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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Amatis
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werden musste. Hilflos starrte Dylan ihm hinterher und versuchte zu begreifen, was eigentlich geschehen war. Noch nie hatte er einen solchen Überfall erleben müssen, es war für gewöhnlich eher eine Rauferei, bei der sich beide Seiten blutige Nasen holten. Und jetzt hatte er drei Schwerverletzte, von denen zwei vielleicht nicht überleben würden … Was war bloß los mit seiner Welt? Warum ertranken sie plötzlich in Gewalt und Blut?
    „Dylan! Gott sei dank, du lebst.“ Rick tauchte aus dem Nichts auf und nahm ihn in die Arme, gab ihn allerdings rasch wieder frei, als Dylan stöhnend in die Knie ging. Er hatte an Armen, Schultern und Rücken teils tiefe Biss- und Krallenwunden davongetragen und musste genau wie alle anderen dringend ins Krankenhaus, wenn er nicht an schweren Entzündungen eingehen wollte. Völlig desorientiert hielt er sich an seinem Partner fest. Er konnte noch nicht in die Klinik, er musste sich um sein Rudel kümmern, warten, bis alle versorgt waren. Er musste Aaron aus der Kammer holen, der Junge war inzwischen bestimmt halb wahnsinnig vor Angst. Er musste mit den Einsatzkräften reden und …
    „Durchatmen, Großer. Wo läufst du denn hin? Du stehst unter Schock, hm?“ Das war Helen. Gemeinsam mit Annika und Rick zwang sie ihn, zu einem der Rettungswagen zu gehen.
    „Nein, ich muss …“
    „… dich versorgen lassen. Dringend. Deine Jungs sind alle in besten Händen, du kannst hier nichts mehr tun“, sagte Annika beschwörend. Von irgendwoher kamen Larry und Mike heran und sprachen nun auch auf ihn ein wie auf einen kranken Gaul. Sein Team war für ihn da. Ein Gedanke, an dem er sich wärmen konnte. Etwas zumindest. Es war plötzlich verdammt kalt, er zitterte jedenfalls wie verrückt.
    „Aaron“, stieß er bibbernd hervor. „Der Kleine hockt noch in der Kammer.“
    „Gut, ich war schon in Sorge, weil ich ihn nirgends sehen konnte.“ Das war Steve, der Alpha vom Nachbarrudel. War denn wirklich jeder hier?
    „Aaron hat sich dein Handy geschnappt, Dylan, und auf jede Nummer im Speicher eine SMS geschickt, dass ihr angegriffen werdet“, sagte Steve, der seinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte. „Mag erst mal übertrieben wirken, aber das waren den Spuren nach rund fünfundzwanzig Hyänen gegen sechs Geparde. Und einen Adler, klar. Von Rechts wegen müsstet ihr alle tot sein. Wenn die Weiber es richtig gewollt hätten, würden wir jetzt nur noch die kümmerlichen Reste zusammenfegen.“
    „Stellt sich die Frage, was sie wirklich wollten. Sie haben nicht versucht, unsere Vorräte zu plündern und umbringen wollten sie uns anscheinend auch nicht. Was also dann?“ Jemand legte ihm eine Decke um die Schultern und nötigte ihn, sich auf den Bauch zu legen.
    „Überlass das Grübeln erst mal uns und lass dich zusammenflicken“, sagte Rick. „Ruf an, ganz gleich wann und weshalb. Wir schauen am Vormittag bei euch vorbei, okay? Oh – Aaron! Hier rüber, du kannst mit ihm fahren.“
    Ein Sanitäter zerrte Dylan in den Rettungswagen. Er hatte eine Infusion laufen, ohne zu wissen, wann man ihm den Zugang in die Hand gelegt hatte. Anscheinend war da auch ein leichtes Beruhigungsmittel drin, die Panik ebbte jedenfalls ab, ohne dass es ihn umwarf. Aaron kauerte sich auf einem Sitz neben ihm nieder, schob ihm das Handy zu und starrte apathisch zu Boden.
    Er würde sich um den Jungen kümmern. Gleich. Erst mal einen Moment die Augen schließen und ausruhen …

Egal, wie sehr Dylan fluchte, sie ließen ihn erst zu seinem Rudel, als alle seine Wunden gereinigt, verbunden und ihm eine Riesendosis Antibiotika gespritzt worden war.
    Die Sorge um Sam, der allein war und niemanden hatte, der bei ihm sein konnte, drängte er energisch in den Hintergrund – der Adler war in fähigen Händen und würde auf jeden Fall durchkommen. Bei Cory und Ron konnte er sich dessen nicht sicher sein, was ihn halb um den Verstand brachte. Das Rudel hatte Vorrang, darum beeilte er sich, in den Vorraum der Operationssäle zu gelangen, wo er alle fand, die da zu sein hatten. Die Erleichterung in ihren Gesichtern, als sie ihn erblickten, ging ihm tief unter die Haut. Er war ihr Alpha, sie vertrauten ihm. Brauchten ihn. Es war unwichtig, was er selbst brauchte.
    „Irgendwelche Neuigkeiten?“, fragte er atemlos.
    „Sie operieren noch beide und wollten nichts sagen“, erwiderte Marc. Er war bleich, stand sichtlich unter Schock, wie sie alle. Tyrell zupfte Dylan am Ärmel und gab ihm mit den Augen einen Wink

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