Changes (Beachrats: Teil 6)
glücklich.«
Ich entspannte mich ein bisschen.
»Für mich ist Chip wie ein Bruder«, sagte ich. »Für uns alle, um genau zu sein. Wir lieben ihn, auch wenn er nicht wie der Rest von uns ist.«
»Nicht wie der Rest von euch?«, fragte er. »Wie meinst du das?«
Heilige Scheiße, dachte ich. Ich war mir sicher, dass er es wusste.
»Mr. Rooney, der Rest von uns ist schwul«, sagte ich.
»Ich weiß«, antwortete er. »Willst du mir damit sagen, dass Chip nicht schwul ist?«
Er klang aufrichtig überrascht.
»Nein, Sir, das ist er nicht. Haben Sie geglaubt, dass er schwul ist?«
»Nun, ich bin einfach davon ausgegangen. Alle seine Freunde sind schwul.«
»Ja, aber er ist es nicht«, sagte ich. »Ich glaube, er hat sogar eine kleine Freundin. Oder zumindest gibt es ein Mädchen, das er mag. Sie wissen, dass er sich sehr verändert hat, oder? Ich meine ... ähm ... Sie wissen, was ich meine.«
»Er ist in den letzten sechs Monaten ein ganzes Stück gewachsen, aber sein ... ähm ... du weißt schon was habe ich länger nicht gesehen.«
»Ich aber«, sagte ich. »Wir haben ihn bisher Peanut genannt, aber jetzt nennen wir ihn Gurke.«
Mr. Rooney lachte laut auf und er schlug mit seiner Hand so hart auf den Tisch, dass ich mir einen Augenblick lang Sorgen machte, dass er sie sich brechen könnte. Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte und er hatte Tränen in den Augen. Er holte tief Luft, stand von seinem Stuhl auf und wischte sich mit der Hand über das Gesicht. Er kam zu mir und stupste mich an.
»Komm schon, ich gebe einen Kaffee aus«, sagte er und lachte erneut. »Gurke«, murmelte er vor sich hin.
Als ich der Familie am Abend von diesem Gespräch berichtete, freuten sie sich alle wie verrückt für mich. Wenn ich ein paar Tage mit den Anrufen gewartet hätte, hätte ich allen Leuten auch davon erzählen können. Ich hatte aber nicht vor, die ganze Familie noch einmal anzurufen.
»Also, was bedeutet das?«, wollte Brian wissen.
»Das bedeutet erst einmal weniger Gehalt, zumindest für eine Weile«, sagte Kevin. »Aber gleichzeitig bedeutet es auch mehr Ansehen und mehr Möglichkeiten. Er fängt ganz unten an, aber nach oben gibt es für ihn keine Grenzen.«
»Ich werde jeden Tag einen Anzug und eine Krawatte zur Arbeit tragen müssen«, sagte ich. »Denkt mal an meine Garderobe, die ich hatte, als ich hier angekommen bin.«
Es herrschte Totenstille.
»Daran will ich nicht denken«, sagte Rick mit erstickter Stimme und stand von seinem Platz auf der Couch auf. »Ich mache Eis. David, Alex, helft ihr mir bitte?«
Die drei verschwanden in der Küche, aber ein paar Minuten später kamen sie mit riesigen Eisbechern zurück. Ja, es war ein Eiscreme-Moment und wir waren alle wahnsinnig glücklich.
Kapitel 7: Kevin
Zwischen der Bootsparade und unserer Abreise nach New Orleans lagen nur ein paar Tage. Die Jungs, die zur High School gingen, hatten am Mittwoch und Donnerstag ihre Abschlussprüfungen und am Freitag fand die alljährliche Weihnachtsfeier für die Mitarbeiter des Goodwin Building statt.
Im Vorjahr mussten die Jungs die Party früher verlassen, weil sie am darauf folgenden Tag Schule hatten. Aber in diesem Jahr konnten sie bis zum Schluss bleiben. Die Party fand wie jedes Jahr im Laguna statt und im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Party noch von Clays Tod überschattet wurde, war die Weihnachtsfeier eine richtige Gala.
Die Jungs sahen wie immer großartig und irgendwie erwachsener in ihren Anzügen aus. Sie unterhielten sich mit vielen Leuten, feierten und tanzten. Alex stand sogar mit seinem Vater auf der Bühne, als dieser seine kleine Ansprache hielt. Kurz bevor sie auf die Bühne gingen, sprach Gene mit Alex.
»Warum singst du nicht ein paar Weihnachtslieder für uns, mein Sohn?«, fragte er.
»Du möchtest den Saal wohl leer fegen«, warf Justin trocken ein und brachte uns zum Lachen.
»Er hat mich gefragt, nicht dich«, konterte Alex.
»Okay, du hast mich dieses Mal reingelegt«, gab Justin zu.
»Ich singe, wenn ihr alle mitsingt«, sagte Alex, hauptsächlich zu seinem Vater.
»Das ist fair«, stimmte dieser zu. »Lass uns gehen.«
Die Mitarbeiter applaudierten, als Gene und Alex die kleine Bühne betraten. Gene hielt wie jedes Jahr eine kleine, unterhaltsame Rede. Die anwesenden Mitarbeiter fraßen ihm aus der Hand und es war offensichtlich, von wem Alex diese Gabe geerbt hatte. Dann brachte er den ganzen Saal dazu, mit Alex und ihm die Weihnachtslieder
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