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Change for a Kill

Change for a Kill

Titel: Change for a Kill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Amatis
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oder Dummheit abhängig wurden, sondern weil irgendjemand ihnen einen Streich gespielt hat. Und auch jene, die es selbst verschuldet haben, dürfen nicht allein gelassen werden.“
    „Konkret würde es bedeuten, dass ich die zwei, drei Monate, die ich noch ohne weitere Ausfallerscheinungen haben könnte, aufs Spiel setze, um den Rest meines kümmerlichen Daseins in der Psychiatrie zu verbringen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich nach dem körperlichen Entzug, selbst wenn er gelingt, niemals rückfällig werde, ist gar nicht zu benennen. Stimmt das soweit?“
    „Korrekt. Sie müssten zunächst untersucht werden, sollten Sie bereits irreparable Schäden an Leber oder Nieren davongetragen haben, wäre der Versuch sinnlos.“
    „Ich würde gerne darüber nachdenken, wenn das möglich ist.“
    „Selbstverständlich. Wir haben einen Meditationsraum, wo Sie allein und ungestört wären.“
    „Ich kann ihn hinbegleiten“, schlug Samuel vor.
    Eine Minute später spazierte er mit Daniel durch die Gänge, während Dylan sich aufmachte, um Cory zu holen.
    „Was denkst du?“, fragte Samuel vorsichtig, als sie den Raum erreichten. Sie waren tatsächlich allein und konnten von niemandem belauscht werden.
    „Ich würde darauf pfeifen, wenn es nur um mich ginge, Kleiner. Mein Interesse, der Wissenschaft zu dienen, liegt bei Null. Ich würde es vorziehen, meine verbliebene Zeit mit meiner Arbeit zu verbringen. Sie ist mir wirklich wichtig! Sobald ich nicht mehr kann, jage ich mir eine Kugel in den Kopf und Feierabend.
    Doch Dylan und ich sind vorhin auf etwas gestoßen, was den Killer und dessen Absichten betrifft.“ Daniel erzählte ihm von den Zusammenhängen, die sie herausgefunden hatten – dass er womöglich süchtig gemacht wurde, um Dylan von den Ermittlungen abzuhalten. In diese Richtung waren Sams Gedanken auch bereits gegangen, es fügte sich alles zu einem glatten Bild zusammen.
    „Glaubst du, dass es Tyrell sein könnte?“, fragte Daniel schließlich.
    „Denkbar, aber unwahrscheinlich.“
    „Wieso?“
    „Instinkt. Mein Gefühl sagt mir, dass Tyrell es nicht sein kann. Die Beweise werde ich nachliefern.“
    „Seltsame Art, eine Ermittlung zu führen“, murmelte der Gepard. „Unwichtig. Worauf ich hinaus will: Es wäre sinnvoll, Dylan aus dem Spiel rauszunehmen und zu schauen, was danach geschieht. Wenn ich dafür irgendwo in Timbuktu in einer Klinik lande und für einen Monat Dornröschen spielen muss, dann würde ich es tun.“
    „Warum?“, fragte Samuel behutsam. „Warum würdest du es für ihn tun statt für dich?“
    „Ich bin am Arsch, Sammy. Komme was wolle. Wenn ich auf diese Weise helfen kann, einen irren Mörder zu schnappen, der nicht einfach bloß wahllos Leute killt, sondern ganze Wandlergruppen aufeinander hetzt, mit Menschen spielt, sie angreifen und verstümmeln lässt …“ Mit Tränen in den Augen wandte er sich ab und warf sich auf eine der vier Meditationsliegen, die in diesem ansonsten leeren Raum standen. Die Wände waren in einem warmen, gelblichen Ton gestrichen, die für eine behagliche Atmosphäre sorgten. Die Stille und der Mangel an optischen Reizen halfen bei der Meditation, Samuel hatte hier bereits einige Stunden zugebracht.
    „Soll ich dich allein lassen?“, fragte er.
    „Ja, bitte, ein Viertelstündchen vielleicht.“
    Daniels Hände zitterten und zeigten deutlich, dass die körperliche Unruhe des Gepards nicht nur der belastenden Situation geschuldet war. Leise verließ Samuel den Raum und war froh, als er Dylan draußen antraf, mit Cory im Schlepptau.
    Den schickten sie als Aufpasser ans Ende des Ganges, damit sie sich kurz austauschen konnten.
    „Was glaubst du, wird passieren, wenn ich mich beurlauben lasse? Ich müsste zumindest Kathryn einweihen, um es überhaupt durchzusetzen. Da du offiziell aus den Ermittlungen draußen bist, wie bekomme ich Augen und Ohren ins Gebäude?“
    „Wenn mein Verdacht stimmt, wirst du sie nicht brauchen“, wisperte Samuel. „Ich habe in den vergangenen Wochen sämtliche Situationen, die ich bei euch erlebt habe, rauf- und runteranalysiert, einige Recherchen betrieben und bin mir inzwischen ziemlich sicher, wer der Mörder sein muss. Er wird reagieren, sobald er dich aus der Schusslinie glaubt.“
    „Wer? Wer ist es?“, drängte Dylan sofort.
    „Mir fehlen die Beweise und ich habe das Motiv noch nicht völlig geklärt. Vorher will ich nichts sagen, denn wenn du falsch handelst, taucht der Mörder mit Sicherheit unter. Wir

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