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Champion Jack Barron

Champion Jack Barron

Titel: Champion Jack Barron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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ohne seine Hilfe, so unausweichlich wie das Jüngste Gericht, und niemand konnte etwas dagegen tun, gegen die Macht der Stiftung über Leben und Tod. Benedict Howards hatte recht. Er war schon fast ein Gott, der Gott über Leben und Tod. Gott auf der Seite des Bösen und Nichtigen, der Schwarze Christus, und niemand von seiner Größe, der sich ihm entgegenstellen konnte.
    Niemand außer … Jack Barron, dachte sie. Oh, ja! Ja! Jack ist schlauer als Howards, stärker als ich. Wenn Howards uns unsterblich macht, welche Macht hat er dann noch über Jack? Wenn Jack bereits alles hat, was Howards ihm bieten kann, und wenn er Howards so sehr haßt wie ich … Nicht mal Benedict Howards könnte gegen Jack Barron standhalten – den echten, wahren Jack Barron, der für mich und für sich und für den Haß und für alles, woran wir je geglaubt haben, kämpft, gepanzert durch die Unsterblichkeit!
    Sie fühlte sowohl Stolz als auch Furcht, als sie erkannte, was in ihren Händen lag, und nur in ihnen ganz allein. Milliarden unsterblicher Leben, ihres und Jacks eingeschlossen. Jack war stark und klug, er würde wissen, wie er die Unsterblichkeit behalten und Howards trotzdem zerstören könnte. Vielleicht konnte er sogar der ganzen Welt die Unsterblichkeit bringen. Präsident, vielleicht …? Luke glaubt daran … Was könnte Howards dann tun …? Ja! Ja! Alles war in ihrer Hand, sie konnte Jack unsterblich machen, ihn zum Haß ermuntern, ihn anstacheln, ihn zu dem erwecken, was er schon immer hatte sein sollen. Sie konnte es schaffen. Sie mußte nur einen Augenblick mutig sein in einem Leben, das endlos währen konnte.
    Und das werde ich sein, schwor sie sich. Während sie auf Jacks Ankunft wartete, dachte sie darüber nach, wie es war, endlich von sich als Frau zu denken – als Sara Barron.
     
    Abwesend und gedankenverloren, empfand er das Gefühl der Übelkeit beim Start des Fahrstuhls wie einen unvorbereiteten Schlag in den Magen, ein weiterer Schlag für Jack Barron am Tag der Schläge. Er drückte die Kippe seiner Acapulco Gold im Aschenbecher des Fahrstuhls aus und gab sich Mühe, seinen Magen zu beruhigen, wie er auch seinen Kopf zu beruhigen hatte, während die versiegelte Kabine ihn zu seinem Kalifornien brachte, dreiundzwanzig Stockwerke von New York und seinen stinkenden, paranoiden Rinnsteinen entfernt. Er bekam nun eine flüchtige Vorstellung davon, was ihm dieses Penthouse (mit der neuinstallierten, authentischen Sara Westerfeld) wirklich bedeutete.
    Eine Zeitmaschine, nicht mehr und nicht weniger, dachte er. Kalifornische Science Fiction-Zeitmaschine in eine Vergangenheit, die nie existierte, in ein Pottraum-Kalifornien des Geistes, das es niemals geben konnte, ein großangelegtes ActioribWá durch die Augen eines Babybolschewistenkindes gesehen, das keine Ahnung hatte, wo die Action wirklich abgeht, ein Traum, den Champion Jack Barron verwirklicht hatte – aber seine Verwirklichung hatte den Träumer verändert. Das kann Sara einfach nicht verstehen, dachte er. Einmal hat man die Möglichkeit, seine Träume zu verwirklichen, aber das muß den Träumer zwangsläufig verändern, denn mit einem Mal träumt er nicht mehr, er ist von wirklichen Dingen umgeben und muß gegen wirkliche Feinde kämpfen, und wenn er verwundet wird, blutet er wirklich, wirkliches Blut, kein Ektoplasma. Darum gehöre ich zu den Gewinnern und die anderen alten Babybolschewiken, ausgenommen vielleicht Luke, zu den Verlierern. Zu sehr von riesigen, wunderschönen Acidträumen eingenommen, als daß sie die selbst aufs Spiel setzen würden, sie würden ja ihr Peter-Pan-Selbst verlieren, würden sie sich die Hände schmutzig machen, um sie zu verwirklichen. Bleib ein Träumer, dann wirst du deinen Traum niemals Wirklichkeit werden sehen, oder laß dich aufs Itzibitzi ein, dann wirst du sehen, was für ein Scheißdreck dein Traum war, wenn du ihn erst bekommen hast.
    Das Spiel des Lebens wird von einem Machthai bestimmt, dachte er düster, als der Fahrstuhl hielt und die Tür sich öffnete. Die Karten sind gezogen, die Würfel gefallen, und nun kannst du nur noch heimgehen, indem du dich auch an die Spielregeln hältst, sonst verlierst du und kommst in einem Faß nach Hause.
    Er durchquerte das Foyer, betrat den dunklen Korridor, hörte die Klänge einer Beatles-Platte und spürte die unterschwellige Präsenz Saras. Das erinnerte ihn daran, daß er auch für sie die Entscheidung treffen mußte, auch ihre Unsterblichkeit stand auf dem Spiel. Er

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