Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
hatte >Brüder< gesagt. So pflegte der Heulende Hirte zu reden, genau wie Dr. Luzon. Das waren zwar keine netten Leute, aber sie hatte gelernt, ihnen zu gehorchen. Ein Teil von 'Cita hätte sich am liebsten ins Gestrüpp zurückgezogen, doch sie stand wie angewurzelt da, während der Mann auf sie zukam, und
    43
    wartete darauf, daß er etwas von ihr zu tun verlangte, was sie nicht wollte.
    »Oh, kleines Mädchen, huhu!« rief ein weiterer Weißrock, diesmal eine Frau.
    »Ja, du da!« sagte der Mann. »Bist du eine Eingeborene dieses prachtvollen Wesens, auf dem wir gerade stehen?«
    »Na ja ...«, begann das Mädchen.
    Junges ... flüsterte Coaxtls Stimme.
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Aha!« Das nervöse Lächeln des Mannes weitete sich zu einem breiten Grinsen, und er machte den anderen, die hinten am Shuttle warteten, ein Zeichen. »Sie ist von hier! Kommt schon! Es ist alles in Ordnung.«
    Die anderen kamen herbei, zunächst etwas unbeholfen. Ihre
    Taschen, Metallstöcke und Körbe trugen sie mit sich.
    Die Frau in dem weißen Rock traf als erste ein. »Bruder Shale, du bist mal wieder überstürzt vorgegangen und hast sie verschreckt.« Die Frau zog ihre Kapuze ab und entblößte einen kahlgeschorenen Schädel; dann zog sie einen Handschuh aus, um 'Cita die Hand entgegenzustrecken. »Hallo, Süßes. Ich bin Schwester Feuerfels.
    Bring uns zu deinem Anführer.«
     
    Ponopei II
    Torkel Fiske hatte sich verkleidet, bevor er seinen Shuttle verließ. Er legte keinen Wert darauf, von irgendwelchen Freunden seines Vaters erkannt zu werden. Eine dunkle Färbespülung und eine schnelle Dauerwelle hatten sein vormals kurzes rotes Haar zottig und lang werden lassen; er trug einen dunklen Schnauzbart, der vollkommen echt wirkte, und eine dunkle Brille, wie sie für das Klima des Erholungsmondes Ponopei II völlig angemessen war. Der weiße Anzug aus Syntholeinen und sein Karibenhemd mit Seelandschaftsmuster waren weitab von allem, was er jemals getragen hatte. Geflochtene Sandalen, keine Socken und Schmuck, den er normalerweise nicht um viel Geld und gute Worte auch nur mit der Kneifzange angefaßt
    44
    hätte, vervollständigten seine Ausrüstung. Seine Hautfarbe hatte er chemisch mit jenem Mittel verändert, das entwickelt worden war, Schiffsbewohnern das Gefühl zu nehmen, dort fehl am Platz zu sein, wo Sonnen-und Meeresanbetung den Alltag ausmachten.
    Als er ein Ganzkörperholo ablaufen ließ, um alles noch einmal zu prüfen, hätte er sich selbst nicht wiedererkannt. Er sah aus wie ein Pirat auf Urlaub.
    Gut. Dann würde Onidi Louchard ihn auch nicht für einen
    reichen Regierungstrottel halten, für einen Firmenpenner, der nur aufgrund des Namens seines Vaters Karriere gemacht hatte. In letzter Zeit gewann er immer mehr das Gefühl, daß die Leute so über ihn dachten, und das verabscheute er zutiefst.
    Glücklicherweise hatte er schon Erfahrung damit, sich im
    Firmendienst zu verkleiden. Die eine oder andere Manipulation an den Computern sorgte für einen geänderten Identitätscode, was ihm zu einer weiteren neuen Persona verhalf. Sein Shuttle war ein Mietfahrzeug der Intergal, zugelassen auf Moser J. LaFitte, Edelsteinhändler aus Burroughs Canel auf dem Mars.
    Er war schon häufig auf Ponopei II gewesen, um dort allgemein bekannt zu sein, deshalb befriedigte es ihn sehr, als keiner von den Abfertigungsbeamten ihn erkannte, ebensowenig wie die Floristen, bei denen er sein Leis erwarb, eins für sich und eins, um den Vertrag mit Louchard zu besiegeln. Auch der Oberkellner in seinem Lieblingsrestaurant erkannte ihn nicht wieder und sagte nur nach einem kurzen Blick auf die Reservierungsliste: »Ach, ja, Mr. LaFitte, Ihre Begleitung ist noch nicht eingetroffen, aber Ihr Zimmer ist bereits fertig. Hier entlang bitte, mein Herr.«
    Torkel verbrachte die nächste Viertelstunde damit, die Leute abzuschätzen, die nach ihm eintraten. Welcher davon mochte Louchard sein? Nachdem Torkel drei Männer in kurzen Hosen und Sandalen, einen weiteren in einem gelben Straßenanzug ähnlich seinem eigenen, fünf kichernde junge Mädchen und eine etwas ältere, zierliche, leicht verschüchtert wirkende Frau in Augenschein genommen hatte, die aber reichlich aufgedonnert daherkam - eine
    45
    repräsentative Ehefrau der höheren Gesellschaftsschicht, wie er vermutete —-, glaubte er schon, versetzt worden zu sein.
    Dann drehte die Repräsentationsehefrau in dem weichen,
    lavendelblauen Sarong ihre modischen Sandalen mit den hohen

Weitere Kostenlose Bücher