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Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Die Gelenke taten ihr weh, und Feuer lief ihr den Rücken hinab.
    Sie hielt inne, unterbrach die Bewegung mit der sie sich strecken wollte. Tully stand im Eingang, geisterhaft still im weißen Rauschen, das die Funktionen der
Stolz
erzeugten. Er lehnte sich mit einem Arm an den Türrahmen, stand dort barfuss, bekleidet mit der Kniehose einer einfachen Mannschaftsfrau und sonst nichts, sah bleich und kalt aus. Kein
Freund
mehr und kein
Pyanfar.
Nur dieser verwundete, gehetzte Blick, der die Frage ausdrückte, ob irgend jemand Zeit für ihn hätte.
    »Ich weiß«, sagte Pyanfar. »Wir machen dir etwas zu essen.«
    »Sicherheit?« fragte er.
Er
kannte sich mit Schiffen aus, genug, um zu spüren, wie die
Stolz
versagte... und er selbst ganz allein und mit zuviel Wissen. »Schiff...« Er machte eine hilflose Geste. »Brechen?«
    »Wir haben es unter Kontrolle«, sagte Pyanfar. »Schön. Sicher. Alles fein.«
    Die blassen Augen flackerten.
    »Bald repariert«, fügte sie hinzu. Ein notorisch ängstlicher und geduldiger Blick begegnete ihr. Sie winkte Tully herbei, und er kam ganz herein. Die beweglichen blauen Augen zuckten hierhin und dorthin, suchten auf den Monitoren etwas, das sie verstehen konnten, rasche und verstohlene Bewegungen. Dann richteten sie sich wieder auf Pyanfar.
    »Müssen reden.« Er hatte sich ein wenig Hani angeeignet. Pyanfar gewöhnte sich langsam an seine undeutliche Artikulation. Das Übersetzungsgerät spuckte nutzlose Störungen aus.
    »Müssen reden, bitte müssen reden!«
    »Vielleicht ist jetzt wirklich die Zeit, dass wir es tun.« Pyanfar fühlte sich sehr beklommen angesichts all der Dinge, die aus dem Takt geraten waren. Männer und Launen und ihr alter Freund Tully, dessen fremdartiges Gesicht diese seltsamen, abwesenden Augenbewegungen zeigte. Genauso viel Angst vor ihnen wie vor den Kif? Und als argwöhnisches Subjekt, das sie war, fragte sie sich: Lügen, Tully? Oder von Anfang an blankes Eigeninteresse?
    »Sicher«, sagte sie. Sie stank; sie dachte unwillkürlich an Bäder, an Männer und Streitigkeiten und tausend verrückte Dinge wie Zusammenstöße bei dieser Geschwindigkeit und den Generatorflügel, der sich auf Tiruns Bildschirmen intakt zeigte, es jedoch innerlich nicht war, was sich als eine sehr schlechte Nachricht herausstellen konnte. Urtur. Anlegen, während wahrscheinlich auch Kif dort waren. Eine Menge Kif. Und keine Hoffnung auf Hilfe.
    Urtur besaß nicht genügend Kräfte, um irgend etwas abzuwehren. 
    Armer menschlicher Dummkopf, wir könnten dort alle untergehen, weißt du das nicht? Sie könnten eindringen, sich alles nehmen, was sie wollen, dich zuerst...
 
    »Kommt!« sagte sie zur Besatzung insgesamt. Sie alle waren nur noch mit bebenden Händen an der Arbeit. »Macht Schluss! Wir essen und schlafen dann etwas.« Sie fasste Tully am Arm. »Du kommst mit und erzählst mir alles, ja?«

SECHSTES KAPITEL
     
    Der Staub flüsterte auf dem Schiffskörper wie ferne Störungen, überlagerte sich den anderen Geräuschen - schleifte an ihnen entlang, sagte sich Pyanfar; aber sie hatten die Generatorflügel so gekippt, dass sie mit den Rändern zu den Partikeln standen. Die Beobachtungskuppel und die Kameralinsen waren abgeschirmt, und das war alles, was sie tun konnten. So verließ die
Stolz
diesen Randbereich von Urtur mit ein wenig Schliff auf dem Schiffskörper. Sie waren so schnell, wie man in diesem Dreck am Rand des Systems nur sein konnte.
    Inzwischen - Inzwischen drängten sie sich Schulter an Schulter in die Kombüse. Sie hatten den Tisch bereits ausgezogen und ein Bankende herabgeklappt, als
Na
Khym sich endlich setzte. Alle machten sich klein, versuchten, nicht mehr als ein paar Zoll zu beanspruchen, und sie nahmen noch Tully mit dazu, eine Siebenergesellschaft jetzt, und sie bestand aus recht unwahrscheinlichen Tischgesellen. Tullys Bewegungen waren immer noch zittrig, und seine Hände bebten, während er einen Becher kohlehydratversetzten Gfis nach dem anderen runterstürzte und an diesem und jenem knabberte. Khym... Khym aß reichlich für jemanden, dem noch vor einer halben Stunde so schlecht gewesen war, dass er gezittert hatte. Pyanfar blickte immer wieder zu ihm hin. Sie hatte Bedenken, denn er machte den Eindruck, als würde er dafür sorgen, dass ihm erneut schlecht wurde, aber zum Teil war sie auch erfreut, denn er hatte die raue Fahrt durchgehalten, bei den Göttern! Und so weiß um die Nase er auch gewesen war, er hatte seinen Küchendienst

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