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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Enafy. Einen Moment später hielt die Navigatorin einen Finger hoch, und Pyanfar steckte sich den Ohrhörer an und widmete sich dem Mikro.
    »Chanur«, sagte sie zitternd, was jedoch nur der Kälte zuzuschreiben war. »Gibt Chanur Antwort?«
    »Hier«, sagte eine Stimme von der Welt, fern und verzerrt durch den schlechten Empfang.
    »Hier Chanur-Holding.«
    »Hier Pyanfar. Wir sind im Anflug. Wer spricht?«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, und sie glaubte schon, die Verbindung sei unterbrochen. »Es ist Tante Pyanfar«, zischte die Stimme am anderen Ende in Reichweite des Mikro-Empfangs. »Um der Götter willen, sag Jofan Bescheid... und beeil dich!«
    »Lass doch Jofan, du BaIg! Besorg mir Kohan, und zwar schnell, hörst du?«
    »Tante Pyanfar, hier Nifas. Ich glaube, Ker Jofan kommt... die Tahar sind hier; die Mahn haben herausgefordert - Kara Mahn hat es getan; und die Faha sind neutral geworden, außer Huran, die noch hier ist; und Araun und Pyruun haben angerufen und gesagt, sie würden kommen. Alle sind hier versammelt. Sie wissen... Tante Jofan, es ist...«
    »Pyanfar.« Eine andere Stimme meldete sich am Mikro. »Den Göttern sei Dank. Komm her!«
    »Hol mir Kohan! Hol ihn! Ich möchte mit ihm reden.«
    »Er ist...« Jofans Stimme verklang oder wurde von Statik überlagert. »Ich versuche es. Bleib dran!«
    »Mache ich.« Pyanfar ließ die Hand mit dem Mikro auf dem Mund ruhen und bewegte ihren schmerzenden Körper; sie waren jetzt in der intensivsten Bremsphase. Der Rand des Leitstandes schnitt ihr in den Rücken. Sie verschaffte sich etwas Erleichterung und entdeckte, dass ihre sämtlichen Glieder unter der Anstrengung zitterten, ihre Haltung beizubehalten. Sie beobachtete die Bildschirme, sah, dass sich dort auf dem Scanner etwas anderes bewegte.
Aja Jin,
hoffte sie. Es wäre besser so.
    »Pyanfar!« Die statikverzerrte tiefe Stimme explodierte in ihrem Ohr. Kohan, ganz ohne Zweifel.
»Pyanfar!«
    »Kohan, ich bin unterwegs. Ich komme. Wie viel Zeit noch, Kohan?«
    Ein langes Schweigen.
    »Kohan.«
    »Ich warte, bis du hier bist. Ich glaube, solange kann ich alles hinhalten.«
    »Ich werde direkt landen. Ich möchte, dass du drin bleibst, nichts hörst und nichts siehst. Ich habe etwas dabei. Etwas, was dich interessieren wird.«
    »Diesen Außenseiter.«
    »Dann ist die Nachricht angekommen.«
    »Tahar... erhebt Beschuldigungen gegen dich.«
    »Bereits erledigt. Erledigt, verstehst du?«
    Wieder ein ausgedehntes Schweigen. »Ich habe meine Sinne beisammen. Ich wusste, dass du unterwegs warst; du musstest es sein, wenn dieser Haufen mit derart würdeloser Hast daherkam.«
    Sie atmete lang aus. »Gut. Gut für dich. Halte durch!«
    »Wo ist Hilfy?«
    »Ihr geht‘s gut, und sie ist in Sicherheit. Ich bin auf dem Weg. Jetzt. Kein weiteres Reden mehr. Wir haben was zu erledigen, hörst du?«
    Ein Atemzug prasselte durch die Statik. »Ich werde diesen Mahn-Bengel zu einem Anfall treiben.« Es fing an, sich wie ein beruhigendes Glucksen anzuhören. »Ich werde im Stübchen sitzen und meinen Gfi trinken und mich am Schatten erfreuen. Mach Tempo, Pyanfar! Ich möchte dich hier haben.«
    »Aus«, sagte sie. Sie reichte das Mikro zurück, wozu sie den Arm gegen den Andruck stemmen musste, ließ ihn zurückfallen und zitterte bei der Erkenntnis, wie lange dieses Gespräch gedauert hatte, wie klar gewesen war, wer aus dieser Nussschale von einem Schiff gesprochen hatte. Sie befanden sich auf Richtstrahl zum Satelliten; vielleicht hatte also doch niemand mitgehört.
    »Habe alles eingerichtet«, sagte Nerafy.
    »Ich gehe zu meinen Leuten zurück«, sagte Pyanfar. Sie stemmte sich aus dem Leitstand, einen Fuß auf dem Schott.
    »Sicherheitsleine«, riet ihr der Kapitän; sie sah sie und zog sie herab, erwischte den Haltebügel und schob die Hand hinein. Bewegte sich den langen Schlund des Zentralkorridors hinab, vorbei an feuchten Türen und gealtertem Plastik, hing dabei mit dem Anderthalbfachen des eigenen Gewichtes an dem Arm. Sie erreichte die verbarrikadierte Sitznische, wo die anderen untergebracht waren, und Haral packte sie, zog sie mit Schwierigkeiten über den gepolsterten Sicherungsriegel, der das Abteil abschloss, und in mehrere Hände, von denen ein Paar fremdartig war, ließ sie auf die Polster zu den anderen fallen.
    »Hatte Kontakt mit Kohan«, ächzte sie, während sie ihre Glieder aus denen der anderen aussonderte. »Er wird sie hinhalten.«
    Hilfys Gesicht. Sie sah die Erleichterung, die

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