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Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Absätzen in seine Richtung. Ihre Beine waren recht hübsch, wie er bemerkte. Eigentlich schade, daß Frauen ihre Beine nur noch selten in der Öffentlichkeit zeigten - ausgenommen hier, natürlich, wo sie gleich alles zeigten. Als Torkel sie genauer musterte, stellte er fest, daß sie doch etwas älter sein mußte, als er zunächst geglaubt hatte, denn ihr dunkelblondes Haar war an den Ohren und am Scheitel silbrig durchsetzt. Dann fiel ihm auf, daß sie hinter einem Ohr eine blaue Frangipani trug. In Louchards Mitteilung war auf melodramatische Weise von einer blauen Blume die Rede gewesen, wie auch davon, daß er Reis mitbringen solle.
    Die Frau mit der blauen Blume lächelte und streckte ihm eine winzige beringte Hand entgegen. Alle Ringe waren mit Edelsteinen besetzt, die zu ihrem Kleid paßten, bis auf einen dicken Klumpen aus goldenen Steinen am Ringfinger der rechten Hand. Torkel ließ sie in das Separee und schloß hinter ihr Anblick und die Geräusche des sanften rosa Sandstrands aus, des limonengrünen Wassers und der bunten Gärten, indem er die Luke der abhörsicheren
    Besprechungsblase sowie den Perlenvorhang hinter ihr zuzog.
    »Ich spreche doch mit Hauptmann LaFitte, nicht wahr?« fragte die Frau, während sie geschmeidig an ihm vorbeiglitt.
    »Hauptmann Fiske, wie Ihrer Organisation auch mitgeteilt wurde«, erwiderte er. »Und mir wurde gesagt, daß ich mit Louchard
    verhandeln würde.«
    »Louchard hat es nicht geschafft«, sagte die Frau mit einem charmanten Aufblitzen ihrer Zähne zwischen den rosa gefärbten Lippen. »Ich vertrete die Organisation. Uns wurde mitgeteilt, daß es sich um geschäftliche Dinge handelt. Ich bin die Geschäftsführerin, Dinah O'Neill.«
    »Ich verstehe«, sagte er, und so war es tatsächlich. Sie war ebensowenig Geschäftsführerin, wie er Jean LaFitte war.
     
    46
    Das äußere Aussehen von Onidi Louchard war ein streng
    gehütetes Geheimnis, doch hatte er immerhin vernommen, daß der Pirat weiblichen Geschlechts sein sollte. Und die Augen dieser Dame waren so kalt und berechnend, wie er es selbst immer gern gewesen wäre. Sie verstanden sich auf Anhieb. »Bei dem Geschäft geht es schlicht um folgendes. Ich habe kürzlich einige
    Geschäftsfreunde von Louchard auf jenem Planeten kennengelernt, der von seinen Bewohnern Petaybee genannt wird. Es ist eine trügerische Welt, die Außenstehenden ihre Geheimnisse
    verweigert, doch scheint sie eine gewisse Vorliebe für gewisse Leute zu hegen, die dort leben. Drei dieser Leute befinden sich im Augenblick auf Gal Drei. Die Person, um die es mir geht, ist ehemalige Offizierin des Firmencorps, Yanaba Maddock. Sie und ihr Liebhaber, ein verdächtiger Einheimischer namens Shongili, haben es geschafft, sich in das Amt der Sachwalter in Regierungsgeschäften auf Terraform B zu manövrieren. Die beiden sind es auch gewesen, die Ihnen bei Ihrer Operation auf diesem Planeten Knüppel zwischen die Beine geworfen haben. Inzwischen sind sie für die zukünftige Rohstoffausbeutung zuständig. Maddock ist schwanger. Aus einer Vielzahl komplizierter Gründe ist ihr Mann nicht in der Lage, den Planeten zu verlassen. Die Heranwachsenden in ihrer Begleitung sind ein Junge ohne besondere Bedeutung und ein Mädchen, bei dem es sich um eine Nichte des Ehemannes handelt. Wichtig ist jedoch nur Maddock.«
    »Ich verstehe zwar, daß ihre Geiselnahme Ihnen eine gewisse Hebelwirkung verleihen würde. Was ich aber nicht begreife ... wo soll unser Profit liegen?« erwiderte Dinah O'Neill.
    »Ich hätte wohl doch besser mit Ihrem Chef gesprochen«, versetzte Torkel. »Der hätte es sofort begriffen. Der Mineralreichtum Petaybees harrt noch seiner Erschließung. Hauptmann Louchard hat es mit eigenen Augen gesehen ...«
    Sie zuckte die Schultern. »Das stimmt zwar, aber Sie dürfen nicht übersehen, Hauptmann, daß es noch viele andere Welten gibt, deren Mineralreichtum sich ausbeuten ließe.
     
    47
    Die Erze und Edelsteine Petaybees sind zwar von höchster Qualität, erweisen sich aber doch als etwas ... kostspielig in der Gewinnung.
    Nachdem wir schon vier Männer und die in ihre Operation
    investierten Versorgungsgüter verloren haben, erwarten Sie nun von uns, daß wir ein paar Siedler entführen? Denen gibt der Planet auch nichts freiwillig von seinem Reichtum, und sie alle sind arm wie die Kirchenmäuse. Die ganze Sache hört sich doch sehr danach an, als hätten Sie ein persönliches Problem mit diesen Leuten, Hauptmann. Wir sind aber keine

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