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Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 2 - Das Unternehmen der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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angetreten, und das war ein unglaublich gutes Benehmen. Er tat so, als säße gar kein weiterer Mann am Tisch, so, wie er seine ganze Aufmerksamkeit auf den Teller und die rotierende Zentralsektion mit den Serviertabletts verteilte.
    Es war zum größten Teil still am Tisch - abgesehen von einem gemurmelten Diskurs, als Tirun, Chur und Haral ihr Generatorflügelproblem mit an den Tisch brachten und wie einen Knochen benagten. Ein bisschen »Nimm hiervon!« und »Versuch das!« von Hilfy, die versuchte, Tully etwas mehr Substanz unter die Rippen zu schieben.
    Kein Zusetzen, kein Drängen - geh es langsam an, dachte Pyanfar. Und: Achte darauf, dass er ruhig bleibt, dass sich alles in einem besonnenen Rahmen hält! - während sie beobachtete, wie er sich endlich entspannte, ihr alter Freund und Kamerad. Es wirkte so, als wäre er - endlich - zu ihnen zurückgekehrt, genauso, wie er damals gewesen war, lockerer; als würde er letztlich innerlich loslassen.
    Jetzt war die Zeit, über Verschiedenes zu sprechen, jetzt, wo er vielleicht die Wahrheit sagte.
    Vielleicht hatten sie ihn bisher in die Enge getrieben und zu sehr bedrängt, zu wenig beruhigt. Vielleicht hatte er die in der Luft liegende Panik gespürt und fühlte sich erst jetzt wohl. Vielleicht kam nun die Wahrheit heraus.
    »Hat dein Haus dich geschickt?« fragte Khym plötzlich und sah Tully offen an. Pyanfars Herz setzte für einen Schlag aus.
    Tully blinzelte langsam, schien nicht zu verstehen. »Schicken?« fragte das Übersetzungsgerät mit flacher Stimme... O Götter, wirklich ein Vertrauen, Unschuld in geweiteten Augen. »Schicken mich?«
    »Ich weiß gar nicht, ob sie überhaupt Häuser
haben«
, sagte Pyanfar. Sie stellte fest, dass sie die Finger gebeugt und die Krallen ausgefahren hatte. Khym
testete
die Situation. Sie kannte ihn. Und sie kannte Tully. Auf einmal herrschte am Tisch absolute Stille. Pyanfar wollte der Situation Einhalt gebieten, die Sache abbrechen, sah aber keine Möglichkeit angesichts von Khyms ausdrucksloser, glatter Angriffsstimmung. Auf der Jagd - mochten die Götter ihn verfluchen! Der Versuch, eine Reaktion zu provozieren, bei der Besatzung und bei ihr.
    »Gebrauche keine großen Wörter. Das Übersetzungsgerät wird nicht fertig damit.«
    »Haus ist kein großes Wort.«
    »Halte dich an Dinge, die das Schiff betreffen! Technisches Zeug. Du weißt ja nicht,
wie
es am anderen Ende herauskommt.«
    »Sagen noch einmal«, forderte Tully.
    »Ich fragte, was dich geschickt hat.«
    »# mich schicken.«
    »Siehst du?« sagte Pyanfar. »Du erhältst eine Antwort, die keinen Sinn ergibt.«
    »Name Heimat«, sagte Tully.
»Sonne.
Auch nennen
Sol.
Planet Name
Erde.
Schicken mich.«
    »Er redet
doch!«
    »So«, sagte Pyanfar. Ihre Ohren richteten sich unwillkürlich auf.
»Sonne,
ja?«
    »Wo sind wir?« fragte Tully. »Urtur?«
    »Urtur, ja.«
    Er holte tief Luft »Gehen Maing Tol.«
    »Scheint so. Über Kshshti. Kennst du diesen Namen?«
    »Kennen.« Er schob seinen Teller eine Handspanne weit zur Seite und berührte mit seinen seltsamen dünnen Fingern die Tischoberfläche. »Treffpunkt - Urtur - Kshshti - Maing Tol.
    »Hm.« Früher hatte er nicht viel von den Sternen des Paktes gewusst, und von den Hani auch nicht viel erfahren. »Hat Goldzahn dir das beigebracht?«
    »Mahe Name Ino. Schiff Name Ijir.«
    »Bevor Goldzahn dich fand, ja? Wie bist du mit Goldzahn zusammengetroffen?«
    Er sah besorgt aus. Oder es war nur verschlüsselt durch das Übersetzungsgerät gekommen.
    »Gehen Goldzahn, ja.«
    »Warst du lange bei ihm?«
    »Warst du lange in Goldzahns Schiff?«
    Vielleicht lag es an ihrem Tonfall. Seine Augen begegneten den ihren und wichen für einen erstarrten Augenblick aus, stellten den Kontakt dann notgedrungen wieder her.
    »Wo bist du Goldzahn begegnet?«
    »Ino ihn finden.«
    Sie war nicht zufrieden damit. Sie saß da und starrte ihn an, vergaß den Bissen auf ihrer Gabel, aber nicht Khym an ihrer Seite. Kein Kampf; fang keinen Kampf an, solange Khym dabei ist! Die Spannung kroch an ihren Nerven hinauf und wieder hinunter.
    »Vor wie langer Zeit bist du gekommen?« erkundigte sich Geran.
    »Weiß nicht«, sagte er und blickte zu ihr hinüber. »Lange Zeit.«
    »Tage?«
    »Viele Tage.«
    Er hätte präziser sein können. Er kannte die Grenzen des Übersetzungsgerätes. Verstand sich jetzt besser als früher darauf, es zu manipulieren. Er hob seinen Becher und trank, überdeckte damit das Schweigen.
    Möglicherweise bekam der

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