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Change

Change

Titel: Change Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luisa Raphael
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mir helfen? Wenn es einen Gott gab, warum unterstützte er mich dann nicht? Ich brauchte Hilfe - ich flehte darum. Egal von wem - aber ich brauchte das zum Überleben.
    Was war mit diesem Versprechen in diesem Traum gewesen? War er auch real gewesen? Oder war er nur verursacht worden von der Überdosis, die ich davor genommen hatte? Ich wünschte mir, dass dieses Versprechen von diesem wunderbaren Geschöpf, das mir vorgekommen war wie ein Engel, eingelöst werden würde. Denn ich glaubte ihm. Und sollte ich mir den Traum nicht nur eingebildet haben, dann würde es so werden, wie der Engel es mir gesagt hatte. Ich baute darauf. Hoffte darauf. Es war der Einzige antrieb, der mich noch von einem Selbstmord abhalten konnte.
     
    Ansonsten … würde ich … vergessen.

6. Kapitel
     
     
    August 1993 - Michael
     
     
    Ich hatte ein Versprechen gegeben. Ein Versprechen, das zuzusagen unumgänglich gewesen war, auch wenn es mein Schicksal besiegeln würde. Ich hatte mich weit außerhalb meiner Befugnisse bewegt, als ich dieses Versprechen gab. Ich hatte die Regeln gebrochen, die ungeschriebenen Gesetze, die die Welt im Gleichgewicht hielten.
    Doch wie konnte ich anders handeln? Nein, es war unmöglich gewesen. Die Welt, die ich lange nur durch geschlossen gehaltene Lider wahrgenommen hatte, offenbarte sich jetzt meinen geöffneten Augen in ihrer gesamten Hässlichkeit. Ein Wandel, eine Veränderung war notwendig. Und auch wenn ich nie darum gebeten hatte, den ersten Schritt in diese neue Richtung zu gehen, den ersten Stein am Hang ins Rollen zu bringen, so tat ich es am Ende doch. Die Entscheidung wurde in meine Hände gelegt und doch nicht nur von mir getroffen. Die Entscheidung war schon getroffen worden von den besonderen Umständen und Ereignissen. Das Schicksal hatte die Entscheidung getroffen und ich fügte mich ihm nur. So hatte ich zwar beschlossen, diesmal meinen Einfluss zu nutzen und dem Opfer der Wette zwischen Himmel und Hölle zu helfen, seinen Fall zu dämpfen und Unheil von ihm fernzuhalten, doch niemals hatte ich vorgehabt, mich direkt gegen den Herrn zu stellen.
    Doch alle diese Vorsätze schlugen fehl, ich konnte einfach nicht mehr zusehen, wie sehr er litt. Der Mensch, den sie auserkoren hatten. Als Objekt ihrer Wette, zu Boden gedrückt unter der Last des von Luzifer heraufbeschworenen Unheils.
    Aiden, er war dieser unglückliche Mensch. Er zweifelte an allem, war misstrauisch bis ins Äußerste. Sein eigentlich freundlicher, vertrauensvoller Charakter hatte sich transformiert in den eines kalten, distanzierten Menschen. Er war fast schon gebrochen, hatte fast schon alles aufgegeben. Fast. Ein seidener Hoffnungsfaden hielt in noch davon ab, doch dieser Faden konnte jeder Zeit reißen und dann würde darauf Schreckliches folgen. Er hatte bereits sterben wollen in der Vergangenheit. Hatte sich dazu durchgerungen, es mit Hilfe einer Überdosis von Drogen durchführen zu wollen. Zum Glück war der Versuch fehlgeschlagen und ich hatte mich ihm mitteilen können, ihm noch etwas Hoffnung geben können.
    Es war furchtbar gewesen, die Situation mit ansehen zu müssen. Und ich hatte es mir angesehen, meine Augen folgten ihm überall hin, jeden Schritt den er tat nahm ich war, jede Bewegung erreichte mich. Jeden Gedanke spürte ich als wäre es mein eigener. Und deshalb nahm es mich auch so mit. Denn ich hatte bemerkt, dass er über einen starken Willen verfügte, dass er danach strebte, sich wieder aufzurichten. Er war ein Steh-Auf-Männchen. Sein Wesen war geradlinig und er strahlte geradezu vor innerer, verborgener Kraft, die sich gar nicht richtig entwickeln konnte, sich nicht entfachen ließ, weil jedes bisschen gleich im Keim erstickt wurde von Luzifer. Kein Funken seiner Energie konnte auflodern, weil nie ein noch so schwacher Funken einen Nährboden fand.
    Aber würde man ihm diesen Nährboden geben, wäre er vermutlich dazu in der Lage, ein gewaltiges Feuer zu entfachen, so stark und heiß, das nichts so schnell in der Lage sein würde, es zu löschen. Wenn überhaupt. Alles, was er brauchte, war jemand, der ihn unterstützen konnte. Jemand, bei dem er Kraft tanken konnte. Jemand, der dafür sorgte, dass die Funken seines inneren Feuers Zunder fanden. Der sie anfächerte, bis sie sich zu einem Flächenbrand entwickelt hatten. Groß genug, die gesamte Meute zu verschlingen, die ihm das Leben schwer machte. Luzifer eingeschlossen.
    Der Herr der Hölle würde dies nicht zulassen, hatte er doch dafür

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