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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Amatis
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Kindern aus eigentlich behüteten Verhältnissen hat meistens einen Grund“, murmelte Annika nachdenklich. „Vielleicht sollten wir ein wenig in ihrer Vergangenheit herumbohren. Kann ja sein, dass der Vater oder einer der Nachbarn mit ihr gespielt hat. Oder dass der Kerl, der sie mit elf entjungfert hat, nicht auf ihr Einverständnis warten wollte.“
    „Sally wollte nicht ausschließlich Mama sein. Warum hat sie dann vier Kinder in kürzester Zeit bekommen? War ihre Ehe also wirklich glücklich?“, sagte Dylan. „Und Jerome hat sich einen deutlich jüngeren Liebhaber geholt, der vermutlich nicht unbedingt zu derselben intellektuellen Ebene gehört, die er selbst bevorzugt hat. Gut, das kann ein Vorurteil sein, auch Köche mögen durchaus gerne Schiller und Shakespeare lesen und eine Vorliebe für Puccini haben. Da sie sich bekanntermaßen ständig gestritten haben, waren sie wohl trotzdem nicht absolut glücklich miteinander. Der Killer könnte also geglaubt haben, der arme Mann sollte von seinem Leid erlöst werden.“
    „Was zu der Frage führt: Woher wusste der Killer diese Details? Woher kannte er seine Opfer?“, sagte Samuel. Er trat zurück und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand, die den White Boards gegenüberlag, während die anderen wild zu diskutieren begannen. Diese Leute waren ihm zu laut und zu hektisch und der Druck, unter dem er stand, lastete beinahe unerträglich auf seinen Schultern. Er hatte Angst vor jedem Fehler. Wenn er das hier vermasselte, was würden diese schrecklich impulsiven Raubtierwandler mit ihm anstellen? Nun gut, misshandeln würden sie ihn nicht, möglicherweise aber wegschicken. Er wollte jedoch weiter dabei bleiben, diesem Killer musste das Handwerk gelegt werden. Samuel war sich sicher, dass der Mörder seine Opfer als Kunstobjekte betrachtete, alles andere konnte reiner Unsinn sein. Und selbst wenn es stimmte, half es ihnen irgendwie weiter?
    Reiß dich zusammen, Samuel Ryan Ashtonville Aquila, jüngster Spross der Targoutte-Steinadlersippe!, hörte er die Stimme seiner Großmutter Amy. Sie hatte ihn ausgebildet, alles was er konnte und wusste, verdankte er ausschließlich ihr. Du bist dem Killer nähergekommen, spürst du das nicht?
    Diese Worte hatte sie zu ihm gesagt, als er an seinem ersten eigenen Fall gearbeitet hatte und glaubte, jämmerlich zu versagen. Du weißt jetzt, was er will. Finde heraus, wie er seine Beute auswählt und dann kannst du ihn jagen. Du bist ein Adler, keine Taube, verdammt!
    Seufzend öffnete er die Lider und blickte geradewegs in Dylans Augen, der ihn still beobachtete. Bevor er oder einer der anderen etwas sagen konnte, klingelte ein Handy.
    „Das ist Esther über die Notrufnummer“, rief Dylan besorgt, während er das Gespräch annahm.
    „Ich bin mit Dave im Revier der Bisons am Lyrtha-See!“, brüllte die Wölfin in den Hörer. „Wir wollten einem Hinweis nachgehen und sind in eine Schlacht zwischen Bisons, Steppenwölfen und einigen Leoparden gelandet. Holt uns hier raus!“
    Schreie und Schüsse schallten aus den Lautsprechern, bevor das Gespräch abrupt endete. Einige Herzschläge lang standen alle wie erstarrt da.
    „Rick, trommle alles zusammen, was aufrecht laufen kann!“, befahl Dylan schließlich mit konzentrierter Ruhe. „Larry, Mike, holt euren Alpha, vielleicht kann Domingo die Leoparden da drüben zur Vernunft bringen. Annika, wir beide holen die Waffen. Sam, kannst du vorausfliegen? Ein Lagebericht könnte helfen, die Opferzahl zu minimieren.“
    „Geht klar.“ Samuel fing das Funksprechgerät, das Annika ihm zuwarf, verstaute es in der Hosentasche und wandte sich zum Fenster. Bevor er es erreicht hatte, hielt Larry ihn auf.
    „Nimm die zwei auch mit und zögere nicht, sie einzusetzen, wenn es gilt dein Leben zu verteidigen“, sagte der junge Leopard sehr ernst, bevor er ihm zwei Pistolen in die Hände drückte. Ein Schauder kribbelte über Samuels Rücken. Ihm war verboten, eine Dienstwaffe zu tragen und es musste viel geschehen, bevor er auf Menschen schießen durfte. Er hatte noch nie eine Straßenschlacht erlebt und eigentlich war er auch nicht allzu erpicht auf diese Erfahrung. Mit der Einstellung würde er keine Achtung gewinnen und das Leben von Esther, Dave und einer Menge unschuldiger Menschen riskieren. Darum steckte er die Waffen schweigend in den Gürtel, riss das Fenster auf, verwandelte sich und stürzte sich bereits hinaus, als sich noch die letzten Federn entwickelten.
    Mit einem

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