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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Amatis
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bestand aber darauf, keine Schmerzen zu haben und an nichts zu leiden außer Durst und Langeweile.
    „Die lassen mich nichts trinken, bevor der Arzt nicht sein Okay gegeben hat, und der steht im OP. Aufstehen darf ich auch nicht.“
    „Das solltest du tatsächlich lassen, ich hab keine Lust, dich vom Boden aufzuklauben“, sagte Dylan. Offenbar fiel sein Grinsen zu verkrampft aus, denn Sam musterte ihn seltsam, bevor er zögernd fragte: „Wie geht es den anderen?“
    Es tat gut, seine Sorgen auszusprechen, darum erzählte er alles, selbst das, was er eigentlich für sich behalten wollte – seine Selbstvorwürfe, seine Angst um Rons Leben, um Corys Arm, Angst, das Rudel könnte auseinanderbrechen.
    Sam überraschte ihn, indem er nach Dylans Hand griff und sie drückte. Eine tröstliche Geste. Wie lange hatte er sich nicht mehr an jemandem festhalten können! Er unterbrach ihn nicht, zeigte kein Zeichen von Unwillen oder Ermüdung. Die Intensität, mit der er zuhörte, half Dylan, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Die Bürde der Verantwortung für einen Moment loszulassen.
    Irgendwann saßen sie schweigend da, Sam im Bett, er auf einem Stuhl davor. Es war ein kleiner Raum, nur für eine Person gemacht. Schade, gäbe es ein leeres Nachbarbett, hätte er sich dort niedergelegt, um sich kurz auszuruhen.
    Nach einigen Minuten räusperte sich Sam und sagte mit merkwürdig starrem Blick und ohne seine Hand freizugeben:
    „Sobald ich entlassen werden kann, gehe ich nach Hause. Ich kann dir nicht mehr länger bei dem Fall helfen.“
    Dylan nickte müde, er hatte gefürchtet, dass es dazu kommen würde.
    „Es tut mir leid, was dir alles widerfahren ist. Ich wünschte, ich hätte dich besser beschützen können … Deine Hilfe war sehr wertvoll und ich danke dir von Herzen, dass du uns bei den Hyänen beigestanden hast.“ Am liebsten hätte er ihn angefleht zu bleiben, doch das konnte er nicht verlangen. Warum schaute der Adler so seltsam drein? Und warum sprach er derart langsam und betont?
    „Mir tut es leid, ich lasse dich im Stich. Allerdings bin ich für dich von keinerlei Nutzen, ich kann frühestens in drei bis vier Wochen wieder fliegen. Bis ich volle Kraft zurückerlangt habe, werden wohl zwei Monate vergangen sein. Ersatz kann ich dir keinen anbieten, ich war als Einziger bereit gewesen, zu euch zu kommen – und nun ja, ganz freiwillig bin ich auch nicht gekommen. Nach all den Vorfällen werden meine Kollegen ihre Meinung kaum ändern.“
    Der Tonfall nahm eine anklagende Färbung an. Zugleich zog er Dylan zu sich heran. Er folgte überrascht. Glaubte Sam, dass sie belauscht wurden? Es gingen zu viele Personen auf dem Flur draußen hin und her, er konnte nicht wittern, ob eine davon hörte, was nicht für sie bestimmt war.
    „Gib mir was zum Schreiben und rede. Egal worüber.“ Diese Worte waren mehr gehaucht als gesprochen, zugleich deutete Sam mit dem Kopf in Richtung Fenster.
    „Kannst du die Jalousien ein Stück runterlassen, bitte? Die Sonne blendet“, bat er, nun wieder laut.
    „Klar, kein Problem.“ Dylan blickte sich kurz draußen um, als er die Bitte erfüllte, konnte allerdings nichts und niemanden entdecken, nicht einmal einen natürlichen Vogel. Ohne die ganzen Vorfälle der letzten Tage hätte er den Adler als paranoid abgestempelt. Danach kramte er durch seine Taschen, bis er einen halb zerfledderten Notizblock und einen Stift fand. Sam begann wie wild zu schreiben, während Dylan über den Angriff sprach, die Hyänen verfluchte, über mögliche Auftraggeber spekulierte. Als er mehrere eng beschriebene Seiten in die Hand gedrückt bekam, übernahm Sam das Reden, stellte kompliziert klingende Thesen auf, die sich alle auf den psychischen Zustand des Mörders bezogen. Dylan konnte ihm nicht zuhören, denn was er da las, warf ihn regelrecht um.
    Der Kerl spielt mit uns wie mit Puppen. Er hätte uns alle längst töten können, hat aber wohl Vergnügen daran, uns zu quälen. Seine Mordopfer bemitleidet er und tötet sie rasch. Wir verdienen wohl entweder sein Mitleid nicht, oder er will uns für irgendetwas bestrafen und lässt uns darum am Leben. Ich weiß es nicht, er mag völlig anders ticken. Fakt ist: Das große Chaos hat in dem Moment begonnen, als ich herkam, angefangen mit der Schlägerei zwischen Antilopen- und Pferdewandlern. Das bedeutet, dass ich ihm unbequem bin, warum auch immer. Er wird sicherlich triumphieren, wenn ich mit eingezogenem Schwanz davonschleiche. Sollte ich Recht haben,

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