegenwart verschmolzen zu einer ewigen Zukunft, Augen, die gewonnen hatten, die ihn gewonnen hatten, nach ihren eigenen Wieder-wie-damals-in-alten-Berkeley-Zeiten-Regeln, die die Unsterblichkeit gewonnen hatten wie einen kostenlosen Lutscher, um ewig daran zu lecken, ewig ihr Eigentum, ewig frei, ohne was dafür bezahlen zu müssen, glänzende Frauenaugen, die jeden feuchten Traum des Mädchens gewonnen hatten, alles in diesen hungrigen Nimm-mich-Augen – und alles war erstunken und erlogen.
    Alles Beschiß, und morgen abend wird sie es wissen, wird sie ganz sicher wissen, wer ihr Held wirklich ist, wenn ich damit anfange, für Bennies Gesetzentwurf Stimmen sammeln zu gehen, anstatt ihm das Messer an die Brust zusetzen, wie sie es erwartet. Das kann ich ihr unmöglich ersparen, aber

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