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Chandler vom Smaragd-Atoll

Chandler vom Smaragd-Atoll

Titel: Chandler vom Smaragd-Atoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U. Voss
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Abstecher ins Landesinnere“.
    Sie wollten noch einmal austesten, wie weit sie kamen. Nur austesten. Sie konnten die anderen doch nicht allein zurücklassen.
    „Lass uns oben auf den Dünen nach Osten zu den Klippen über den Austernbänken laufen. Von den Klippen haben wir einen guten Überblick in alle Richtungen. Und dann würde ich gerne an dem kleinen Bach entlang ins Landesinnere, so weit mich meine Füße tragen, joggen und die Gegend erkunden“.
    „Wir sind nicht länger als 4 Stunden weg“, sagte er zu den anderen.
    Sie umrundeten die Felsenbucht und gingen dann am Bachlauf entlang. Zwischendurch liefen sie teilweise durch sattes weiches Gras, bis sie umdrehen mussten, da Robert nicht weiter konnte. Das satte saftig grüne Gras wurde wieder zu dem typischen Dünengras als sie sich wieder dem Strand näherten, und dann sahen sie den zweiten Obsthain des Strandes, ca. 1 Meile hinter den Austernbänken. Am Strand lagen keine Träumlinge, aber eine Palmengruppe lud zum Verweilen ein. Sie sahen sich um. Hier war lange niemand mehr gewesen¸ denn es gab keine Fußspuren, keine Rückstände, die entstehen, wenn sich Menschen längere Zeit an einem Ort aufhalten.
    Sie gingen weiter am Strand entlang, versonnen, in sich gekehrt und gerade als sie umkehren wollten, sahen sie mitten auf dem Strand vor einer weiteren Palmengruppe Netze, von Pfosten gehaltene Netze. Sie gingen näher und sahen eine Holzbank und einen durchsichtigen Kunststoffbehälter mit Bällen.
    Helen stieß einen Freudenschrei aus. Sie sprang in die Luft, lief auf die Bälle zu, schnappte sich einen, warf ihn Robert zu, der zeigte gute Reaktionen und fing den Ball auf.
    „Kannst du Volleyball spielen“, fragte sie.
    „Das ist lange her. Aber an den Korallenriffen war ich im Wasserball-Team.“
    „Ich auch. Im Wasserball-Team ist ja wohl jeder Mensch dort. Da wird sich Aki aber besonders riesig freuen. Sagte sie nicht, dass sie nach ihren Eltern und Freunden auf der Erde das Volleyballspielen am meisten vermisst?“
    „Also, das kann ich nachvollziehen. Diese Volleyballnetze haben ja schon richtig etwas von der Zivilisation auf der Erde.“
    „Sag bloß, du vermisst die Zivilisation auf der Erde.“
    „Manchmal¸ denn sie hatte doch gewisse Annehmlichkeiten.“
    „Und was vermisst du, wenn du an die Korallenriffe denkst?“
    Helen musste nicht lange nachdenken. „Meine Freunde, die Farben, die Musik, die Unbeschwertheit, das Gleiten und Schweben.“
    Robert nickte bestätigend. Und Helen überlegte, warum sie eigentlich nicht zurück schwamm. Gut, am Strand war es auch schön und hier hatte sie auch neue Freunde gefunden.

Die drei Hoch-Dekane
     
    Sie beschlossen, zur Gruppe zurückzugehen. Helen nahm den Ball mit. Als sie an dem Obstgarten vor der Felsenbucht vorbeigingen, sahen sie einen Mann oberhalb der Klippen. Er schwankte und zuckte abwechseln. Dann rief er ihnen etwas zu, was sie nicht verstanden und begann die Klippen dort herunterzuklettern, wo der Hang weniger steil war. Plötzlich machte er einen Sprung durch die Luft und prallte in ihrer Nähe unbeholfen auf den Boden, stand aber sofort wieder auf. Helen war wie erstarrt. Robert wusste dagegen, was mit dem Mann passierte, dessen Kopf nun, wie von einer unsichtbaren Faust getroffen, nach hinten schlug, dessen Knie einknickten und der sich nun die Hände schützend vor das Gesicht legte.
    "Wir müssen ihm helfen“, sagte Helen." Er scheint mit irgendetwas zu kämpfen. Etwas greift ihn an, das wir nicht sehen können."
    Doch Robert hielt sie zurück.
    Nun ging der Mann auf einen Baumstamm los, der am felsigen Hang wuchs, trat gegen ihn und klammerte seine Arme um einen tiefer hängenden Ast. Mit dem Kopf begann er gegen den Stamm zu hämmern.
    Dabei brüllte er unverständliche Worte.
    "Er ist wahnsinnig geworden“, sagte Helen. "Was hat er bloß."
    Der Fremde drehte sich zu ihnen um und kam auf sie zu.
    Sein Gesicht war verzerrt und die Augen waren verdreht. Seine Lippen waren weiß verkurstet. Er brüllte etwas. Nun verstand Helen was er sagte.
    "Geht weg von mir, was habe ich euch getan“, jammerte er und schlug aus. Robert wich gerade noch rechtzeitig zur Seite weg, so dass der Fremde vom eigenen Schwung getragen auf den Boden fiel.
    Robert packte ihn blitzschnell an beiden Armen, drehte sie ihm hinter den Rücken und schob ihn in Richtung des Wassers. Der Mann wehrte sich heftig, zuckte und zerrte und schrie weiter gellende fremdartige Worte. Und plötzlich verstand

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